Gewalt gegen Frauen sowie bezahlte und unbezahlte Arbeit bilden in diesem Jahr einen thematischen Schwerpunkt am Feministischen Kampftag. So rufen unter anderem die Gewerkschaft Verdi, der „Feministische Streik Leipzig“ und der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit zu Demonstrationen auf. Zudem soll eine Liste mit Vorschlägen für weibliche Straßennamen übergeben und der Opfer von Feminiziden gedacht werden. Die Leipziger Zeitung (LZ) gibt einen – unvollständigen – Überblick, welche Veranstaltungen am 8. März geplant sind.

Bereits um 9 Uhr startet die Gewerkschaft Verdi mit einer zentralen Streikkundgebung auf dem Richard-Wagner-Platz. Für jenen Tag sind unter anderem die Tarifbeschäftigten im Sozial- und Erziehungsbereich der Stadtverwaltung, im Verbund kommunaler Kinder- und Jugendhilfe sowie der Behindertenhilfe zum Streik aufgerufen.

Verdi fordert bessere Arbeitsbedingungen und eine „angemessene finanzielle Anerkennung der Arbeit“, auch vor dem Hintergrund der Belastungen in der Coronakrise. In den Sozial- und Erziehungsberufen liegt der Frauenanteil bei etwa 80 Prozent – dass der Streik am 8. März stattfindet, ist also kein Zufall.

Mit Frauen ins Gespräch kommen

Eine weitere Kundgebung beginnt um 12 Uhr auf dem kleinen Willy-Brandt-Platz. Diese wird vom „Frauenkollektiv Leipzig“ veranstaltet. In der Ankündigung heißt es: „Wir wollen mit euch Frauen ins Gespräch kommen, euren Lebensrealitäten und Erfahrungen lauschen, politische Ziele austauschen und miteinander diskutieren und Frauensolidarität leben.“

Das Bündnis „Feministischer Streik Leipzig“ organisiert die wohl größte Veranstaltung an diesem Tag. Unter dem Motto „Überlastet, ungesehen, un(ter)bezahlt“ startet um 14 Uhr eine Demonstration auf dem Alexis-Schumann-Platz. Nach einer 90-minütigen Auftaktkundgebung soll es ab 15:30 Uhr auf der Karl-Liebknecht-Straße Richtung Innenstadt gehen. Ab 17 Uhr ist die Abschlusskundgebung auf dem Augustusplatz geplant.

Die Demonstration ist nur eine von vielen Veranstaltungen, die das Bündnis rund um den 8. März organisiert. Zusätzlich auf dem Programm stehen unter anderem Workshops, Vorträge und Filmvorführungen zu Themen wie Sex, Abtreibung und Belästigung.

Kunstaktion am Clara-Zetkin-Denkmal

Neben jenem Aufzug des „Feministischen Streiks“ gibt es noch eine weitere bewegliche Demonstration an diesem Tag: Der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit möchte von 15:30 Uhr bis 17:30 Uhr vom Simsonplatz zum Clara-Zetkin-Denkmal im Johannapark laufen. Dort ist dann eine „gemeinsame Kunstaktion“ geplant.

In dem Demoaufruf heißt es zu der Veranstaltung: „Komm mit auf einen Streifzug durch Leipzig. In Audiosequenzen sprechen Frauen über ihre Erfahrungen. Am Ende der Tour am Clara-Zetkin-Memorial wollen wir Gehörtes, Besprochenes und eigene Utopien künstlerisch festhalten.“ Im Fokus stehen Vorurteile, Stereotype, Diskriminierung und Gewalt im Alltag von Frauen.

Zu einer Kundgebung in der Könneritzstraße 50a ruft die Linkspartei auf. Ab 15 Uhr möchte sie auf die ungleiche Verteilung sogenannter Sorgearbeit in der Gesellschaft aufmerksam machen. Zu einem Großteil sind es Frauen, die sich um Haushalt, Kinder und die Pflege von Familienangehörigen kümmern.

50 Vorschläge für weibliche Straßennamen

Neben eher klassischen Demonstrationen sind am 8. März noch weitere Aktionen geplant. So möchte die AG Frauenprojekte Leipzig darauf hinweisen, dass es nur wenige Straßen gibt, die nach Frauen benannt wurden. Um das zu ändern, soll um 14 Uhr vor dem Neuen Rathaus eine Liste mit 50 Vorschlägen übergeben werden. Wichtige Vertreter/-innen der Stadt, darunter Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörnig, sollen dabei anwesend sein.

Zu einem Gedenken an die Opfer von Feminiziden, also Frauenmorden, ruft das Bündnis „Keine mehr Leipzig“ auf. Dieses ist ab 17 Uhr im Schillerpark am Wilhelm-Leuschner-Platz geplant. Das Bündnis wünscht sich, dass Besucher/-innen mit Kerzen, Blumen und weißen Bändern erscheinen.

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