Für alle Leser/-innenDer Einkaufswagen vom Connewitzer Kreuz kommt nochmal ganz groß raus. Neben neun anderen Gegenständen will das „Peng!“-Kollektiv einen Nachbau davon versteigern. Der Erlös soll an ein antifaschistisches Projekt in Chemnitz gehen. Außerdem: Die B96-Protestierenden haben schon 42 Verfahren am Hals und an Autobahnen starten morgen Corona-Teststationen. Die L-IZ fasst zusammen, was am Donnerstag, den 13. August 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.
Das aktivistische „Peng!“-Kollektiv hat seiner Ankündigung von gestern („Sachsen braucht die Antifa – die Antifa braucht Geld“) heute Taten folgen lassen und eine spektakuläre Aktion präsentiert: In Chemnitz soll am 22. August eine „Antifaschistische Auktion“ stattfinden. Die Erlöse gehen an das Alternative Jugendzentrum in Chemnitz.
Die zehn Gegenstände, die zum Verkauf stehen, hat das Kollektiv mit Fördergeldern erworben. Darunter befindet sich unter anderem ein Nachbau des mittlerweile legendären Connewitzer Einkaufswagens aus der jüngsten Silvesternacht. Die Polizei hatte zunächst behauptet, mit einem solchen angegriffen worden zu sein, diese Aussage jedoch später relativiert. Das aktuelle Gebot für den Einkaufswagen lag am Donnerstagabend bei 321 Euro.
Das „Peng!“-Kollektiv möchte mit dieser A(u)ktion auf die vielfältigen Erscheinungsformen und Konzepte von Antifa und Antifaschismus aufmerksam machen. Zugleich ist das Projekt als Provokation gedacht, die bereits funktioniert: Von Liberalen über Konservative bis hin zu Rechtsradikalen gibt es schon entsetzte Reaktionen, dass so der „Extremismus“ gefördert werde. Ausführlich berichtete heute unter anderem die taz über das Thema.
Antifa an die B96
Etwas mehr Antifa wäre unter anderem im Osten Sachsens nötig. An der Bundesstraße 96 treffen sich sonntags Coronaleugner/-innen, Neonazis, Reichsbürger/-innen und Verschwörungsideolog/-innen, um gemeinsam Fahnen zu schwenken. Im Interview mit dem MDR sagte Innenminister Roland Wöller (CDU) heute, dass bereits 42 Strafverfahren gegen Teilnehmende laufen würden. Unklar sei häufig, wer diese Proteste eigentlich organisiert. Eigentlich müssten sie angemeldet werden.
Wir bleiben noch kurz in der Nähe von Görlitz. An den dort verkehrenden Autobahnen sollen morgen Teststationen den Betrieb aufnehmen. Reiserückkehrer/-innen können sich dann dort auf das Coronavirus testen lassen. Eine ähnliche Möglichkeit besteht bereits an sächsischen Flughäfen.
Blaue Rohre am Elstermühlgraben
Worüber die L-IZ heute berichtet hat: Wer sich über die blauen Rohre gewundert hat, die seit einer Woche die Brücke über den Elstermühlgraben versperren, erfährt hier, was es damit auf sich hat. Warum die AfD eine Panikpartei ist, haben wir anlässlich eines Antrags zu einer Corona-Kommission hier aufgeschrieben. Außerdem hat das Landgericht entschieden, dass eine 81-jährige Frau, die sich und ihren kranken Mann töten wollte, doch nicht ins Gefängnis muss.
Was heute außerdem wichtig war: Die stellvertretende Juso-Landesvorsitzende Ann-Kathrin Zierau kritisiert in einem LVZ-Interview die Festlegung auf Olaf Scholz als SPD-Kanzlerkandidaten und die Landestalsperrenverwaltung fordert eindringlich dazu auf, dort nicht zu baden, weil das die Sicherheit der Trinkwasserversorgung gefährde.
Offene Frage: Dürfen Fußgänger und Radfahrer ab September wieder über die Brücke über den Elstermühlgraben?
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