Die Coronakrise ist mit voller Wucht zurückgekehrt. Sowohl in Deutschland insgesamt als auch speziell in Sachsen sind die Zahlen auf dem Niveau von März und April. Für Freitag sind diverse Krisentreffen geplant. Außerdem: Das LKA ermittelt wegen eines Brands in Schleenhain. Die L-IZ fasst zusammen, was am Donnerstag, den 8. Oktober 2020, in Leipzig und darüber hinaus wichtig war.

Ob es so etwas wie eine zweite „Corona-Welle“ in Deutschland überhaupt geben kann oder ob es nicht eher ein großes Corona-Meer mit unterschiedlich großen Wellen ist, wird ja durchaus kontrovers diskutiert. Sollte es aber so etwas wie eine zweite Welle tatsächlich geben, dann ist sie jetzt wohl endgültig angekommen.

Rund 4.000 neue Infektionen meldete das Robert-Koch-Institut heute im Vergleich zum Vortag. Diese Zahl reichte für Eilmeldungen bei den großen Medien, schließlich war das ein Sprung um mehr als 1.000 Fälle und ein Rückfall in die Zeiten zu Beginn des Corona-Frühlings.

Auch in Sachsen wollte man diesen Negativmeldungen heute in nichts nachstehen und veröffentlichte die Zahl 190. So viele Neuinfektionen vermeldete das Gesundheitsministerium diesmal. Seit dem Wochenende sind damit mehr als 500 neue Fälle dazugekommen. Auch das ist auf dem Niveau der Zahlen von März und April 2020.

Sachsen noch nicht im roten Bereich

Doch weitere Konsequenzen sind noch nicht zu erwarten. Im Landesdurchschnitt liegt die Zahl der Nachweise pro 100.000 Einwohner/-innen innerhalb einer Woche aktuell bei 13. Das ist noch weit entfernt von der roten Linie, die bei 50 liegt. Selbst mit täglich 500 neuen Fällen wäre Sachsen noch kein Risikogebiet.

Für einzelne Landkreise sieht es natürlich anders aus. An der Spitze liegt aktuell der Erzgebirgskreis mit 29, gefolgt von Bautzen mit 21. In Leipzig ist die Situation noch relativ entspannt – hier sind es knapp zehn Nachweise pro 100.000 Einwohner/innen in den vergangenen sieben Tagen. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) schlug heute vor, ab einem Wert von 50 über Alkoholverbote und Maskenpflicht in Fußgängerzonen nachzudenken.

Laut dem Stufenplan der sächsischen Landesregierung sind Einschränkungen aber schon weit vorher angebracht. So könnten beispielsweise Schulschließungen und Verbote von Großveranstaltungen schon bei Zahlen weit unter 50 wieder an der Tagesordnung sein.

Fockeberg, Radstreifen und Gefühle

Worüber die L-IZ heute berichtet hat: über mehr Pflege für den Fockeberg, über den neuen Radfahrstreifen in der Goethestraße und über das erstaunlich weit verbreitete Gefühl, nicht genug geliebt zu werden.

Was heute außerdem wichtig war: Das LKA ermittelt wegen eines Brands an einer elektrischen Anlage im Tagebau Schleenhain und verdächtigt „Linksextremisten“, für daraus entstandene Einschränkungen im Betrieb verantwortlich zu sein. Die sächsische SPD fordert unterdessen, Reichs- und Reichskriegsflaggen im Freistaat zu verbieten.

Damit könnte man dem Beispiel Bremens folgen, wo dieses Verbot als erstes beschlossen wurde. Heute zog dann auch Nordrhein-Westfalen nach, wo der Landtag mit übergroßer Mehrheit gegen die Stimmen der AfD das Zeigen zumindest der Reichskriegsflagge unter ein Verbot stellte.

Was morgen passieren wird: In Anbetracht der steigenden Corona-Zahlen gibt es eine Art Krisentreffen mit Ministerpräsident Michael Kretschmer, Gesundheitsministerin Petra Köpping sowie weiteren Ministern und Vertreter/-innen von Kommunen und Krankenhäusern. Zudem möchte Bundeskanzlerin Angela Merkel morgen mit den Oberbürgermeister/-innen von Großstädten beraten, darunter auch Burkhard Jung.

Das erstaunlich verbreitete Gefühl, nicht genug geliebt zu werden

Das erstaunlich verbreitete Gefühl, nicht genug geliebt zu werden

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