Der Augustusplatz bot am Montagabend ein interessantes Bild: Während vor der Oper etwa 150 Menschen für sichere Abtreibungen demonstrierten, versammelten sich vor der Universität etwa 30 Personen zum „Corona-Spaziergang“. Außerdem: In Sachsen gibt es Diskussionen über Atommülllager, Rassismus in der Polizei und den Haushalt der nächsten Jahre. Die L-IZ fasst zusammen, was am Montag, den 28. September 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Anlässlich des internationalen Tages für sichere Abtreibungen haben am Abend etwa 150 Menschen auf dem Augustusplatz demonstriert. Der lokale Ableger des Bündnisses „Pro Choice“ hatte dazu aufgerufen.

Kernforderungen der Redner/-innen waren unter anderem, Abtreibungen zu einem Teil der medizinischen Grundversorgung zu erklären, kostenlose Verhütungsmittel für alle zur Verfügung zu stellen und den Beratungszwang vor Schwangerschaftsabbrüchen abzuschaffen. Thema war auch, dass es immer schwieriger werde, Ärzt/-innen zu finden, die Abtreibungen durchführen.

Grundsätzlich ist es in Deutschland verboten, die Schwangerschaft abzubrechen. Es gibt allerdings Ausnahmen, etwa wenn eine Vergewaltigung der Grund dafür war oder der schwangeren Person schwerwiegende körperliche oder psychische Beeinträchtigungen drohen. Die Kundgebung auf dem Augustusplatz richtete sich gegen alle Verbote von Abbrüchen – und auch gegen das sogenannte „Werbeverbot“. Zudem ging es um die Situation in Ländern wie Polen, Mexiko und Kolumbien.

Coronavirus und Klimastreik

Neben der Kundgebung von „Pro Choice“ gab es am Abend eine weitere Versammlung auf dem Augustusplatz. Etwa 30 Personen trafen sich dort, um anschließend mit einigen Friedensfahnen durch die Innenstadt zu laufen. Der weitgehend stille Protest richtete sich gegen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Die Teilnehmenden gehören teilweise zu den Personen, die sich samstags den Pandemie-Leugner/-innen der „Bewegung Leipzig“ anschließen.

Deutlich mehr war am vergangenen Freitag beim Klimastreik von „Fridays for Future“ los – auch wenn die Zahlen klar unter jenen früherer Demonstrationen mit mehr als 10.000 Teilnehmer/-innen blieben. Diesmal waren es nach unseren Schätzungen etwa 3.000 Klimaschützer/-innen über den Nachmittag bis in den Abend hinein verteilt, die an verschiedenen Stellen in der Innenstadt dezentrale Kundgebungen besuchten. (Bildergalerie am Schluss des Beitrages)

Klimastreik am 25. September 2020 in Leipzig

Wie gewohnt, haben wir den Streiktag am Freitag, 25. September in Leipzig begleitet. Dabei ist nachfolgendes Video entstanden unter anderem mit Statements von Teilnehmern des Streiks, Impressionen von der mit 700 Beteiligten wohl größten Critical Mass in Leipzig seit Jahren und einem Interview mit „Health for Future“. Video: L-IZ.de

Haushaltspläne und Wirtschaftsentwicklung

Worüber die L-IZ heute berichtet hat: über die Haushaltsplanungen des Freistaates Sachsen in den kommenden beiden Jahren und über die Frage, wie genau sich die sächsische Wirtschaftsentwicklung zu Beginn der Coronakrise deuten lässt.

Was heute außerdem wichtig war: Mehrere Gebiete in Sachsen – unter anderem in der Oberlausitz und im Erzgebirge – kommen als Endlager für Atommüll in Betracht und Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) sieht hierzulande ein „Rassismusproblem“ in der Polizei (via MDR).

Die Foto-Impressionen vom Freitag, 25. September 2020 (Aufbau am Mittag, Workshop-Ergebnisse an der Nikolaikirche & Critical Mass)

Alle Fotos: L-IZ.de

Regierungskoalition ist sich einig: Die Haushalte 2021 und 2022 werden mit 21 Milliarden Euro geplant

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