Auf der Wiesn in München ist das Kiffen verboten, das hat der Markus Söder neulich allen klargemacht, die planen, die gute bayrische Biertradition mit dieser unmännlichen Hippiedroge Marihuana aushöhlen zu wollen. Der Markus hat recht. Wem würden nicht die nach Alkohol stinkenden Kotzhaufen vor den Bierzelten zum Oktoberfest fehlen? Traditionspflege kostet was. Und zwar nicht nur Geld, sondern auch Mühe und Resilienz.

Sowieso wird jetzt in Bayern durchgegriffen. Wer zwei Zentimeter die Abstandsvorschrift gegenüber Kitas oder Schulen beim Kiffen nicht einhält, der wird gnadenlos abgestraft! Nix da mit Entlastung der Polizei und Justizbehörden von den nervigen Kifferverfahren! Hier wird durchgegriffen. Der Alkoholkonsum in ganz Deutschland – sogar in BAYERN – ist rückläufig, das gefährdet nicht nur Brau und Brunnen, sondern auch den Stammtisch in jeder bajuwarischen Eckkneipe!

Bestimmt hat der Sozi-Lauterbach, dieser Fuchs, sich mit dem Markus abgesprochen, als er das Kiffergesetz in dem Sinne baute, dass den Bundesländern viel Spielraum dabei blieb, wie sie den Grasgenuss in öffentlichen Räumen genau regeln. In Bayern da sind mia nicht nur mia, sondern das ist die letzte Bastion echter urdeutsch–unpreußischer Männlichkeit, da geht der Naturbursche doch nit zum kiffen in die Stampe, sondern um zu saufen und über Bayern München zu philosophieren, die jetzt gerade jeden Ratschlag nötig haben und vielleicht endlich auch mal auf die Lehnstuhl Trainer hören, wenn sonst alle anderen Strategien für das Spitzenplatz-Abo in der Bundesliga gescheitert sind.

Aber der Markus, der ist eben auch ein Fuchs, und zwar ein fränkischer und die sind den rheinländisch Lauterbachschen Füchsen eindeutig gewachsen. Der Markus, der will ja über dem Merz Kanzler werden und da kommen große klare Töne aus der Staatskanzlei ganz gut bei der männlich weißen Wahlvolkzielgruppe an. Das weiß der Markus ganz genau. Diese Verbotsfaschisten von den Grünen planen sicher schon heimlich ein Alkoholverbot, weil das ist schon die schlimmere Droge, an der mehr Menschen elend verrecken als am Gras, aber – siehe oben – toitsche Traditionswahrung erfordert nicht nur Einsatzbereitschaft und Mühe, sondern den ganzen Mann!

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Cover Leipziger Zeitung Nr. 124, VÖ 03.05.2024. Foto: LZ

Spätestens wenn die Welt wieder in ihre normalen Fugen geraten ist und auch in Berlin wieder die CSU Ministertradition hergestellt ist, dann wird der Markus der verweichlichten (zweifellos!) verkifften Philosophenspitze der Grünen zeigen, was eine Harke ist und den deutschen Gaststättenverband und Brau und Brunnen unter die Arme greifen und mindestens vier Wochen lang bei jedem Foto-Op mit ner schönen kühlen Maß auftreten!

Das ist er nicht sich selbst und seiner Hirnchemie schuldig, nein, das tut der Markus dann für Deutschland! Obwohl er Franke ist! Und bayrischer Ministerpräsident! (Sowieso muss man ja vermuten, dass der Merz eher Schampus oder Wein säuft, als ein gutes Helles! Das kommt davon, wenn man sich zu lange in internationalen Finanzkreisen umhergetrieben hat, das prägt, da wirste zwangsläufig zum Globalisten auch was die Saufgewohnheiten betrifft!)

Nee, Freunde, der Markus, der wird’s schon richten! Bier statt Bäume umarmen!

(Ach ja, dass sein Koalitionspartner, der Aiwanger, Hubert, sich auch für den Bund als Spitzenkandidat für die Freien Wähler hat aufstellen lassen, das sieht der Markus eher locker. Der Hubsi, der wird’s kaum über die 5-Prozent-Hürde schaffen, so heftig wie die Konkurrenz unter den heimlichen oder halbheimlichen Antisemiten bei der nächsten Wahl werden wird, da wartet doch in Chemnitz oder Köln kein Reichsbürger oder Nazi auf den Aiwanger, wenn die AfD sowieso schon länger dabei ist!)

„Haltungsnote: Kein Hawaii in München!“ erschien erstmals im am 03.05.2024 fertiggestellten ePaper LZ 124 der LEIPZIGER ZEITUNG.

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