Mit goldglänzenden Kronen, prächtigen Umhängen und funkelnden Sternen hat die Sternsinger-Gruppe der Gemeinde St. Gertrud aus Engelsdorf am Dreikönigstag den Segen ins Rathaus der Stadt Leipzig gebracht. Finanzbürgermeister Torsten Bonew empfing die rund 20-köpfige Abordnung in der unteren Wandelhalle, lauschte ihren Gesängen und wurde über deren Mission informiert. Anschließend segneten die Gäste das Büro des Oberbürgermeisters mit dem Kreidezeichen „20*C+M+B+23“.

Dieser Besuch im Rathaus war Teil der Aktion Dreikönigssingen, die in diesem Jahr deutschlandweit bereits zum 65. Mal stattfindet. Das Leitwort lautet diesmal „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“. Kinderschutz ist also das über allem stehende Thema. Denn nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind jährlich eine Milliarde Kinder und Jugendliche physischer, sexualisierter oder psychischer Gewalt ausgesetzt – das ist immerhin jedes zweite Kind.

„Kinder brauchen auch Gesundheit, Liebe und Geborgenheit. Kinder brauchen Luft zum Atmen und nicht Arbeit jederzeit. Dafür geh’n wir auf die Straße, dafür sammeln wir das Geld: Für die Kinder, die in Not sind. So verändern wir die Welt“, heißt es daher auch in einem der Songs, den die Engelsdorfer Sternsinger im Neuen Rathaus präsentierten. Entsprechend hatten sie natürlich Spendendosen dabei, in die auch Finanzbürgermeister Bonew seinen Obolus einwarf.

Dass die Aktion Dreikönigssingen aber weit über ein niedliches Kinder-Kulturprogramm mit milder Gabe hinausgeht, zeigen die Summen, die dabei deutschlandweit als Spenden akquiriert werden. Nach Angaben des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, konnte im letzten Jahr, trotz pandemiebedingter Einschränkungen, ein stolzer Betrag von rund 38,6 Millionen Euro gesammelt werden. Damit lassen sich Hilfsprojekte durchaus wirkungsvoll unterstützen.

Das Kindermissionswerk hat den Hilfeschwerpunkt in diesem Jahr auf Indonesien festgelegt. „Indonesien als großes Land im asiatischen Raum hatte eine sehr schnelle Entwicklung. Es leben dort mittlerweile 275 Millionen Menschen, unter zum Teil sehr schwierigen Bedingungen. Und wenn es schwierige Entwicklungen und schlechte Bedingungen gibt, trifft es die Kinder immer als Erstes“, erklärt Stephan Geyer, der die Engelsdorfer Sternsinger ehrenamtlich begleitete.

Auch das Geld, das seine Gruppe ersingt, kommt daher vor allem der Stiftung „ALIT“ in Indonesien zugute. Der Name steht für die Worte „Arek“ und „Lintang“, was übersetzt „Kind“ und „Stern“ bedeutet. Diese Stiftung wurde von einer Gruppe ehemaliger Student/-innen initiiert, die sich seit 1996 für Straßenkinder engagiert. Ihr Motto lautet „Gleichheit für alle Kinder“ und hat den Kinderschutz und das weltweite Recht darauf im Fokus.

„Dafür geh’n wir auf die Straße, dafür sammeln wir das Geld: Für die Kinder, die in Not sind. So verändern wir die Welt. Christus segne eure Heimat, jetzt in diesem neuen Jahr. Wir geh’n weiter unsre Wege: Caspar, Melchior, Balthasar.“

Mehr Informationen zu den Sternsingern und der Stiftung ALIT:
www.sternsinger.de

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