Ob Wimperntusche, Nachtcreme oder Lippenstift – das Ablaufdatum spielt auch bei Kosmetikprodukten eine Rolle. Aber muss es wirklich immer gleich der Mülleimer sein, sobald der „Stichtag“ überschritten ist? In vielen Fällen haben wir es selbst in der Hand, wie lange Kosmetik tatsächlich nutzbar ist. Der Lippenstift trocknet womöglich aus, ist aber deswegen noch lange nicht reif für die Tonne. Wir haben hier für euch die wichtigsten Informationen rund um die Haltbarkeit von Kosmetik!
Wegwerfen nicht immer nötig – dafür mehr Ressourcenschonung
Auf Verpackungen von Lebensmitteln gibt es klare Angaben bezüglich der Haltbarkeit. Die finden sich aber auch auf Kosmetikprodukten, aber wie sind sie zu lesen? Generell werden alle Kosmetikprodukte mit einem Haltbarkeitszeitraum von weniger als 30 Monaten mit einem MHD ausgestattet.
Es findet sich dann die aus dem Lebensmittelbereich bekannte „mindestens haltbar bis“ Angabe. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Kosmetik ab diesem Zeitpunkt sofort entsorgt werden muss. Mindestens haltbar bedeutet, dass der Hersteller bis zu diesem Zeitpunkt für die Qualität garantiert.
Nicht nur bei Lebensmitteln, sondern auch bei Kosmetik sind Produkte dennoch oft noch viele Monate weiter nutzbar. Das Mindesthaltbarkeitsdatum sagt nichts darüber aus, wie lange ein Kosmetikartikel wirklich benutzt werden kann. Gerade in Bezug auf Nachhaltigkeit ist es sinnvoll, sich auf die eigenen 5 Sinne zu verlassen. Riecht die Creme noch gut? Ist der Lippenstift noch geschmeidig? Dann können solche Dinge ohne Probleme weiterverwendet werden!
Wie erkennt man nun aber nicht mehr verwendbare Kosmetik?
Bei abgelaufenen Lebensmitteln orientieren wir uns mit Nase und Mund. Einmal an der Milch schnuppern und dann vorsichtig einen Schluck probieren. Geschmack und Geruch normal? Dann spricht nichts dagegen, auch nach Überschreiten des MHDs noch weiter davon Gebrauch zu machen. Funktioniert das bei Kosmetik ebenfalls? Na klar!
Wichtig ist zu wissen, dass die Mindesthaltbarkeitsdauer keinesfalls fix ist, sondern oft erst mit der Öffnung des Produkts beginnt. Auf einer Cremedose beispielsweise ist das Symbol eines Tiegels abgebildet. Darin befindet sich die Angabe „30 M“.
Das bedeutet, dass der Hersteller nach Anbruch der Packung 30 Monate lang für die Qualität garantieren kann. Solange das Produkt also verschlossen ist, beginnt die Uhr für die Mindesthaltbarkeit noch gar nicht zu laufen! Hier kommen ein paar wertvolle Hinweise, woran sich abgelaufene Kosmetikprodukte wirklich erkennen lassen:
Die Konsistenz: Ein öliger Film schwimmt auf der Hautcreme? Der Lippenstift bröckelt beim Auftragen und die Mascara ist eingetrocknet? Dann ist es Zeit für die Tonne, denn abgelaufene Kosmetik schadet der Haut, da inzwischen einige Molekülverbindungen durchaus eine komplett andere Architektur angenommen haben könnten und dann eben nicht mehr den ursprünglich angestrebten Effekt erzielen, sondern unter Umständen sogar toxisch wirken könnten. Trotz aller Nachhaltigkeit geht Sicherheit immer vor.
Das Öffnungsdatum am besten auf der Packung notieren: Manche Produkte sind mehr als zwei Jahre im Einsatz. Es lohnt sich, den Zeitpunkt der Öffnung niederzuschreiben. So kann man am besten einschätzen, ob die Kosmetik bereits abgelaufen ist.
Noch ein bisschen weiter nutzen – so lässt sich die Haltbarkeit verlängern
Je besser die Aufbewahrung von Kosmetikprodukten, desto länger die Haltbarkeit! Ob Cremes, Nagellacke oder Make-up, ein dunkler und kühler Aufbewahrungsort ist immer eine gute Wahl. Zwar sehen Töpfchen und Tiegel auf der Fensterbank im Badezimmer dekorativ aus, die UV-Strahlung schadet den Produkten aber.
Die Haltbarkeit lässt sich außerdem durch den hygienischen Umgang mit dem Produkt verlängern. Es hat sich in mehreren Untersuchungen und Studien gezeigt, dass schon nach drei Monaten Nutzungszeit der Anteil an Bakterien in der Mascara erhöht ist. Vor allem bei einer so sensiblen Region wie dem Auge ist das natürlich nicht wünschenswert. Eine gründliche Hauthygiene vor der Anwendung schützt hier zusätzlich!
Das Gleiche gilt auch beim Griff zur Creme. Wer mit schmutzigen Fingern immer wieder in den Tiegel langt, verbreitet munter Keime und Bakterien. Besser ist es, die Creme nur mit einem Spatel zu entnehmen und dann auf die Haut aufzutragen. Nach der Nutzung sollten Kosmetikprodukte direkt wieder verschlossen und sicher verstaut werden.
Kosmetik ist nicht ewig haltbar, aber für die Tonne oft noch zu schade
Kosmetikprodukte aller Art erreichen irgendwann ihren Zenit. Eine abgelaufene Mascara zu benutzen ist ein Risiko, immerhin sammeln sich hier Keime. Bei einfachen Hautcremes sieht es anders aus. Gut gelagert und hygienisch genutzt, können sie oft nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch weitergenutzt werden.
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