Nach der Räumung der Ludwigstraße 71 folgte heute eine Demonstration im Leipziger Osten, die als Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei endete. Auch in Schleußig droht ein Rauswurf: einer Kita aus einem Gebäude, das einen neuen Eigentümer hat. Außerdem: Im Landtag soll offenbar ein Politiker eine Festrede halten, der kürzlich mit kruden DDR-Vergleichen auffiel. Die L-IZ fasst zusammen, was am Donnerstag, den 3. September 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.
Die Demonstration im Leipziger Osten anlässlich der Räumung der besetzten Ludwigstraße 71 ist wie erwartet etwas aus dem Ruder gelaufen. Nach teils martialischen Aufrufen und Aufforderungen, geschlossen „in schwarz“ zu erscheinen, suchten viele der etwa 500 Teilnehmenden die Konfrontation mit der Polizei, nachdem sich diese kurz nach Beginn der Demo in den Weg gestellt hatte. In der Luft befanden sich neben einem Hubschrauber auch diverse geworfene Gegenstände.
Gestern hatte die Polizei am frühen Morgen die Besetzung der „Luwi71“ beendet. Dass am Tag nach einer möglichen Räumung eine Demo folgen sollte, stand schon vorher fest. Zwischen Besetzer/-innen und Eigentümer war es nicht zu den erhofften Gesprächen gekommen, da letzterer diese verweigerte. Das Haus steht seit vielen Jahren leer. Die Besetzer/-innen hatten sogar schon ein grobes Konzept für eine sinnvolle Nutzung des Gebäudes erstellt.
Bärchenland vor dem Aus
Auch in Schleußig ist die Debatte über die sinnvolle Nutzung eines Gebäudes entbrannt. Laut einem LVZ-Bericht steht die Kita „Bärchenland“ vor dem Aus. Nach einem Besitzerwechsel soll der Mietvertrag am 31. Oktober enden.
Die jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Stadtrat, Juliane Nagel, erklärte per Pressemitteilung, dass das Familiendezernat noch am Montag erklärt habe, dass die Kita weiter betrieben werden soll. „Allein die Mietkonditionen seien noch Verhandlungssache.“ Nagel appelliert an den neuen Eigentümer, eine „moderate Miete aufzurufen“, sodass die Kita mit bewährtem Konzept und bewährtem Team weiter betrieben werden kann.
Fluglärm und Naturkundemuseum
Worüber die L-IZ heute berichtet hat: über den vom Fluglärm betroffenen Wahlkampf in Markkleeberg, über einen Kalender, der „das alte Leipzig“ zeigt, und einen großen Erfolg des Naturkundemuseums.
Was heute außerdem wichtig war: Rico Gebhardt, der Vorsitzende der Linksfraktion im sächsischen Landtag, kritisiert, dass der CDU-Bundestagesabgeordnete Arnold Vaatz offenbar am 3. Oktober eine Festrede im Landtag halten soll. Vaatz war zuletzt vor allem dadurch aufgefallen, dass er nach der Corona-Demonstration am 1. August in Berlin von falschen Teilnehmerzahlen sprach und die Politik der Bundesrepublik mit jener in der DDR verglich.
Ludwigstraße 71: Eine Demo nach der Besetzung + Update
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