In Leipzig haben sich am Montagabend etwa 150 Menschen an einer Demonstration gegen rechte Akteure in Groß- und Kleinzschocher beteiligt. Unter dem Motto „A Monday Without You“ hatte die „Antifaschistische Vernetzung Leipzig“ (AVL) zu der Demo aufgerufen.
Ziel der Veranstaltung war es nach Angaben der Organisator*innen, auf jene Personen aufmerksam zu machen, die vor etwas mehr als drei Jahren die verschwörungsideologische Corona-Bewegung in Leipzig initiiert haben. Was als kleine „Tanzdemo“ im Volkspark begann, entwickelte sich zeitweise zu Massendemonstrationen mit mehreren tausend Teilnehmer*innen.
Die Corona-Demos und deren Initiator*innen seien nicht „verwirrt“ oder „harmlos“, sondern „verbreiten antisemitische, rassistische und sozialdarwinistische Ideologie“, so die AVL. Demonstrationen dieser Art finden immer noch statt, allerdings teilweise mit anderen Organisator*innen.
Redebeiträge auf der Antifa-Demo in Zschocher widmeten sich unter anderem Karsten W. und Anette H, zwei der wichtigsten Personen der verschwörungsideologischen Szene in Leipzig seit 2020, sowie anderen Personen mit Bezügen zur rechten beziehungsweise Neonaziszene.
Nach einem Aufzug mit Zwischenkundgebung endete die Veranstaltung nach etwa anderthalb Stunden. Passant*innen und Anwohner*innen reagierten teilweise zustimmend auf die Demonstration, teilweise aber auch mit Stinkefingern und Anfeindungen. Die Polizei filmte den Aufzug wegen angeblicher Vermummungen. Besondere Zwischenfälle gab es aber nicht.
Bereits während der Legida-Aufmärsche vor sieben Jahren gab es eine antifaschistische Kampagne mit dem Namen „A Monday Without You“. Diese führte Demonstrationen in bestimmten Stadtteilen beziehungsweise an bestimmten Orten durch, um dort auf rechte Strukturen hinzuweisen. An den Demos beteiligten sich in der Regel einige dutzend Personen.
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