Würden Sie einem völlig unbekannten Menschen Geld leihen?

Ohne Moos nix los. Nun könnte man natürlich einen klassischen Kredit bei seiner Bank des Vertrauens aufnehmen, doch fallen hier momentan in den meisten Fällen sehr hohe Zinsen an, was ein solches Darlehen zu einer überaus preisintensiven Angelegenheit machen kann.

Praktischerweise gibt es jedoch eine einfache und in der Regel auch deutlich günstigere Alternative: der sogenannte Privatkredit. Aber wie funktioniert so ein privates Darlehen überhaupt? Gibt es echte Vorteile im Vergleich zum Bankkredit und mit welchen potenziellen Nachteilen müsste man rechnen?

Privatkredit als günstigere Alternative?

Bei einem Privatkredit handelt es sich einfach gesagt um ein Ratendarlehen, das nicht von einer Bank, sondern von einer Privatperson an eine andere vergeben wird. Dabei kann es sich zum einen um Bekannte, Verwandte und Freunde handeln.

Zum anderen gibt es mittlerweile aber auch immer mehr Online-Plattformen im Internet, die derartige Privatkredite vermitteln. Das hat den Vorteil, dass man nicht regional gebunden ist, egal ob man den benötigten Kredit in Dresden, Leipzig oder in Torgau aufnehmen möchte.

Zudem läuft die Vermittlung meist sehr unkompliziert ab, die Kreditanfragen sind kostenlos und es dauert in der Regel nur wenige Minuten, bis man einen passenden Kreditgeber gefunden hat. Gut zu wissen: Die Kreditanfrage für ein privates Darlehen hat keinerlei Auswirkungen auf den persönlichen Schufa-Score.

Aber warum würde jemand einer fremden Person einfach so Geld leihen? Das Motiv dahinter ist relativ simpel: Die Kontostände sind während der Pandemie auch in Deutschland weiter angestiegen und es gibt viele Menschen, die über finanzielle Mittel verfügen, die sie aktuell nicht wirklich benötigen und auf der Suche nach einer Anlagemöglichkeit sind. Und da es auf Spareinlagen und Co. schon einige Zeit kaum noch Zinsen gibt, stellt die Vergabe eines Privatkredites für viele Anleger eine viel interessantere Alternative dar, ihr Geld anzulegen. ,

Darüber hinaus bieten die Vermittlungsplattformen für beide Seiten (Kreditnehmer und -geber) ausreichend Schutz vor Betrug, was den Privatkredit zu einer grundsätzlich recht sicheren Sache macht. Und damit nicht genug, denn es gibt zudem noch einige weitere Vorteile gegenüber dem klassischen Konsumentenkredit von der Bank.

Inwieweit können Kreditnehmer von einem privaten Darlehen profitieren?

Wer eine der zahlreichen professionellen Kreditvermittlungsplattformen im Internet nutzen möchte, profitiert in der Regel gleich mehrfach:

Unkomplizierte und zügige Abwicklung

Dank moderner Online-Verfahren, wie beispielsweise der Video-Ident-Methode, lassen sich Privatkredite für gewöhnlich sehr schnell und unkompliziert abwickeln – und das gilt sowohl in Bezug auf den Schufa-Bonitätscheck, als auch auf die Unterzeichnung des Kreditvertrages (die praktischerweise auch digital abläuft) und die finale Auszahlung des gewünschten Kreditbetrages.

Zeitersparnis dank schneller Zusage

Da die gesamte Kreditvergabe online stattfindet, spart man sich zum einen den Weg zur Bank und zum anderen die meist langen Wartezeiten, um überhaupt einen Termin zu bekommen. Zudem können die Kreditgeber dem gewünschten Darlehen im Rahmen einer Sofortzusage binnen weniger Minuten zustimmen.

Flexible Kosten und Laufzeiten

Bei einem Privatkredit ist der Kreditnehmer in den meisten Fällen deutlich flexibler, wenn es um die Laufzeit und die Höhe der Zinsen geht, da man diese Faktoren direkt mit dem privaten Kreditgeber verhandeln kann.

Deutlich höhere Kreditchancen

Wer einen Kredit bei einer Bank beantragen möchte, muss bekanntlich zahlreiche Voraussetzungen erfüllen (festes und sicheres Arbeitsverhältnis, geregeltes Einkommen etc.) – was es gerade für Freiberufler und Selbstständige besonders schwierig macht. Bei einem Privatkredit gibt es je nach Anbieter hingegen deutlich weniger Voraussetzungen, die zu einer direkten Absage führen können.

Häufig bessere Konditionen

Der Privatkredit ist in vielen Fällen billiger als ein vergleichbarer Bankkredit – allerdings kann es sein, dass man erst einige Anbieter miteinander vergleichen muss, um auf diese Weise den potenziell günstigsten Anbieter finden zu können. Tipp: Da man unter Umständen viel Geld sparen kann, sollte man sich auf jeden Fall ausreichend Zeit zum Vergleichen nehmen.

Und wie beantragt man einen Privatkredit?

Die Vergabe eines Privatkredites läuft bei den meisten Anbietern sehr ähnlich ab. Im ersten Schritt muss der Kreditnehmer einen klassischen Kreditantrag über ein standardisiertes (Online-)Formular stellen. Dieser enthält unter anderem Angaben zum gewünschten Verwendungszweck, zur eigenen Person und zu der aktuellen finanziellen Situation.

Sobald dem Antrag stattgegeben wird, können interessierte Anleger den Antrag prüfen und direkt mit dem Kreditnehmer in Kontakt treten, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Gut zu wissen: Je nach Anleger kann es sein, dass noch weitere Nachweise vorgelegt beziehungsweise auf die Plattform hochgeladen werden müssen, wie beispielsweise die letzten Gehaltsabrechnungen.

Sobald sich beide Parteien einig sind, kann der verbindliche Kreditvertrag unterschrieben werden. Und praktischerweise funktioniert auch das direkt online, dank der sogenannten digitalen Signatur (Stichwort eSign). Dazu ist eine Legitimationsprüfung (Feststellung der Identität) notwendig, die im Normalfall mithilfe eines kurzen Video-Chats mit einem verantwortlichen Mitarbeiter der Online-Plattform durchgeführt wird.

Sobald diese Prüfung und alle anderen Formalitäten erledigt sind, gibt der Anbieter die zuvor festgelegte Kreditsumme frei, sodass das Geld binnen weniger Tage auf dem Konto des Kreditnehmers eingehen kann. Und abschließend noch ein kleiner Tipp: Falls es sich um eine sogenannte Sofortauszahlung handelt, bei dem der Kreditbetrag direkt überwiesen wird, sollte man auf jeden Fall aufmerksam das Kleingedruckte lesen, um eventuell anfallende Extrakosten nach Möglichkeit zu vermeiden.