Der BGH hat die lebenslangen Haftstrafen gegen vier Mitglieder der „Hells Angels“ bestätigt, die am Tod eines verfeindeten Rockers auf der Eisenbahnstraße beteiligt waren. Gegen weitere Rocker laufen wegen dieses Vorfalls ebenfalls Verfahren. Außerdem: Die Polizei hat das besetzte Haus in der Ludwigstraße geräumt. Nun ist für Donnerstagabend eine Demo geplant. Die L-IZ fasst zusammen, was am Mittwoch, den 2. September 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die lebenslangen Haftstrafen gegen vier Mitglieder der „Hells Angels“ bestätigt. Das geht aus einem Beschluss hervor, über den der BGH heute informiert hat. Die Revision der Angeklagten, die Rechtsfehler im Prozess bemängelt hatten, ist damit verworfen – und das Urteil des Landgerichts Leipzig ist rechtskräftig.
Am 25. Juni 2016 war es auf der Eisenbahnstraße zu einer Auseinandersetzung zwischen „Hells Angels“ und „United Tribuns“ gekommen. Dabei gab ein „Angels“-Mitglied vier Schüsse aus einer Pistole ab, wodurch zwei „Tribuns“ schwer und einer tödlich verletzt wurde. Drei weitere „Angels“ sollen dem später Verstorbenen gegen den Kopf getreten oder dies zumindest versucht haben.
Weitere Mordermittlungen gegen Rocker
Wie in diesem Jahr bekannt wurde, ermittelt die Staatsanwaltschaft mittlerweile gegen elf weitere „Angels“ wegen Mordes. Auch mehrere „Tribunes“ stehen im Visier der Justiz – sie sind wegen Körperverletzung angeklagt. Die tödliche Auseinandersetzung vor vier Jahren war Höhepunkt eines „Revierstreits“ rund um die Eisenbahnstraße.
Nicht weit vom damaligen Tatort entfernt gab es heute wieder einen großen Polizeieinsatz: um die Besetzung eines Hauses in der Ludwigstraße 71 zu beenden. Diese hatte vor rund zwei Wochen begonnen. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass der Eigentümer nicht zu Gesprächen mit den Besetzer/-innen bereit ist. Gegen vier Personen laufen nun Ermittlungen wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs. Für Donnerstagabend ist eine Demonstration angekündigt.
Räumung, Arbeitslosigkeit und Buchladen
Worüber die L-IZ heute berichtet hat: über die Räumung in der „Luwi71“, über die Arbeitslosigkeit in Leipzig im vergangenen Monat und über eine Buchladen-Neueröffnung in der Leipziger Innenstadt.
Was heute außerdem wichtig war: Die sächsischen Landwirte ziehen laut MDR eine „durchwachsene Erntebilanz“, was in Anbetracht des dritten Dürresommers in Folge wohl keine Überraschung darstellt, und die Leipziger Buchmesse verschiebt den Termin im kommenden Jahr von März auf Mai, um durch die höheren Temperaturen auch die Außenbereiche nutzen zu können und somit mehr Flexibilität zu erhalten.
Ludwigstraße 71: Räumung am Morgen, eine Demo und unbeantwortete Fragen
Ludwigstraße 71: Räumung am Morgen, eine Demo und unbeantwortete Fragen
Nach der Schießerei in der Eisenbahnstraße: „Spätestens im Osten Deutschlands wird die Sache eskalieren“
Hinweis der Redaktion in eigener Sache
Seit der „Coronakrise“ haben wir unser Archiv für alle Leser geöffnet. Es gibt also seither auch für Nichtabonnenten unter anderem alle Artikel der LEIPZIGER ZEITUNG aus den letzten Jahren zusätzlich auf L-IZ.de über die tagesaktuellen Berichte hinaus ganz ohne Paywall zu entdecken.
Unterstützen Sie lokalen/regionalen Journalismus und so unsere tägliche Arbeit vor Ort in Leipzig. Mit dem Abschluss eines Freikäufer-Abonnements (zur Abonnentenseite) sichern Sie den täglichen, frei verfügbaren Zugang zu wichtigen Informationen in Leipzig und unsere Arbeit für Sie.
Vielen Dank dafür.
Keine Kommentare bisher