Was die Kinder freut, die wegen Corona ein paar Tage länger daheimbleiben dürfen, wird morgen voraussichtlich die Pendler ärgern, die trotz Pandemie zur Arbeit müssen. Den verschneiten Sonntag nutzten viele Menschen für ausgedehnte Spaziergänge in den Wäldern und Parks. Nach Beobachtungen von L-IZ.de hielten sich dabei leider nicht alle an die geltenden Hygieneregeln. Außerdem: Der Breitbandausbau schreitet im Freistaat voran. Und der Landkreis Nordsachsen droht der nächste Corona-Hotspot zu werden. Die L-IZ fasst zusammen, was am Sonntag, den 3. Januar 2021, in Leipzig und Sachsen wichtig war.
Breitbandausbau schreitet voran
Der Breitbandausbau ist 2020 in Sachsen vorangeschritten. Insgesamt 578 Millionen Euro hat die Staatsregierung bereits für Projekte bewilligt, die in den kommenden Jahren abfließen. Über 51,5 Millionen Euro wurden 2020 an die Zuwendungsempfänger ausbezahlt. Dies teilte das Wirtschaftsministerium mit. Hinzu kommen fast 1,19 Milliarden Euro Bundesmittel, die in die verschiedenen Projekte flossen. Das sind 14,4 Prozent aller Mittel, die der Bund zur Verfügung gestellt hat. Zum Vergleich: Im üblichen Königsteiner Schlüssel beträgt der sächsische Anteil nur 5,1 Prozent.
Im Bau befinden sich derzeit circa 69 Projekte. Viele von ihnen wurden durch die Pandemie oder die Aufnahme zusätzlicher Haushalte in den Ausbau verzögert, darunter die Großprojekte in den Landkreisen Nordsachsen und Bautzen. Weitere 75 Projekte haben mittlerweile ihren endgültigen Bescheid erhalten, d.h. der Baubeginn steht kurz bevor beziehungsweise der Ausbau hat gerade begonnen.
Insgesamt sollen hier 30.197 Kilometer Glasfaser und 11.870 Kilometer Leerrohre verlegt werden. Davon sollen rund 180.000 Haushalte profitieren, die an das moderne Glasfasernetz angeschlossen werden. Der Fortschritt Sachsens lässt sich auch an den Zahlen ablesen. Von Mitte 2018 bis Mitte 2020 (neuere Zahlen liegen nicht vor) ist die Abdeckung der Haushalte mit mindestens 100 Mbit/s von 51,7 auf 79 Prozent geklettert, bei 1.000 Mbit/s liegt die Abdeckung bei 42,5 Prozent. Ende 2018 lag die Abdeckung noch bei 31,5 Prozent.
Aktuelle Corona-Zahlen: Wird Nordsachsen der nächste Hotspot?
Die Neuansteckungen mit COVID-19 nehmen in Sachsen nach Angaben des Sozialministeriums weiterhin deutlich zu. Seit dem 2. März 2020 zählten die Gesundheitsämter insgesamt 139.761 positiv auf SARS CoV-2 getestete Personen (Stand 3. Januar 2021, 12:30 Uhr). Das sind 1.761 Fälle mehr als am Vortag. Der Inzidenzwert für den Freistaat liegt bei 330 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Die Inzidenz für die Stadt Leipzig ist leicht auf 172,8 Neuinfektionen gesunken. Dramatischer stellt sich die Lage im Umland dar. In den Landkreisen Leipzig (245,6) und Nordsachsen (411,1) ist von einer spürbaren Eindämmung noch nichts zu spüren.
Im Gegenteil: Der Landkreis Nordsachsen, wo die Inzidenz im Vergleich zum Vortag leicht gestiegen ist, weist unter allen Kreisen und Kreisfreien Städten im Land den dritthöchsten Inzidenzwert auf. Nur im Landkreis Meißen (544,9) und dem Vogtlandkreis (745,6) sind die Zahlen höher. Bundesweit liegen die Nordsachsen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts auf Rang fünf. Sollte der Negativtrend anhalten, droht der Landstrich zwischen Torgau, Delitzsch und Oschatz zum neuen Hotspot im bundesweiten Pandemiegeschehen zu werden.
Worüber die L-IZ heute berichtet hat: Die städtischen Kitas verzeichneten zum Jahreswechsel ein leichtes Personalplus. Die Verwaltung hat noch immer kein Toilettenkonzept für die Innenstadt vorgelegt. Hunderte Leipziger nutzten die Chance, Einwände gegen den Entwurf des Doppelhaushalts für die Jahre 2021/2022 vorzubringen.
Was heute außerdem wichtig war: Laut diverser Medienberichte sind sich die Ministerpräsidenten einig, den Lockdown um zwei bis drei Wochen zu verlängern. Die Entscheidung fällt am Dienstag in einer Telefonschalte der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Was morgen passieren wird: Die Weihnachtsferien sind vorbei. Sachsens Schülerinnen und Schüler befinden sich während der kommenden Woche in häuslicher Lernzeit. Die Schulen sollen die Kinder und Jugendlichen digital aus der Ferne unterrichten. Ob der Präsenzunterricht wie geplant ab dem 11. Januar wieder aufgenommen werden kann, ist offen.
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