Die Polizei reagiert mit drastischen Maßnahmen auf die Demo-Ankündigungen für Samstag: So richtet sie unter anderem einen Kontrollbereich in der Innenstadt ein und will einige Neonazis per Aufenthaltsverbot an der Anreise hindern. Demo-Schwerpunkt wird wohl der Bereich rund ums Gewandhaus sein. Außerdem: Laut einer Umfrage befürwortet eine deutliche Mehrheit der Sachsen die Corona-Maßnahmen. Die L-IZ fasst zusammen, was am Freitag, den 20. November 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Leipzig steht erneut ein turbulentes Demo-Wochenende bevor. Einige Fragen sind noch ungeklärt, doch zumindest in einem Punkt besteht nun Klarheit: Die Kundgebung unter dem Motto „Frohe Botschaft, Friede durch Jesus Christus“ kann am Samstag von 12 bis 17 Uhr auf dem Marktplatz stattfinden. Stadt und Veranstalter rechnen mit „circa fünf“ Teilnehmenden.

Aber auch abseits des Marktplatzes werden morgen wohl viele Menschen in die Innenstadt reisen, um zu demonstrieren. Von 13 bis 18 Uhr ist auf dem Kurt-Masur-Platz die Kundgebung für Personen aus der „Querdenken“-Szene angezeigt. Das Ziel der Pandemie-Leugner/-innen und Neonazis ist allerdings ein anderes: Sie wollen das wiederholen, was ihnen schon vor zwei Wochen gelungen ist: über den Ring laufen.

Unter anderem das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ möchte das verhindern und ruft deshalb zu Kundgebungen auf dem Augustusplatz und auf dem kleinen Wilhelm-Leuschner-Platz auf. Diese sollen 12:30 Uhr beginnen.

Schätzungen zur Teilnehmendenzahl gehen auseinander

Die Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, dass sich insgesamt eine niedrige vierstellige Personenzahl an den Versammlungen mit Corona-Bezug beteiligen wird. Die Dokumentationsstelle „chronik.LE“ rechnet hingegen mit einer mittleren vierstelligen bis niedrigen fünfstelligen Zahl – allein bei den Pandemie-Leugner/-innen. Vor zwei Wochen waren laut Forschungsgruppe „Durchgezählt“ knapp 50.000 Menschen dem Ruf von „Querdenken“ nach Leipzig gefolgt.

Die Polizei hat zudem einen Kontrollbereich in der Innenstadt eingerichtet. Das bedeutet, dass dort Personenkontrollen ohne konkreten Anlass möglich sind. Zudem hat sie einigen Rechtsradikalen ein Aufenthaltsverbot für die Innenstadt ausgesprochen. Davon sind offenbar unter anderem Mitglieder der NPD-Jugendorganisation „Junge Nationalisten“ betroffen. Die L-IZ wird morgen wieder in einem Liveticker ausführlich über das Geschehen berichten.

LZ, Abschiebung und Willkommenszentrum

Worüber die L-IZ heute berichtet hat: über die November-Ausgabe der LEIPZIGER ZEITUNG, über die Abschiebung einer Hebamme von Leipzig in den Kosovo und über das Leipziger Willkommenszentrum in Zeiten der Coronakrise.

Was heute außerdem wichtig war: Eine INSA-Umfrage im Auftrag der Staatsregierung zeigt, dass die Menschen in Sachsen die wichtigsten Corona-Maßnahmen wie Maskenpflicht, Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen zum großen Teil befürworten. Außerdem: Der Ökolöwe schließt sich den Forderungen nach einem Böllerverbot zu Silvester an. Der Verein fordert dieses sowieso, doch die Coronakrise biete dafür einen weiteren wichtigen Grund.

Leipziger Zeitung Nr. 85: Leben unter Corona-Bedingungen und die sehr philosophische Frage der Freiheit

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