Die Aktivist*innen der Klimagruppe „Fridays for Future“ lassen nicht locker. Rund vier Jahre nach dem bislang größten „Klimastreik“ in Leipzig mit wohl mehr als 10.000 Teilnehmer*innen und zahlreichen anderen Demonstrationen gehen sie am 15. September um 15 Uhr erneut in Leipzig auf die Straße. Bereits eine Stunde vorher starten vier „Zubringerdemos“ aus allen Himmelsrichtungen. Die Leipziger Zeitung (LZ) informiert in einem Liveticker über das aktuelle Geschehen.

In diesem Jahr steht der „Klimastreik unter dem kämpferischen Motto „You burn our planet, we burn your system!“, also: „Ihr verbrennt unseren Planeten, wir verbrennen euer System“. Was die mittlerweile klar antikapitalistische Ausrichtung der Leipziger Ortsgruppe noch einmal unterstreicht.

Die Zubringerdemos starten um 14 Uhr am Nordplatz, im Lene-Voigt-Park, am Volkshaus und an der Angerbrücke. Letztere findet in Form eines Fahrradaufzugs statt. Für die Ortsgruppe in Leipzig stehen nach eigenen Angaben in diesem Jahr die Themen Verkehrspolitik, Schäden durch fossile Großunternehmen und Unterdrückung von Klimaaktivist*innen im Mittelpunkt.

21:30 Uhr: Fazit

Zum Abschluss lassen wir die Orga von „Fridays for Future“ selbst zu Wort kommen. Wir wünschen allen Leser*innen ein schönes Wochenende.

19 Uhr: ÖPNV und Klimaaktivismus

Schon seit geraumer Zeit üben Klimaaktivist*innen und Beschäftigte im ÖPNV den Schulterschluss. Das hat sich beispielsweise im März gezeigt, als beide gleichzeitig und zusammen gestreikt haben. Bei der Zubringerdemo aus dem Süden standen sie heute wieder Seite an Seite. Wir haben die Redebeiträge einer Klimaaktivistin und eines Straßenbahnfahrers mitgeschnitten.

18:30 Uhr: Musikalischer Ausklang

Auf dem Augustusplatz wird jetzt noch Musik gespielt, aber das Hauptprogramm ist vorbei.

Foto: LZ

17:45 Uhr: XXL-Video

Wir haben Eindrücke von den Teilnehmer*innen und den Reden auf dem Augustusplatz gesammelt und im folgenden halbstündigen Video zusammengefasst:

16:45 Uhr: Mehrere Blöcke

Auch dieses Mal unterteilt sich die Demonstration von „Fridays for Future“ in mehrere Blöcke. Einem bunten Klimablock folgen ein antikapitalistischer Block, ein Rave-Block und ein Awareness-Block. Letzterer ist für Menschen gedacht, denen es beispielsweise in den anderen Blöcken etwas zu laut und hektisch zur Sache geht.

16:30 Uhr: „Fridays for Future“ auf dem Ring

Der Aufzug ist gestartet. Wir schätzen, dass sich diesmal etwa 4.000 bis 5.000 Menschen in Leipzig am „Klimastreik“ beteiligen.

15:55 Uhr: Worum es geht

Worum es sich heute thematisch dreht, wurde auch auf den Zubringerdemos deutlich. Jene aus dem Norden widmete sich den Themen Dürre, Trockenheit und Waldbrände, jene aus dem Osten richtete sich gegen Polizeigewalt, Bedrohungen und die Repression vor allem gegen die „Letzte Generation“, jene aus dem Süden beschäftigte sich mit ÖPNV, fairen Löhnen und günstigen Tickets und in jener aus dem Westen ging es um Energiewende, Umweltzerstörug und Ausbeutung.

Die Kundgebung auf dem Augustusplatz läuft bereits seit 15 Uhr. Um 16 Uhr soll der Aufzug um den Ring starten und für 17 Uhr ist die Endkundgebung geplant.

15:30 Uhr: Treffen auf dem Augustusplatz

Weiter geht‘s auf dem Augustusplatz, wo sich die Zubringer-Demos zusammen mit Teilnehmer*innen, die von anderen Orten ins Zentrum gekommen sind, zur großen Kundgebung mit anschließendem Aufzug vereinen.

Die Zeiten, in denen sich eine fünstellige Personenzahl zum „Klimastreik“ versammelt hat, ist offenbar vorbei. Aktuell gehen wir von einer niedrigen vierstelligen Zahl an Teilnehmer*innen aus. Besser lässt es sich aber meistens einschätzen, wenn der Demonstrationszug dann in Bewegung ist.

14:55 Uhr: Die Zubringerdemos sind unterwegs

Mehrere hundert Menschen nehmen an den Demonstrationen teil, die aus Norden, Osten, Süden und Westen zur Hauptveranstaltung auf dem Augustusplatz führen. Dabei sind auch Gruppen wie „Wir fahren zusammen“, der linke Jugendverband SDS und die Gewerkschaft Verdi.

Vor dem Start

Erst am Mittwoch hatten Zahlen der Organisation „Global Witness“ für Aufsehen gesorgt. Demnach wurden im vergangenen Jahr weltweit mindestens 177 Umwelt- und Naturschützer*innen getötet. Fast 90 Prozent der Fälle wurden in Lateinamerika registriert. Häufig seien Indigene, die sich gegen Agrarindustrie, Bergbau und Holzfällerei engagieren, die Todesopfer.

Allein in Deutschland sind für heute rund 250 Demonstrationen angekündigt. In Sachsen plant „Fridays for Future“ neben den Demonstrationen in Leipzig auch „Klimastreiks“ in Dresden, Chemnitz, Riesa, Zittau, Freiberg und im Erzgebirge.

Nach Angaben der Klimaorganisation gibt es weltweit Ortsgruppen in rund 7500 Städten. In vielen davon soll heute ebenfalls demonstriert werden. Weltweit steht der „Globale Klimastreik“ diesmal unter dem Motto: „End Fossil Fuels“. Es geht also darum, das Zeitalter der fossilen Brennstoffe zu beenden.

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Es gibt 6 Kommentare

Ich kenne den langjährigen LVZ-Autor Mark Daniel seit paar Jahren gut, er kann sich kaum zu einer Kritik an der Schule durchringen, aber immerhin bringt er die Geschichte weithin an die Öffentlichkeit.

Als ich vor Jahrzehnten von einem unsäglichen Schuldirektor namens Helmut Gunter (wir nannten ihn “Goofy”) wegen meines Fernbleibens von der 1.-Mai-Demo, die als obligatorisch zu besuchen deklariert worden war, zusammengefaltet wurde, ahnte ich noch nicht, daß ich Jahrzehnte später jeden 1. Mai freiwillig auf die jeweilige Demo der Gewerkschaften gehen würde, was bis heute so ist. Freiwilligkeit ist, da werden sich hier alle einig sein, für die Teilnahme an Demos eine conditio sine qua non.

P.S.: Leider ist die Formatierung meines Beitrags verloren gegangen. Und es hat sich scheinbar ein Freudscher Verschreiber eingeschlichen: verrotten = verorten…

Zum angesprochenen Sachverhalt: eine der vermeintlich “glaubhaften” Quellen könnte die gestrige Meldung von “Apollo News” gewesen sein.

Siehe hier: https://apollo-news.net/leipziger-gymnasium-zwingt-schueler-zur-teilnahme-an-fridays-for-future-demo/

Zu “Apollo News” findet man folgendes: https://rechtemedieninfo.blogspot.com/2019/11/apollo-news-fur-schuler-jugendliche.html

Ein Medium also, dass im rechts-libertären Spektrum zu verrotten ist. Macht man sich die Mühe und zieht auch andere Quellen zu Rate, stellt sich der Sachverhalt allerdings schon ganz anders da. Dann ist nicht mehr die Rede von den “Klassenstufen 9 und 10 “, sondern nur noch von einer 10. Klasse. Die Teilnahme an der Demo sollte tatsächlich im Rahmen eines Projekttages stattfinden, der auch die nachträgliche kritische Reflexion des Demonstrationsgeschehens einschließt. Über das Thema des Projekttages wurde übrigens vorher unter den Schülern abgestimmt. Und denen, die nicht an der Demo teilnehmen wollten, wurden Alternativen angeboten.

Siehe z.B. hier: https://www.t-online.de/region/leipzig/id_100244800/leipzig-mussten-schueler-verpflichtend-an-klima-streik-teilnehmen-.html

@Urs Ihr Modus Operandi beschränkt sich hier leider sehr oft auf das Verbreiten von Mutmaßungen, “Hörensagen” und persönlichen Anekdötchen. Diese setzen Sie gezielt ein, um ihre persönliche, sehr offensichtliche Agenda zu untermauern und nicht nachprüfbare, pauschalisierende Unterstellungen daraus abzuleiten. Das verfängt vielleicht in den Kommentarspalten der Leipziger Fossil-Zeitung oder anderen “Qualitäts”-Medien. Hier reicht das aber leider nicht, um von ihren teilweise kruden Ansichten zu überzeugen. Versuchen Sie es doch demnächst mit gesicherten, nachprüfbaren Fakten. Dann wäre auch eine sachliche Diskussion mit Ihnen möglich.

Märchenstunde? Legen Sie ihre “glaubhafte” Quelle offen oder versuchen Sie es in einer namhaften Leipziger Kultureinrichtung als grotesker Märchenerzähler.

Ich hörte glaubhaft davon, daß mindestens ein namhaftes Leipziger Gymnasium am Fr 15.9. für ihre Klassenstufen 9 und 10 einen “Projekttag Nachhaltigkeit” in der Weise ausgerichtet hat, daß die betreffenden Schüler verpflichtet wurden, nicht nur an einer kurzen Einführungsveranstaltung am frühen Nachmittag in ihrer Schule zu erscheinen, sondern auch gemeinsam zum Augustusplatz zu gehen und dort Stände zu besuchen, und schließlich an der FFF-Kundgebung, der Demo um den Ring und der Abschlußkundgebung teilzunehmen, zzgl. einer Nachbereitung.

Wissen Sie als Reporter von mehr solchen grotesken Beteiligungen von Schulen?

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