Für alle Leser/-innenDas Unternehmen Ebay hat sämtliche Objekte von seiner Seite entfernt, die zugunsten eines Jugendprojekts in Chemnitz versteigert werden sollten. Kritik kommt unter anderem von den dortigen Kunstsammlungen, die die Objekte ausstellen. Außerdem: Das Ordnungsamt der Stadt Dresden kann kein Fehlverhalten bei Pegida-Chef Lutz Bachmann erkennen. Die L-IZ fasst zusammen, was am Donnerstag, den 20. August 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.
Das Unternehmen Ebay hat die „Antifaschistische Auktion“ des „Peng!“-Kollektivs gestoppt. Die Aktivist/-innen wollten zehn Gegenstände mit Antifa-Bezug versteigern und den Erlös einem Jugendzentrum in Chemnitz zukommen lassen. Dazu zählt unter anderem ein Nachbau des Einkaufswagens, der in der Silvesternacht in Connewitz für Schlagzeilen gesorgt hat.
Nachdem Ebay schon am Mittwoch ein Kantholz wegen angeblicher Gewaltverherrlichung entfernt hatte, folgte heute der komplette Account des „Peng!“-Kollektivs mit allen Objekten. Das Unternehmen habe „Bedenken“ wegen der „Aktivitäten“ des Kollektivs. Eine ausführlichere Begründung gibt es nicht. Auch gegenüber der Seite netzpolitik.org wollte sich Ebay kurzfristig nicht äußern.
Nazikram auf Ebay
Die Kunstsammlungen Chemnitz, die die zu versteigernden Objekte ausstellen, verwiesen auf die Kunstfreiheit und baten Ebay darum, die Auktionen weiterzuführen. „Peng!“ und andere Twitter-Nutzer/-innen sammelten unterdessen Beispiele für Auktionen mit Gegenständen, die Bezüge zum Nationalsozialismus und anderen rechtsradikalen Ideologien aufweisen.
Liebes Internet, lasst mal hier ⬇️ sammeln, was für @eBayDE alles SO TOTAL NORMAL und EASY PEASY UNPROBLEMATISCH und NICHT GEWALTVERHERRLICHEND IST ist!! z.B. diese Wehrmachts-Handseife "Potz Blitz" oder "Opas Originalflinte" #1312meins @ebenlcs @eBayDE_News pic.twitter.com/Fq2GiaIqQT
— Peng! 👉🏻 Peng@tldr.nettime.org (@Peng) August 20, 2020
Ziemlich unverständlich erscheint auch das, was das Ordnungsamt der Stadt Dresden zur jüngsten Pegida-Demonstration zu sagen hat. Lutz Bachmann hatte am Montag dazu aufgerufen, „opponierend“ an einer Gegendemo teilzunehmen. Die Stadtverwaltung sieht darin kein Problem, berichtet die „Sächsische Zeitung“ heute. Laut mehreren Parteien und Aktivist/-innen kam es nach dem Aufruf zu Angriffen auf die Gegenkundgebung.
Jugendliche befragt
Worüber die L-IZ heute berichtet hat: Bei uns standen heute Jugendliche im Mittelpunkt. Zum einen haben wir uns die Ergebnisse einer Digitalstudie angeschaut, in der es um Unterstützung für „Fridays for Future“ geht; zum anderen werfen wir einen Blick auf den „Kopfschmerzreport“, der sich mit Stress, Leistungsdruck und Reizüberflutung bei jungen Menschen beschäftigt.
Was heute außerdem wichtig war: Leipzig hat wegen steigender Corona-Zahlen ein für den 8. September geplantes Konzert des Gewandhausorchesters abgesagt (via MDR) und die LVB benötigen nach eigenen Angaben Unterstützung durch Ordnungsamt und Polizei, wenn es ab 1. September Bußgelder für Maskenverweiger/-innen in Bussen und Bahnen geben soll (via MDR).
Auch Jugendliche leiden immer häufiger unter den Folgen von Stress, Leistungsdruck und Reizüberflutung
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