Bis vor einigen Tagen war Leipzig stets im „grünen Bereich“ unterhalb eines Inzidenzwertes von 20. Doch dann hat die Stadt schnell die 35er-Marke geknackt. Als Konsequenz hat die Verwaltung heute deutliche Verschärfungen der Corona-Maßnahmen angekündigt. Außerdem: Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsident/-innen könnten morgen einen Lockdown beschließen. Die L-IZ fasst zusammen, was am Dienstag, den 27. Oktober 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Leipzig hat zum ersten Mal seit Monaten die Corona-Regeln deutlich verschärft. In Kürze soll es zwischen 23 und 5 Uhr eine Sperrstunde in der Gastronomie und generell eine Maskenpflicht auf einigen öffentlichen Plätzen geben. Zudem werden Veranstaltungen unter freiem Himmel auf 250 und in geschlossenen Räumen auf 150 Personen begrenzt.

Als Grund für die Verschärfungen hat die Stadt einen „dramatischen Anstieg der Corona-Infektionen binnen weniger Tage“ genannt. Dieser sei vor allem auf Infektionen in vier Altenpflegeheimen und zwei Asylunterkünften zurückzuführen. Der Inzidenzwert stieg auf 35,1. Ab einem Wert von 35 verlangt die sächsische Corona-Schutzverordnung bestimmte Maßnahmen von den Kommunen. Ab wann genau die neuen Regeln gelten, teilte die Stadt nicht mit.

Denkbar ist, dass sich am Mittwochabend die Rahmenbedingungen für Land und Kommunen noch einmal ändern. Bundeskanzlerin Angela Merkel will mit den Ministerpräsident/-innen über angemessene Maßnahmen gegen die steigenden Infektionszahlen beraten.

Lockdown, Kontaktbeschränkungen oder oder oder

Im Vorfeld kursierten diverse Vorschläge, beispielsweise eine komplette Schließung von Gaststätten. Allerdings gelten diese nicht als Hotspots für Infektionen. Andere Vorschläge zielen unter anderem auf einen harten Lockdown für einen begrenzten Zeitraum. Auch weitere Kontaktbeschränkungen sind vorstellbar. Unklar ist, ob die Bundesländer einheitlich vorgehen werden.

Sehr uneinheitlich ist aktuell der Umgang bei Veranstaltungen mit dem Coronavirus. Während Tierschutzaktivist/-innen eine für Samstag geplante Demonstration in Weißenfels abgesagt haben, saßen am Wochenende bei den Jazztagen in Dresden hunderte Menschen direkt und ohne Maske nebeneinander.

Stadtrat, Schulden und Uni-Bibliotheken

Worüber die L-IZ heute berichtet hat: über die Diskussion um künftige Aufwandsentschädigungen im Stadtrat, über ein Gebiet in Volkmarsdorf, das Rätsel aufgibt, und über mögliche Kürzungen in der Schuldnerberatung.

Was heute außerdem wichtig war: Der Stura der Universität Leipzig fordert, dass die Lesesäle in den Bibliotheken offen bleiben. Aktuell sehe das Hygienekonzept der Hochschule vor, die Lesesäle zu schließen. Doch diese sind laut Stura für Studierende häufig die einzige Arbeitsmöglichkeit.

Was morgen passieren wird: Ab 17 Uhr soll es auf dem Marktplatz eine Solidaritätskundgebung mit der Pro-Choice-Bewegung in Polen geben. Dort hat sich die Situation für Menschen, die eine Schwangerschaft abbrechen wollen, in der vergangenen Woche nochmals verschärft. Polen habe jetzt eines der weltweit härtesten Anti-Abtreibungsgesetze, heißt es in einem Aufruf.

Ein kleines, großes Zeichen aus dem Leipziger Stadtrat: Sieben Stadträt/-innen beantragen die Aussetzung der Erhöhung der Aufwandsentschädigung

Ein kleines, großes Zeichen aus dem Leipziger Stadtrat: Sieben Stadträt/-innen beantragen die Aussetzung der Erhöhung der Aufwandsentschädigung

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