Im Alter ändert sich vieles. Jüngere Menschen können beispielsweise recht gut den Punkt bezeichnen, ab dem ihnen ein: »Ich werde zu alt für diesen …« über die Lippen rutschte. Doch im wirklichen Alter stellt sich die Frage nach dem Wohnumfeld ganz neu. Lange bekannte Wege, Stufen und Details sind plötzlich nicht mehr leicht oder sicher zugänglich. Aber welche Maßnahmen helfen, auch im hohen Alter noch eine passende und schöne Wohnatmosphäre zu erzielen?

Badezimmer altersgerecht sanieren

Ein Knackpunkt im Alter ist tatsächlich das Bad. Manchmal beginnt es schon im Detail, nämlich damit, dass früher eine recht niedrig angebrachte Toilettenschüssel gewählt wurde, sie sich im Alter als zu tief erweist. Andere sprichwörtliche Stolperfallen mögen in der Dusche lauern: Duschwannen sind im Alter riskante Hürden, die nur von Badewannen ohne Griffe und Aufrichthilfen abgelöst werden. Doch gibt es gerade im Bad sehr attraktive Lösungen, die altersgerecht sind und zugleich dem modernen Badstil entsprechen:

Ebenerdige Dusche – in neuen Bädern ist sie ein Must-have und wird selbst von jungen Menschen in Neubauten gewählt. Allerdings sollte die Dusche mehr bieten als einen ebenen Boden. Feste Griffe an der Wand verhelfen Senioren zu mehr Sicherheit.

Wer den Platz hat, eine kleine Sitzbank einmauern zu lassen, der verschafft sich schon in jüngeren Jahren eine Hilfe, im Alter aber eine ideale Lösung, um komfortabel zu duschen. Wichtig: Die Bodenfliesen müssen absolut rutschsicher sein, Griffe an den Wänden auch halten, wenn doch einmal das ganze Körpergewicht darauf lastet.

Toilette – vielfach wird fälschlicherweise geglaubt, dass die Norm bei Toiletten bedeutet, dann sie nicht in der Höhe variieren können. Das ist tatsächlich falsch, denn die Norm befasst sich nur mit den Anschlussvorrichtungen. Im Alter ist es häufig angenehmer, wenn die Toilette ein wenig höher angebracht wird. Wer noch mehr Sicherheit wünscht, der lässt seitlich davon Griffe montieren, sodass das Hinsetzen und Aufstehen unterstützt werden kann.

Badewanne – viele Senioren verzichten vollständig auf die Badewanne. Wenngleich es mittlerweile Modell mit seitlicher Tür gibt, so schneiden diese dauerhaft nicht gut ab. Wer nicht auf die Badewanne verzichten möchte, der sollte mit Ein- und Ausstiegshilfen arbeiten. Es gibt spezielle Badewannensitze, die teilweise von der Krankenkasse bezahlt werden.

Anordnung – ein seniorengerechtes Bad ist allgemein so aufgebaut und eingerichtet, dass es Rollstühlen und Rollatoren ausreichend Platz bietet. Wichtig ist hier, nicht nur die bloße Einfahrt beispielsweise zur Toilette zu berücksichtigen, sondern ausreichend Platz zum Manövrieren einzuplanen.

Rund um das altersgerechte Wohnen und Sanieren gibt es nicht nur Förderungen von der KfW, sondern auch Gutachter, die bei der Gestaltung der einzelnen Räumlichkeiten helfen und mitteilen, was vor Ort wirklich wichtig ist. Viele Menschen vergessen beispielsweise, dass die Türen nicht rollstuhlgeeignet sind.

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Steckdosen und Schalter in richtiger Höhe

Die meisten Lichtschalter sind durchaus auf einer Höhe angebracht, die Kindern und Senioren gleichermaßen die Bedienung erlaubt. Die Frage ist nur, ob die Schalter auch im Alter sinnvoll angebracht wird. Drastischer sieht es jedoch bei Steckdosen aus. Schon in jungen Jahren gibt es ausreichend Steckdosen in Wohnungen und Häusern, die nur in bückenender oder kniender Position erreicht werden können. Im Alter ist das natürlich eine wahre Tragödie. Aber welche Optionen gibt es?

Verlegen lassen – Steckdosen und Lichtschalter können durchaus neu verlegt werden. Ein Elektriker ist natürlich notwendig, denn diese Arbeiten sollte niemals ein Laie durchführen.

Smarte Hilfe – wer allgemein aufgeschlossen ist, der kann unzugängliche Steckdosen einmalig mit einer WLAN-Steckdosenleiste belegen und die einzelnen Steckplätze der Leiste für sich selbst sinnvoll benennen. Damit würde das „Leselicht“beispielsweise auf Zuruf angehen, sofern die diesbezügliche Lampe eingestöpselt wurde. Auch mit Lichtschaltern funktioniert das, indem die jeweiligen Lampen mit intelligenten Leuchten ausgestattet werden.

Letztere Lösung ist gerade in Mietwohnungen oder Miethäusern ideal. Dort ist es oft nicht erlaubt, allzu umfangreiche Arbeiten durchzuführen.

Kleine Helfer im Alltag

Im Alter werden alltägliche Dinge plötzlich kompliziert. Erst lässt einen die übliche Brille nichts mehr erkennen, wenn es zu nah ist, dann hilft auch die Lesebrille nicht mehr. Und wäre da nicht der Rücken! Einige Alltagshelfer:

Seniorenhandy – zugegeben, für die heute in Rente gehende Generation sind diese Geräte nicht nützlich. Wer allerdings noch nie ein Handy oder Smartphone in der Hand hatte, der weiß Seniorenhandys dank der großen Tasten und der einfachen Bedienung zu schätzen. Für alle anderen: Die Spracherkennung und Diktierfunktion von Smartphones hilft bei schwindender Sehkraft perfekt.

Lupen – niemand sollte sich schämen, eine Lupe im Haus zu haben. Das trifft übrigens auch auf jüngere Semester zu, denn es gibt immer mal etwas Unentzifferbares zu lesen. Für ältere Menschen sind Lupen hingegen eine absolute Hilfestellung. Praktisch sind die Hilfen in mehreren Größen, sodass beispielsweise beim Lesen nicht ständig das Lupenglas bewegt werden muss. Tipp: Es gibt spezielle Leselupen, die auf Buchseiten passen. Alternativ können auch E-Bookreader das Lesen erleichtern, da dort die Schriftgröße nach Belieben eingestellt werden kann.

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Brillen – im Alter tragen die meisten Menschen eine Brille. Wichtig ist, die Sehhilfe korrekt auszuwählen und unbedingt jährlich beim Optiker prüfen zu lassen, ob die Sehstärke noch stimmt oder ob es weitere Probleme gibt. Der Weg zum Optiker ist dabei wichtig, denn Augenärzte sind zwar für Augenerkrankungen zuständig, doch besitzen sie weder die Apparate noch das Wissen und die Erfahrung, echte Sehtests durchzuführen.

Greifhilfe – wie häufig fällt etwas auf den Boden? Wenn das Gleichgewicht nicht mehr mitmacht und sich der Körper ziert, sind diese verlängerten Arme ein Segen.

Flaschenöffner – nein, damit sind keine Bieröffner gemeint. Es gibt kleine Aufsätze aus Silikon, die auf den Deckel einer Flasche gesetzt werden. Da dieser durch die Hilfe wesentlich breiter ist und sich das Material am Deckel festsetzt, lassen sich Schraubverschlüsse besser öffnen.

Bett in der richtigen Höhe

Futonbetten sind traumhaft – bis zu einem gewissen Alter. Im Alter ist es wichtig, dass das Bett eine perfekte Sitzhöhe hat. Die Füße sollten noch auf den Boden kommen, doch dürfen die Knie im Sitzen niemals einen geringeren Winkel als neunzig Grad aufweisen. Aber wie gelingt das?

Matratze – eine neue und höhere Matratze kann teilweise schon helfen. Auch ein Topper, also eine dünnere Matratze, die auf die eigentliche Liegestatt aufgelegt wird, erhöht das Bett.

Lattenrost – manche Betten erlauben es, dass der Lattenrost in verschiedenen Höhen positioniert wird. Es müssen nur die Schrauben der Aufliegefläche gelöst werden, die Fläche nach oben gesetzt und schon ist das Bett höher.

Neues Bett – bei neuen Betten sollte allgemein auf eine entsprechende Höhe geachtet werden. Welche nun perfekt ist, kann nicht aus der Ferne gesagt werden. Mitunter muss trotzdem mit der Matratze gespielt werden, denn bei Ehebetten ist es sehr wahrscheinlich, dass jede Bettseite unterschiedlich hoch sein muss.

Bei Bedarf: Treppenlift

Wird die Treppe zu einem täglichen Grauen oder gar zur Gefahr, könnte sich ein Treppenlift eignen. Der Markt bietet unterschiedliche Modelle, die teilweise sogar nur wenig Platz einnehmen. Solch ein Treppenlift erleichtert mitunter auch den Haushalt:

Stauraum – besitzt der Treppenlift selbst Stauraum, können Güter von oben nach unten bequem mittransportiert werden. Die ist vor allem bei Modellen mit einer Plattform der Fall.

Schnelligkeit – sicherlich sind die Treppenlifts nicht schnell, doch beschleunigen sie die Fortbewegung massiv. Gerade das Treppensteigen schlaucht ältere Menschen stark, sodass sie sich am Fuß immer wieder ausruhen müssen. Dies entfällt durch die Liftbenutzung.

Ein Treppenlift bietet sich natürlich nur an, wenn wirklich Bedarf besteht. Zudem ist er im Außenbereich nicht sinnvoll. Für Terrassentüren oder auch Eingangstreppen gibt es gute Rampen, die das dortige Gehen erleichtern.

Besser rechtzeitig handeln

Gerade das Badezimmer kann schon heimlich in jungen Jahren altersgerecht umgestaltet werden. Selbst die Sitzbank in der Dusche fällt nicht auf, sondern wird stets als komfortabel und praktisch erkannt. Rund um die Steckdosen und Schalter empfiehlt es sich, früh damit zu beginnen, nach Lösungen zu suchen.

Intelligente Steckdosen und Schalter unterstützen Senioren teilweise massiv. Gut ist, sich schon lange vor dem eigenen Bedarf mit den Optionen und Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Nicht nur ist es oft günstiger, nach und nach Änderungen und Arbeiten vorzunehmen, auch drängt dann die Zeit nicht.

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