Wohl niemand wird widersprechen, wenn es hieße, dass ein seltsamer Jahresübergang seinen Lauf nimmt. Da ist zum einen das Ende eines weiteren Corona-Jahres, mit gravierenden Auswirkungen auch für die Silvesternacht selbst. Keine Straßenböllerei, private Partys normalerweise nur bis 10 Personen – sofern geimpft – und gepflegtes Ausgehen entfällt, dank geschlossener Kneipen, Clubs und Kulturhäuser. Zum anderen ist da die immer lauter werdende Frage, wer das eigentlich alles kontrollieren wird. Zumindest der Stadtteil Connewitz erlebt bereits seit gestern die übliche Stigmatisierung durch die Polizei, während sich „Querdenker“, Impfgegner und Telegram-„Informierte“ bereits ab 18 Uhr auf dem Augustusplatz verabredet haben.

04:15 Uhr: Silvester über den Dächern von Leipzig (Video & Fotorückschau)

Video: LZ

03:30 Uhr: So war Silvester in Connewitz (Video & Fotorückschau)

Video: LZ

Um es kurz zu machen – den Coronabedingungen angemessen, verlief das Silvesterfest in Connewitz vor allem entlang der von der LZ betrachteten Bornaischen Straße und im Viertel zum Kreuz hin friedlich und ausgelassen.

Entgegen der Prognosen vorab mussten die unzähligen Polizeibeamten gegen 0:40 Uhr den Standort von hier kommend wechseln, da sich im Leipziger Osten an der Eisenbahnstraße etwas zusammenbraute.

Hier waren einige – nach Augenzeugenberichten bis zu 15 Minuten lang – damit beschäftigt zwei Einkaufswagen an der Kreuzung zu Herrmann-Liebmann-Straße zu entzünden. Es gelang offenbar erst unter dem Einsatz massiver Sprengkörper und Böller, dass wenigstens ein Wagen brannte.

Die zum Löschen gekommene Feuerwehr wurde daraufhin aus einer Gruppe von rund 50 bis 60 Personen heraus angegriffen – was die Beamten auf den Plan rief.

Diese zeigten anschließend derart massive Präsenz im gesamten Viertel, dass es damit auch erledigt war. Die Gruppe zerstreute sich, nur eine Person erklärte noch lautstark aber bestimmt den Beamten, was Demokratie sei.

Der Brand an der Eisenbahnstraße und die Aufräumarbeiten

Video: LZ

Die Polizei und der Schwerpunkt Eisenbahnstraße

Das Fazit der Polizei fällt ähnlich aus. So sei es von 0 bis 2:30 Uhr zu knapp 170 Einsätzen gekommen, das „Führungs- und Lagezentrum und auch der Führungsstab verzeichneten einen starken Anstieg von silvestertypischen Einsätzen wegen Sachbeschädigungen, Körperverletzungen, Bränden und den Bewurf von Einsatzkräften mit Feuerwerkskörpern.“

Vor allem der Einsatz an der Eisenbahnstraße stach auch für die Beamten hervor. So meldet die Presseabteilung der Polizeidirektion Leipzig, dass ab etwa „30 Minuten nach Mitternacht bei der Polizei und der Feuerwehr Meldungen zu brennenden Gegenständen auf der Kreuzung Eisenbahnstraße / Hermann-Liebmann-Straße in Leipziger Stadtteil Volkmarsdorf“ einliefen.

Aus einer Gruppierung von mehreren Dutzend Personen sei dann „ein Bewurf auf die eingetroffenen Einsatzkräfte und –fahrzeuge“ erfolgt, „mehrere Polizeifahrzeuge wurden dabei beschädigt.“

Die Kriminalpolizei habe die Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs aufgenommen, hieß es noch in der Nacht.

01:20 Uhr: Eisenbahnstraße

Rund 50 bis 60 Personen haben ab etwa 0:30 Uhr Höhe Hermann-Liebmann-Str. randaliert und Einkaufswagen angezündet. Das sind nur noch die Nachwehen, in diesem Fall kam die LZ zu spät. Später mehr zu den Vorgängen, wir sind vor Ort.

0:00 Uhr: Ein Frohes Neues Jahr!

23 Uhr: Connewitz als Polizeifestung und 10 Aufrechte sollt ihr sein

Ja, wir haben eine kleine Pause eingelegt beim längsten Liveticker aller Zeiten. Einer schlief mal kurz, andere haben fleißig geknipst und gefilmt. Es war dennoch nicht wirklich Spektakuläres im Gange. Die Zeit haben wir genutzt, um im Leipziger Süden Polizeiautos und ausgeleuchtete Parks zu zählen und am neuen Rathaus auf die Revolution zu warten.

Polizeiautos haben wir viele gefunden, Wasserwerfer auch, aber kaum Menschen. Das Bild „Zwei Frauen mit Wunderkerze am Werk 2“ (Künstler, Tom Richter), ist das Aufregendste, was bis 23 Uhr im seltsam erleuchteten Süden passierte. Hier sind wirklich bis in die hinterste Parkecke die Lichter angezündet.

Festzuhalten ist, dass die vielen Beamten, die wir bislang treffen durften, alle freundlich, wenn auch ein bisschen einsam und arbeitslos waren. Oder mit Kolleg/-innen unterwegs.

Leipzig wirkt leer, die Menschen sind – bis auf die eine oder andere illegale Gartenparty in Meusdorf und anderswo – in den eigenen vier Wänden geblieben oder schnell zu Freunden gehuscht.

Vor dem Neuen Rathaus haben sich ab 22 Uhr befehlsgemäß nach Telegram-Aufruf ganze 10 „Querdenker“ eingefunden, der Rest (die anderen 40) war offenbar schon mit den Kerzen am Augustusplatz revolutionsmäßig grundversorgt.

Es plätschert vor sich hin, dieses laue Silvester. Nichts, was nur schlecht wäre. Aber noch ist es nicht Null Uhr und bekanntlich soll man das Dunkel nicht vor dem Morgen belobigen – oder so ähnlich.

Bis 0 Uhr wird wohl nichts Maßgebliches mehr geschehen, sodass wir in Ruhe noch ein wenig verschnaufen können. Dann wird sich zeigen, wie viele Leipziger/-innen in Polen waren oder Knallzeug aus dem Netz am Zoll vorbeiordern konnten.

Guten Rutsch und "Impfen, Bosstern, Weitermachen". Foto: Tom Richter
Guten Rutsch und „Impfen, Boostern, Weitermachen“. Foto: Tom Richter

Bis dahin wünschen wir allen Leser/-innen genau das, was auf der Schautafel des Werk 2 steht. Einen guten Rutsch und vor allem: lasst uns 2022 mit dem Coronaquark zum Ende kommen. 2 Jahre sind genug, oder? Also: Impfen, Boostern, trotzdem fröhlich sein. Auf ein Neues!

10 Quersitzer am Neuen Rathaus und die Polizei

Video: LZ

20:10 Uhr: Ein Fall für den Staatsanwalt!

Die Nacht ist noch jung, da hat sie schon ihr erstes herausragendes Ereignis nationaler Tragweite. Weil ein junger Mann eine Kerze kaputt gemacht hat, bekam er eine Anzeige wegen Sachbeschädigung und die polizeiliche Anweisung, sich in den kommenden 24 Stunden nicht im Umfeld des Innenstadtrings zu bewegen.

Mal ganz abseits der Frage, warum die Kerze überhaupt da abgestellt werden durfte – so ohne Sondernutzungserlaubnis und Demoanmeldung – ist schon jetzt klar: der Kerzenmord dürfte den oder die Staatsanwältin, welcher dieser Vorgang später auf den Tisch flattert, schwer in die Bredouille bringen.

Wichtige Fragen werden dann in diesem dramatischen Fall zu klären sein.

War die Kerze zum Zeitpunkt des bösartigen Angriffs bereits herrenlos oder nicht? Wenn sie jemandem gehörte, warum hat dieser Mensch sich dann von ihr getrennt? Galt das teure Stück gar der Totenandacht an verblichene AfD-Mitglieder oder anderer Menschen im Freiheitskampf? Oder wollte er oder sie die Kerze wieder mit nach Hause nehmen und somit auf ihrem Eigentum bestehen?

Und wie ist der Fall wohl einzuschätzen, wenn die oder der Geschädigte später vor Gericht seine eigene Kerze nicht wiedererkennt? Und wie waren wohl ihre letzten Worte?

Man darf hoffen, dass die Polizeibeamten alle Beweise sorgfältig gesichert haben, damit dieser silvesterliche Frevel lückenlos aufgeklärt wird. Sicher wird auch die Tagesschau ab morgen diesen Fall aufgreifen. Die LZ wird später selbstverständlich über den weiteren Verlauf berichten, wenn irgendwie möglich, live aus dem Gerichtssaal.

Übrigens: Hier kann man Auf dem YouTube-Kanal von Springers „Welt“ weltweit (wie sinnig!) Silvesterfeiern beiwohnen. 20:30 Uhr startet Dubai, danach geht es in Putins Reich der Wahrheit und Demokratie, dann folgen Athen und Kairo.

19:36 Uhr: Nun ist es doch passiert!

Die Diktatur zeigt ihre Zähne, indem die Polizeibeamten den Augustusplatz einfach verlassen haben. Das Ergebnis ist erschütternd.

Das Ende der Kerzen. Schlimm! Foto: LZ
Das Ende der Kerzen. Schlimm! Foto: LZ

19:25 Uhr: Ein Umfrageergebnis und das Beinahe-Aus der Kerzen

Nach der kleinen Blitzumfrage der LZ bei Twitter könnte es heute ruhiger werden, als die Polizei denkt. Doch wer vertraut schon Umfragen? 169 Twitterer und Twitterienen haben teilgenommen und sich mit übergroßer Mehrheit und 62,1 Prozent fürs Sofa und alles, was man da so Schönes machen kann entschieden.

Nur knapp 25 Prozent wollen zur privaten Party – natürlich mit nur neun anderen Personen – und gerade einmal 4,1 Prozent werden Silvester „auf der Straße“ verbringen.

Aber und besonders geht der Dank an jene 8,9 Prozent, die heute Nacht „im Dienst“ bei Feuerwehr, Polizei und im medizinischen Bereich sind. Wir sind es ja auch irgendwie, aber wir haben wenigstens etwas zu lachen.

Denn auf dem Augustusplatz geht es mit einer gewissen Beharrlichkeit in einen „Krieg der Kerzen“ über. Harmlos, aber bestimmt löschen einige die kleinen Zündeldinger, was sofort wieder die Polizei auf den Plan ruft. Diese verteidigt das Talggelichter und dann werden einige wieder von umstehenden Kerzenfreunden angezündet. Und so geht es munter hin und her, doch die Polizei verzerrt durch ihr Eingreifen die ganze Sache eindeutig zugunsten der „Querdenker“.

Hier und da werden Pläuschchen auch zwischen Gegenprotest und Polizei gehalten, zumindest ist aktuell die zwischenzeitliche Aggressivität wieder abgeflaut. Die Kerzenfreunde können sich jedenfalls auch heute nicht über eine allzu diktatorische Diktatur aufregen. Sie gehören nun irgendwie gefühlt auch dazu.

Hin und Her auf dem Augustusplatz ab 19 Uhr. Video: LZ

18:45 Uhr: Es kerzelt ein wenig und die Polizei macht, was sie immer tut

Gewohnte Bilder, ein bisschen unspektakulär, aber so mögen wir Sachsen es ja gern: Gemiiieedlich un verdraud. Zuerst ein wunderschöner Sonnenuntergang in Connewitz mit den vertrauten Materialien, mit denen die Polizei seit letztem Jahr Silvester am Kreuz begeht: Gitter. Auf Lkws, auf der Straße, am Gebüsch. Überall, damit die Kreuzung ordentlich abgeriegelt werden kann.

Unterdessen auch vertraue Bilder auf dem Augustusplatz. Es gibt wieder Kerzen der „Querdenker“ mit Neonazibegleitung und eine Polizei, die vielleicht auch noch ein Schälchen Heesen in der Polizeidirektion getrunken hat, bevor es Richtung Innenstadt ging. Denn sie kamen unpünktlich, 18 Uhr hieß es schließlich antreten, erst ein paar, dann doch noch ein paar, um dann erst einmal zu beobachten.

Friedliche Bilder, es kerzelt

Impressionen ab 18 Uhr auf dem Augustusplatz

Ungemütlich wird es eigentlich derzeit zwischen den maximal 100 Menschen gesamt auf dem Augustusplatz immer nur dann, wenn jemand vom ebenfalls dazugekommenen Gegenprotest die Kerzen ausblasen oder anders löschen möchte. Aber auch das ist bekannt und vertraut, in den letzten Wochen ist die Leipziger Polizei zu einer regelrechten Kerzenschutzbrigade geworden und hält auch heute wieder den Platz für die „Querdenker“ frei.

Wenig verwunderlich, fühlen sich auch ein paar Schläger unter den Versammelten pudelwohl. Fast könnte man vergessen, dass sie doch eigentlich auch heute gekommen sind, um die Diktatur zu stürzen, die aus ihrer Perspektive immerhin durch die Beamten geschützt wird.

Ansonsten ist die Lage ruhig, Leipzig liegt bis auf ein paar Böllerschläge ruhig und die Silvesternacht hat begonnen.

Die Polizei und der Gegenprotest

Impressionen ab 18:30 Uhr Uhr auf dem Augustusplatz

15:50 Uhr: Na das war ja vorher klar …

Es passiert (noch gar) nichts, genau betrachtet. Gut, in China vielleicht, da ist es noch etwas mehr als eine Stunde, dann kippt das alte Jahr im Reich der Mitte ins Neue. (Hier mal alle Jahreswechsel auf der Welt.)

In Leipzig ist deutlich weniger Bewegung auf den Straßen als noch 2019 und der Regen ist bislang weitgehend ausgeblieben. Aber! wie versprochen – länger als unser Silvester-Liveticker geht in diesem Jahr wohl keiner.

Wir selbst starten so ab 17 Uhr in die Nacht, die erste Station ist natürlich der Augustusplatz und das fröhliche Beisammensein mit Polizei, „Querdenkern“ und vielleicht ein bisschen Gegenprotest. Was man eben so zu Silvester macht, wenn König Corona die einen in den Wahnsinn und die anderen in die heimischen Wohnungen treibt.

Apropos Wohnung. Noch kann man an unserer Umfrage (via Twitter) teilnehmen. Vielleicht ergibt sich ja ein kleines Abbild dessen, wie heute die meisten von uns das Jahresende begehen? Gut, die meisten unter den Twitterfreund/-innen unserer Zeitung – das Jahr war schließlich voller falsch interpretierter Statistiken, da reihen wir uns nicht noch in letzter Sekunde ein.

Falls Antworten fehlen sollten – gern einfach drunterschreiben, die Ergebnisse gibt es 19 Uhr.

13 Uhr: Der letzte Tag des Jahres

Silvester 2021: Eine Nacht im Zeichen von Corona. Foto: LZ
Silvester 2021: Eine Nacht im Zeichen von Corona. Foto: LZ

Nein, es ist kein Polizeibashing geplant, auch heute nicht, auch nicht in diesem Text. Dafür haben die rund 14.000 Beamten in den vergangenen Wochen in Sachsen wirklich zu viel gearbeitet. Allerdings hinterließen sie dabei zunehmend den Eindruck, dass sie in den von den rechtsextremen „Freien Sachsen“ vorangetriebenen „Spaziergängen“ doch allzu oft ein Problem anderer, zuletzt der Politik sahen.

Folgt man dem sächsischen Polizeigewerkschafter Hagen Husgen (GdP), dann handelt es sich bei den Maßnahmen der Pandemiebekämpfung nicht um ein medizinisches Problem, sondern einen „politischen Meinungsstreit“, in welchen die Polizei hier angeblich involviert und somit „missbraucht wird“.Interessant wird also zu sehen sein, ob die Polizei auch in der Silvesternacht die untersagte Ansammlung der Coronamaßnahmengegner ab 18 Uhr auf dem Augustusplatz und später am Neuen Rathaus als Meinungsbekundung und Ansammlungen in der Stadt ausnahmsweise als unterbindungswürdig einstufen wird. Was ja bekanntlich in Leipzig immer auch Gegenprotest anzieht. Beamte sollten genug vorhanden sein – es ist ein Großeinsatz mit über 1.000 Beamten angekündigt.

Sozusagen ungleiches Recht in einer Nacht scheint jedoch vorprogrammiert, wenn man die Haltung der Beamten in den vergangenen Wochen in Leipzig berücksichtigt und bereits gestern einen Blick gen Süden warf. Da wurde vorsorglich schon mal das gesamte Besteck polizeilicher Möglichkeiten in Stellung gebracht, sicher finden sich heute Abend hier auch die lange vermissten Wasserwerfer der PD Leipzig wieder an.

Interessant wird wohl lediglich, ob irgendwer hier oder als Gegenprotest auf dem Augustusplatz noch einmal so freundlich ist, die eigene Versammlung anzumelden. Die Polizei jedenfalls scheint nicht mehr darauf zu bestehen, einen Ansprechpartner, heißt Versammlungsleiter zu haben. Mittlerweile zumindest verzichtet sie bei den „Querdenkern“ hier und da darauf.

Ungewohnte Anarchie, die neu in Sachsen ist, deren Freuden sicherlich so mancher in dieser letzten Nacht des Jahres mal probieren wird. Hinzu kommt: Der Augustusplatz ist neben dem Connewitzer Kreuz auch traditioneller Treffpunkt vieler Leipziger/-innen, die besonders gern Knallzeug loswerden wollen. Und es gibt Gerüchte, dass ein paar Rechtsextremisten dem Aufruf folgen könnten, ab 23 Uhr am Connewitzer Kreuz erscheinen zu wollen.

Spätestens dann könnte sich der Polizeieinsatz rechtfertigen, wenn diese dann von den Beamten beschützt werden müssen. Die Wetteraussicht jedenfalls sagt „Regen zwischen 18 und 21 Uhr, mit leichter Brise und starken Böen ab 13 Uhr“, sowie eine Tagestemperatur von lauen 13 (Tag) und 11 (Nacht) Grad Celsius.

Die Leipziger Zeitung wird die ganze Nacht on Tour sein, am Connewitzer Kreuz, im Leipziger Osten ebenso vorbeischauen, wie im Zentrum und an anderen Orten der Stadt.

Immer auf der Suche nach lustigen Begebenheiten, skurrilen Situationen und Eindrücken von der Silvesternacht, der einen oder anderen privaten Party und natürlich eventuellen Vorfällen und Krawallen – sofern sie denn stattfinden. Im vergangenen Jahr jedenfalls standen sich die in großer Menge zusammengezogene Polizei am Connewitzer Kreuz arbeitslos die Beine in den Bauch, während auf der Eisenbahnstraße ein rituell entzündeter Einkaufswagen und später in der Nacht Militärfahrzeuge brannten.

Zu erwarten ist wohl, dass es sich so manche Leipziger/-in nicht nehmen lassen wird, von Balkonen oder auf der Straße doch zu böllern, den eigenen Alkoholbedarf zu überschreiten und vielleicht auch die eine oder andere abseitige Nachricht zu produzieren. Zuletzt machten ja wieder mal Bilder die Runde, wie sich die ganz harten Zündelfreunde in langen Schlangen in Polen eindeckten, während die deutsche Böllerindustrie über Verkaufsverbote und drohende Pleiten klagte.

Rasseln, Trommeln oder Tröten sind dennoch auch beim Jahreswechsel 2021/22 nicht die schlechteste Wahl – ökologischer als Schwarzpulver und andere Brandgemische in den Himmel zu jagen und dabei Vögel und anderes Getier zu Tode zu erschrecken ist es allemal. Und dass im vergangenen Jahr – so die BARMER neulich – auch die Silvester-typischen Unfälle um 40 Prozent zurückgingen, kann man auch für diese Nacht hoffen: Die Krankenhäuser sind so schon voll genug dank Corona, ungeimpften Schlaubergern und der „Unfallsaison“.

Eindrücke, Bilder, Videos und schnelle News gibt es heute Nacht auch auf twitter.com/LIZ_de und natürlich hier, im gewohnt nicht ganz so bierernsten, längsten Silvester-Ticker aller Zeiten. Die Hashtags, unter welchem sich wohl auf Twitter die News sammeln werden, lauten #LE3112 und #Silvester. Man sieht sich: auf der Straße, im Netz und im Neuen Jahr.

Eindrücke, Storys und Besonderheiten der letzten Jahre in Leipzig finden sich unter l-iz.de/tag/silvester

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