Am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat am Dienstag, dem 31. Mai, der Prozess rund um den geplanten Weiterbau der A20 begonnen. Die Autobahn soll um rund 200 Kilometer von Schleswig-Holstein nach Niedersachsen verlängert werden und gilt als eines der größten Projekte dieser Art in diesem Jahrzehnt. Klimaaktivist/-innen und Naturschützer/-innen sehen Ökosysteme bedroht und verweisen vor allem auf die gravierenden Folgen für Moorlandschaften.
Vor dem Bundesverwaltungsgericht versammelten sich mehrere Dutzend Aktivist/-innen am Dienstagmorgen zu einer Kundgebung. „Die Autobahn würde beim Bau wertvolle Naturlandschaften zerstören“, sagte BUND-Bundesvorsitzender Olaf Bandt der Leipziger Zeitung (LZ). Der geplante Weiterbau der A20 sei das „umweltschädlichste Fernstraßenprojekt überhaupt“.
Die anwesenden Demoteilnehmer/-innen bildeten unter anderem eine Menschenkette rund um ausgelegte Plakate, die von einer Drohnenkamera aus der Luft aufgenommen wurden. Zudem riefen sie Parolen wie „Wiesen und Wald statt Asphalt“.
Anwesend war auch ein Mitglied des sogenannten A20-Camps, das vor Ort für den Erhalt der Moore kämpft. Die Person, die sich „Tinte“ nennt, erklärte, dass selbst eine negative Entscheidung des Gerichts nicht bedeuten würde, dass der Kampf beendet ist. Zunächst müsste die Polizei die laufende Besetzung räumen – und anschließend alle weiteren, die laut „Tinte“ wohl folgen würden. Zudem seien weitere Klagen möglich.
Aktuell klagt der BUND gemeinsam mit mehreren Landwirten, denen die Enteignung droht. Auf einem Grundstück eines von Enteignung bedrohten Landwirtes befindet sich mittlerweile das A20-Camp.
Der Protest gegen den A20-Bau und ein möglicherweise negatives Gerichtsurteil war bereits am Sonntag mit einer Demonstration gestartet. Daran beteiligten sich etwa 400 Personen, die aus verschiedenen Bundesländern angereist waren. Organisiert wurde die Demo von „Fridays for Future“ und anderen Klimaorganisationen.
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