Salbungsvolle Worte, konkrete Maรnahmen und zwei maรgebliche Demonstrationen. Das prรคgt den Tag ein Jahr nach dem offenen Kriegsausbruch des seit 2014 schwelenden Konfliktes in Ukraine in Leipzig. Nein, nicht in โder Ukraineโ, denn ein souverรคnes Land heiรt schlieรlich auch nicht โdas Deutschlandโ. Nach der Beflaggung mit der Fahne Ukraines im Beisein vieler Stadtrรคt/-innen und Bรผrgermeister/-innen geht es nun zum Demonstrationsgeschehen.
Nachdem ab 12 Uhr sich mit u. a. Bรผrgermeisterin Vicki Felthaus (Grรผne) und Bรผrgermeister Ulrich Hรถrning, Stadtrรคt/-innen und vom Krieg betroffene Ukrainerinnen an der Gedenkveranstaltung gegen den Angriffskrieg und im Gedenken an die vielen Toten vor dem Neuen Rathaus versammelten, ist nun der Demo-Abend rings um das schreckliche Jubilรคum angebrochen.
Die Grundkonstellation dafรผr war fรผr Leipzig bereits seit dem 18. Februar 2023 gelegt: der โFreundeskreis der Ukraineโ wandte sich in einem drastischen Statement an die Linkspartei Leipzig, welche aus Sicht des maรgeblich von Ukrainer/-innen initiierten Freundeskreis fรผr heute unter dem Motto โVerhandlungen statt Panzer! Stoppt die Eskalation! Stoppt den Krieg gegen die Ukraine!โ aus ihrer Sicht eine Gegenveranstaltung zu ihrer planten.
Wรถrtlich hieร es da: โDa die Kundgebung im Gegensatz zu unserer Demonstration am selben Tag fordert, keine Waffen an die Ukraine zu liefern, wรคhrend unserer Demonstrationsumzug direkt an dessen Route angemeldet ist und auf ihr putinistische Propagandisten sprechen werden, betrachten wir sie als das, was sie faktisch ist, nรคmlich als Gegenkundgebung.โ
Hierin wรผrde sich nicht nur โdie ganze Niedertracht und Schamlosigkeit der Linksparteiโ erweisen, sondern โerneut ihre Kollaboration mit dem russischen Faschismus, der die Ukraine mit einem genozidalen Vernichtungskrieg รผberzieht.โ Starker Tobak fรผr manche, die noch glauben oder glauben wollen, dass Appelle an die deutsche Regierung am Handeln Putins etwas รคndern wรผrden.
Die derzeitige Auรenpolitik des Westens und somit auch Deutschlands ist jedoch eine andere: nach dem Tschetschenienkrieg, dem Einmarsch in Georgien, der Krim und den Vorgรคngen beim Nachbarn Belarus glaubt man dem Mann in Moskau letztlich nichts mehr. Und Anlass dafรผr liefert er selbst genug. Nicht nur, das russische Truppen auch heute, ein Jahr nach dem vรถlkerrechtswidrigen Angriff auf das ukrainische Staatsgebiet, mitten im Land stehen.
Auch seine Reden werden von Mal zu Mal skurriler und erinnerten zuletzt an die Einlassungen Hitlers nach dem รberfall auf Polen. In der Kriegsschuldverdrehung haben die Nationalsozialisten von einst hier offenbar einen ebenso wรผrdigen Nachfolger gefunden, wie in der neuen โHeim ins Reichโ-Attitรผde gegenรผber den ehemaligen Sowjetrepubliken und insbesondere Ukraine.
Kurz gesagt: fรผr die Linke stellt es offenbar eine grรถรere Hรผrde dar als fรผr jene, die vom Angriff aus dem staatskapitalistischen Nachbarn betroffen sind, hier klare Linien zu ziehen (zur Erklรคrung der Linken vorab). So fordert die Linke heute auf ihrer Demonstration ab 17 Uhr auf dem Kleinen Wilhelm-Leuschner-Platz โkeine Waffenlieferungenโ, explizit keine Panzer an die Ukrainische Armee und versucht sich in Pazifismus gegenรผber einem Aggressor, der nicht das erste Mal seinen Nachbarn den Krieg ins Haus trรคgt.
Fast so, als ob sie einst den Alliierten ihr Widerstandsrecht gegen Hitler-Deutschland verwehrt hรคtten und zum Beispiel Frankreich entgegengerufen hรคtten: โNa dann verhandelt halt mal!โ
Die Demonstration des Freundeskreises startet zeitgleich auf dem Augustusplatz. Ohne Linkspartei, aber mit vielen Linken gemeinsam.
Wir werden ab sofort das Geschehen vor Ort auf beiden Demos begleiten und kommentieren.
Verstรถrende Bilder aus Dresden
รber Leipzig hinausschauen ist ja lรคngst gute Tradition bei der LZ. Dieses Mal sind wir parallel zu den Leipziger Demonstrationen, bei welcher gerade Verwaltungsbรผrgermeister Ulrich Hรถrning auf dem Augustusplatz seine Rede (siehe Video oben) von heute Mittag nahezu baugleich noch einmal vortrรคgt, auch in Dresden dabei. Hier hat ein neurechtes Bรผndnis aus โQuerdenkernโ und Neonazis zu einer โFriedensdemoโ gerufen.
Fast schon traditionell im Orwellschen Neusprech wird hier aus einem Angriffskrieg Russlands eine Putinsche Vorwรคrtsverteidigung. รbrigens durchaus jene Rhetorik, die einen Twitteruser dieser Tage zu einem lakonischen โdas Jahr 1939 mรถchte seine Argumente zurรผckโ veranlasste.
Der linke Gegenprotest ist mit etwa 500 Teilnehmenden mittlerweile am Versammlungsort Theaterplatz angekommen und stellt die lautstarke Gegenkulisse zum neofaschistischen Mummenschanz, an welchem sich etwa 1.000 Dresdner/-innen beteiligen.
Unterdessen hat Ulrich Hรถrning den ersten Szenenapplaus in Leipzig bei seiner Rede erhalten, welcher auch Staatsministerin Petra Kรถpping beiwohnt. Der Satz lautete: โNazideutschland ist nicht von pazifistischen Briefeschreibern befreit wordenโ. Man kรถnnte durchaus hinzufรผgen, dass die Waffenlieferungen der USA einst an das von Nazideutschland รผberfallene Russland den II. Weltkrieg enorm verlรคngert habe.
Bereits vor Hรถrnings Ansprache, in welcher er den heute in Berlin weilenden OB Burkhard Jung vertritt, รคuรerten sich die Versammlungsanmelder/-innen vom โFreundeskreis der Ukraineโ vor Ort รผber die Linkendemo am Leuschnerplatz. Diese sei โeine Schandeโ.
18 Uhr: Apropos โSchandeโ
In welche argumentative Sackgasse sich die Linke mit ihrem (hier besser beschrieben durch Kolumnist David Gray) seltsamen Pazifismus mittlerweile manรถvriert hat, kann man mit einem Bild vom heutigen Abend illustrieren.
50 Menschen sind aktuell dabei, zur linken Kundgebung am Leuschnerplatz anzutreten. Die gesamte Leipziger Linkenszene lรคsst heute diese Partei mit ihrem Bundestagsabgeordneten Sรถren Pellmann und der Videoansprache Gregor Gysis allein im Regen stehen. Stattdessen sind die Freunde um Anette H. und ihre noch etwa 10 Menschen umfassende Initiative โLeipzig steht aufโ gekommen, um sich anzuschlieรen. Das ist offenbar sogar der Linkspartei zu viel Querfront, Anette H. muss wieder einpacken.
Unterdessen sieht man bei der Dresdner Demonstration ein Schild aus der AfD-dominierten Demo ragen, auf welchem gefordert wird, den โKrieg gegen Russlandโ zu beenden. In einer stillen Pause soll man das Lachen aus Moskau auf dem Theaterplatz gehรถrt haben.
Erste Impressionen vom Augustusplatz (17:30 Uhr)
18:40 Uhr: Klarheiten in Dresden
Wรคhrend in Leipzig zumindest auf dem Augustusplatz eine klare Verurteilung des Angriffs Russlands auf die Ukraine erfolgt und sich Sรถren Pellmann (Linke) am Leuschnerplatz redlich mรผht, den Kurs seiner Partei gegen eine โRรผstungsspiraleโ zu erklรคren, ist nun nach dem Rundgang der Demonstration in der sรคchsischen Landeshauptstadt klarer, wer da eigentlich demonstriert.
PEGIDA-Grรผnder Lutz Bachmann, eine quasi geschlossen angetretene AfD, โFreie Sachsenโ und weitere Neonazis treten heute Seite an Seite mit โbesorgten Bรผrgernโ dafรผr ein, was sie unter โFriedenโ verstehen: eine Kapitulation der Ukraine und billiges Gas fรผr Deutschland. So egoistisch formuliert ist das zwar unschรถn, aber wohl wahrer als die Schilder, welche ein Ende des Krieges fordern. Natรผrlich nicht von Russland, denn โ man ahnt es โ es verteidigt sich nur.
Menschen, die sicherlich auch einst geglaubt haben, dass nun โseit 5:45 Uhr auch mit regulรคren Truppen zurรผckgeschossenโ wurde. Hitlers Sprech fรผr den Angriff auf Polen findet also bis heute Verwendung: hier in Dresden auf einer โFriedensdemonstrationโ. Oben ist unten und unten oben.
Da ist es fast selbstverstรคndlich, dass neben Lutz Bachmann von PEGIDA und dem AfD-YouTuber Sebastian W. aus Leipzig auch Bjรถrn Hรถcke (AfD) heute in Dresden teilnimmt.
Linke Demo und eine vorรผberziehende Ukraine-Unterstรผtzung
Sie sind nur knapp 100, aber Sรถren Pellmann versuchte in seinem Redebeitrag zwei grundlegende Positionen dieses Teils seiner in dieser Frage tief gespaltenen Partei zu beschreiben. In einem Grundtenor, dass keine Waffen geliefert werden sollen, versuchte er sich gleichzeitig gegen rechts und Putin-Versteher alias Ukraine-Feinde abzugrenzen. Die haben dennoch die gleiche Forderung, was nicht zuletzt zu Anette H.s Versuch gefรผhrt hatte, sich seiner Demo anzuschlieรen.
Es sei nicht gerechtfertigt zu sagen, der Frieden kรถnne nur mit Waffen erkรคmpft werden, so Pellmann sinngemรคร. Eine argumentative Strohpuppe, da dies niemand behauptet. Noch blรถder klingt das Ganze letztlich dann, wenn es derjenige nicht hรถren will, der mit einem Rรผckzug aus der Ukraine die Friedensverhandlungen einleiten kรถnnte.
Das sei zudem laut Pellmann โkein Mitleid mit dem Aggressor, sondern das Nachdenken, dass wir auch vor dem Leid der zwangsweise Eingezogenen die Augen nicht verschlieรen dรผrfen. Auch wenn dafรผr die russische Fรผhrung die Verantwortung trรคgt โ es sind unsere Waffen, die diese Menschen tรถten.โ
Auch dies ist eine Strohpuppe angesichts der Wirkung dieser Lieferungen: Russland war zur Mobilmachung gezwungen, nachdem sich Ukraine nicht einfach auf den Rรผcken legte und ergab. Was den Krieg zumindest nun ansatzweise an der heimischen Propaganda vorbei auch in die Kรถpfe normaler russischer Familien trรคgt, die sich auch zu Hause diesem Angriff verweigern und dagegen protestieren kรถnnten.
Und dies auch bereits hier und da tun. Es sei auch hier der Referenzrahmen genannt: nein, der einzelne Wehrmachtssoldat konnte auch nur an der Front tรผrmen, auf die Gefahr hin, erschossen zu werden. Ob von einem deutschen Offizier in den Rรผcken oder einem amerikanischen oder russischen Soldaten von vorn: der Waffenlieferant war auch damals schon โegalโ.
Mindestens aber fehlt hier der Bezug zum neuen russischen Imperialismus, der รคhnlichen Hunger zeigt, wie einst der deutsche.
โDie Argumentation, es sei nie mit Kriegsverbrechern verhandelt worden, dies sei auch fรผr das Ende des weiteren Sterbens unmรถglich, blockiert den Frieden und steht dem Ende des Krieges entgegenโ, so Pellmann weiter.
Damit bezog sich Pellmann auf das Schicksal von Slobodan Miloลกeviฤ im und nach dem Bosnien-Krieg: auch mit ihm sei verhandelt worden, aber trotzdem sei er wegen seiner Kriegsverbrechen angeklagt worden.
Vielleicht ist auch hier nur das geschichtliche Beispiel verrutscht?
Einerseits stellt Pellmann damit einen Bรผrgerkrieg einem รberfall auf einen anderen Staat gleich. Aber wichtiger ist wohl, dass die Verhandlung รผber Hitlers Kriegsverbrechen ersatzlos entfiel. Auch wegen der Feigheit eines Fรผhrers, der zuvor auf รคhnlich โdicke Hoseโ machte, von der Wehrhaftigkeit der Deutschen faselte und die deutsche Kultur รผber alle anderen stellte. Wie heute Putin die russische.
Was dies mit der Frage des Endes des Krieges zu tun haben soll, blieb in der Rede Pellmanns weitgehend unklar.
Nach dem Redebeitrag zog der Demozug der Ukrainer/-innen und ihrer Unterstรผtzer vorรผber. Darunter auch Juliane Nagel, die so gar nicht zum Parteikollegen Pellmann wollte (siehe Video).
Aus der Demo waren Richtung des Grรผppchens bei der Linkspartei Rufe wie โLumpenpazifistenโ und โSchandeโ zu hรถren. Insgesamt schรคtzen LZ-Reporter/-innen die Menge der Demonstrierenden hier auf 1.000 bis 1.500 Personen (siehe Video).
19:40 Uhr: Bjรถrns Stolz auf Sahra
In Dresden spielen sich die weit skurrileren Bilder ab. Wenn es je Beifall von der angeblich falschen Seite gab, dann heute von Bjรถrn Hรถcke fรผr Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer.
Er sei stolz auf Sahra Wagenknecht und der Demonstration morgen (LZ wird berichten) in Berlin wรผnschte der AfD-Politiker, welchen man gerichtlich festgestellt einen Faschisten nennen darf, viel Erfolg.
19:45 Uhr: Eine Rede auf dem Augustusplatz
Neben vielen weiteren Redebeitrรคgen sprach auch Sozialministerin Petra Kรถpping (SPD) vor dem Gang รผber den Ring auf dem Augustusplatz. Im Vergleich zu manchen Verrenkungen, die heute auf dem Leuschnerplatz zu erleben waren, schnรถrkellos und klar betonte sie, dass sie nicht erwartet hรคtte, dass โwir ein Jahr nach dem verbrecherischen รberfall Putins auf die Ukraine immer noch hier stehen mรผssen.โ Die Verbrechen seien โunertrรคglichโ, sie selbst und die sรคchsische Regierung stรผnden fest an der Seite der Ukraine.
โรber 61.000 Menschen sind aus der Ukraine nach Sachsen gekommenโ und seien hier gut aufgenommen worden, auch denen gelte ihr Dank. Kinder, die sich sicherlich โnach ihrer Heimat sehnenโ, kรถnnten wenigstens hier zur Schule gehen.
Ihre Rede beendete Kรถpping mit einem Versprechen: โWir werden solange es notwendig ist, an Ihrer Seite stehen und mit Ihnen gemeinsam fรผr Frieden und fรผr Freiheit in der Ukraine kรคmpfen. Slava Ukraina.โ
Bei der Linken ist mittlerweile der Abbau der Kundgebungsmittel fast abgeschlossen, der Leuschnerplatz ist leer.
Empfohlen auf LZ
So kรถnnen Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstรผtzen:
Es gibt 12 Kommentare
@Thomas: erneut also keine substantuierte Antwort in der Sache. Einfach nur traurig.
@Sebastian: das kann ich alles so gelten lassen ๐ Dennoch hab ich mal den Versuch am 24.02.2023 gemacht, auch auf diese Weise darauf hinzuweisen, dass nicht wir (Deutschen) es sind, die von diesem Krieg so real betroffen sind, wie eben jene, die vor ihm fliehen oder sich ihm stellen mรผssen.
Die Sprach- und Sprechdebatten kennen wir ja nun lรคngst zur Genรผge.
Zum Vorwurf des Halbwissens: danke fรผr die Quellenangabe. So kann jeder selbst weiterlesen. Bei Anwendung dieser Achronizitรคtslogik wรคre gerade in Deutschland so einiges รคuรerungfรคhig, was aus gutem Grund nicht gesagt werden darf. Annalenismus pur!
Die Niederlande(n), die Schweiz, die Elfenbeinkรผste, der Iran, der Irak, der Libanon, der Sudan sind alles unabhรคngige Lรคnder.
Sachsen, Thรผringen, MVV, NRW, BW sind dagegen, obwohl artikellos, nicht unabhรคngig
Hallo Herr Freitag,
Ich habe beide Interviews mit ihr schon damals gelesen und mir Kritik an ihr angesichts des zutreffenden Kommentars im zweiten Artikel sowie aufgrund Mitgefรผhl an ihr und ihrem Volk verkniffen.
Aber da Sie nun explizit darauf verweisen:
Im Englischen wird meines Wissens nach nicht lediglich โUkraineโ gesagt, um den Respekt vor der Souverรคnitรคt speziell diesen Landes auszudrรผcken, sondern weil man im Englischen bei โEinzahl โ Lรคndernโ wie Germany, Denmark, Russia oder Mexico eben nur das Land nennt, wenn man darรผber redet. Anders bei Plural โ gebildeten Lรคndern wie โthe USโ, โthe Philippinesโ oder โthe caiman islandsโ.
Und wir bilden im Deutschen auch nicht nach politischer Souverรคnitรคt die Lรคnderbezeichnung, Thomas beschreibt es.
Die Interviewte strahlt nicht nur optisch eine starke Destruktivitรคt aus, es allein natรผrlich kein Kriterium sein sollte. Aber es jemandem รผbel nehmen, der ihr (in der falschen Sprache) zuprostet, fรผr das Gendersonderzeichen zu werben, weil die Masse der Leute damit auf die Hand voll Nonbinรคrer hingewiesen wird oder Sprache als Instrument im Krieg bezeichnet, sind fรผr mich alles Dinge, die sie dann vollends disqualifizieren als Person, von der ich Ratschlรคge zum Sprachgebrauch haben mรถchte.
โ
Das alles wie gesagt nur, weil Sie explizit auf dieses unangenehme Interview hinweisen, in dem sie relativ subjektiv โ unfundiert erklรคrt, warum wir nun alle das โdieโ weglassen sollen, wenn wir รผber die Ukraine sprechen. Es ist sehr schade, dass es der Verfasser des betreffenden Textteiles hier im Artikel รผbernimmt, auch wenn es sicher einen โgut gemeintenโ Hintergrund hatte.
@Thomas: es ist doch das Immergleiche. Erst รngste schรผren (Biomare kommt im April aus der Insolvenz zurรผck in den Normalbetrieb) und dann ab die Post, wenn jemand nachhakt. Ja, es ist โhetzenโ, wenn man argumentfrei wilde Horrorgeschichten verbreitet und damit glaubt, irgendwie โRecht zu habenโ.
Damit fehlt dann leider auch nicht wirklich etwas hier, wenn Sie das woanders fortsetzen.
Michael, die Wortwahl zeigt wie bei unserer letzten Korrespondenz, dass es keinen Sinn hat. โhetzenโ, โPanikโ? Ich muss auch โPutinโ nicht erklรคren โ schon weil ich es mit Brechts lesendem Arbeiter halte. Du bist der recherchierende Journalist. Verabschiedet habe ich mich ja schon. Viel Glรผck!
@Thomas: wie wรคre es, wenn Sie der guten Ordnung halber immer erst Ihre Argumente benennen wรผrden und danach erst hetzen? Beispiel: โGeorgien passt รผbrigens nicht in die Reiheโ Warum? Fehlanzeige. Dafรผr sofort der Move Richtung โMainstreammedienโ und blanke Panik.
Bisschen dรผnn dafรผr, dass der Liveticker klar argumentiert. Da kรถnnten Sie sich doch unter deutlich weniger Zeitdruck stehend die Zeit nehmen und mal die Politik Putins erlรคutern? So fรผr die Unwissenden hier bei der LZ. Ich warte.
Sebastian, das ist einfach schlechtes Deutsch in ideologischer Verbrรคmung. Weil slawische Sprachen reich flektieren, benรถtigen sie keinen Artikel zur Genus-, Kasus- und Nummerusanzeige. Deutsch hat durch Stammsilbenbetonung im 1. Jt. u. Z. diese Flexionsfunktion nicht mehr eindeutig gebildet und deshalb den Artikel โerfundenโ.
ich kann es nicht fassen โ Kรถpping nutzt die Bandera-Formel
Gefรคhrliches Halbwissen, welches wir so nicht stehenlassen kรถnnen. โDie Phrase Slawa Ukrajini wurde bereits vom Nationaldichter Taras Schewtschenko verwendet. In seinem 1840 verfassten Gedicht โFรผr Osnowajenkoโ (ะะพ ะัะฝะพะฒโัะฝะตะฝะบะฐ) schrieb er:
Unser Seele, unser Lied
wird nicht sterben, wird nicht verschwinden โฆ
Darin, Leute, liegt unser Ruhm
Ruhm der Ukraine!โ
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ruhm_der_Ukraine, die Moderation
ja, ich finde auch traurig, welche Verrenkungen Sรถren Pellmann einbauen musste, um zu erklรคren, dass weitere Waffen nicht den auslรถsenden Konflikt auflรถsen werden. Genau wie ihr spart er die Vorgeschichte komplett aus. Georgien passt รผbrigens nicht in die Reihe. Die L-IZ kann hat nun endgรผltig ihren Platz in der Reihe mit LVZ, Tagesschau und Aktueller Kamera gefunden โ Tendenzberichterstattung mit immer mehr schwindender Analyse. Was wird รผbrigbleiben, wenn die Kriegsfolgen voll durchschlagen? Wer zahlt und wird den ganzen Scheiร wohl wie bezahlen? Die Leipziger Theaterszene hat Corona dezimiert, Biomare hat durch die Inflation eine Breitseite erhalten โ was wird wohl in einem Jahr รผbriggeblieben sein? Und seid ihr dann noch dabei?
Adรฉ Thomas
Lesetipp: 1. https://www.l-iz.de/leben/gesellschaft/2022/11/ukrainerin-anna-perepechai-im-interview-leipzig-1-480417
2. https://www.l-iz.de/leben/gesellschaft/2022/11/ukrainerin-anna-perepechai-im-interview-teil-2-viele-ostdeutsche-haben-ein-verzerrtes-bild-der-sowjetunion-488227
โdenn ein souverรคnes Land heiรt schlieรlich auch nicht โdas Deutschlandโ.โ
Ich finde das seltsam. Bei โdie Tรผrkeiโ, โdie Slowakeiโ oder โder Omanโ und โder Jemenโ wird doch auch eine Prรคposition vor den Lรคndernamen gestellt, einfach weil das in unserer Sprache bei manchen Lรคndern so รผblich ist. Warum sollten wir uns einreden lassen, dass das Nutzen einer Prรคposition etwas โunsouverรคnesโ signalisiert? Oder รผbersehe ich hier einen tatsรคchlichen sprachlichen Unterschied?