Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich am Abend mit einer Videobotschaft an die Bevölkerung gerichtet und eindringlich dazu aufgerufen, Abstand voneinander zu halten, um das Coronavirus zu bekämpfen. Um das zu erleichtern, gelten in Sachsen ab morgen zahlreiche Verbote für Einrichtungen. Die L-IZ fasst zusammen, was am Mittwoch, den 18. März 2020, in Leipzig und darüber hinaus wichtig war.

In den vergangenen Jahren dachten viele, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel vor allem mit dem Satz „Wir schaffen das“ in Erinnerung bleiben würde. Das könnte sich heute geändert haben. In einer Ansprache an die deutsche Bevölkerung sagte Merkel den wichtigen Satz: „Im Moment ist nur Abstand Ausdruck von Fürsorge.“ (via tagesschau)

Sie rief damit zu „sozialer Distanzierung“ auf; dem derzeit einzigen wirksamen Mittel, um die rasante Ausbreitung des Coronavirus‘ aufzuhalten. Soziale Kontakte sollten so weit wie möglich vermieden werden. Wer es emotional verkraftet, bleibt am Besten bis auf Weiteres einfach daheim.

In den vergangenen Tagen gab es immer wieder Berichte über Menschenansammlungen in Parks, Geschäften und Kneipen. Größer als die Freude bei den Anwesenden war darüber nur die Freude beim Coronavirus, das dadurch leichtes Spiel hatte, von Mensch zu Mensch zu springen.

Donnerstag ist Schließtag

Ab morgen werden diese Szenen teilweise nicht mehr zu sehen sein. Dann müssen die meisten Geschäfte schließen. Ausgenommen sind Supermärkte, Arztpraxen, Drogerien, Apotheken und einige weitere Einrichtungen, die offen bleiben, um uns mit dem Nötigsten zu versorgen.

Es gibt übrigens auch gute Nachrichten in diesen Zeiten. Die Leipziger Uniklinik hatte zu Blutspenden aufgerufen, da diese wegen der Coronakrise rückläufig gewesen seien. Von der großen Resonanz auf den Aufruf sei die Uniklinik „überrascht“ gewesen, schreibt unter anderem t-online.de.

Es gibt aber auch weiter Nachrichten, die einen am Zustand der Menschheit zweifeln lassen. So nutzen Betrüger/-innen nun offenbar sogar die Unsicherheiten in Coronazeiten, um Kasse zu machen. Polizei und Gesundheitsämter warnen vor einer Masche, bei der potentielle Opfer einen Anruf und kurz darauf Besuch von Personen erhalten, die einen angeblichen Test durchführen wollen.

Zeit für ein Grundeinkommen

Wir haben uns heute mit den ganz realen Dingen rund um die Coronakrise beschäftigt: Was unternimmt der Freistaat, um kleinen Unternehmen durch die Krise zu helfen? Und wäre jetzt nicht genau der richtige Moment, um ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen?

Was heute außerdem wichtig war: Der kürzlich noch als „Ostbeauftragter“ der Bundesregierung tätige Christian Hirte möchte neuer CDU-Vorsitzender in Thüringen werden (via MDR). Das ist nur folgerichtig: Schließlich hatte Hirte nach der Wahl des FDP-Politikers Kemmerich zum Ministerpräsidenten auf Twitter seine Freude darüber ausgedrückt – kurz darauf war er den Posten los.

Die Corona-Krise wäre genau der richtige Moment, das Grundeinkommen in Deutschland einzuführen

Die Corona-Krise wäre genau der richtige Moment, das Grundeinkommen in Deutschland einzuführen

Hinweis der Redaktion in eigener Sache (Stand 24. Januar 2020): Eine steigende Zahl von Artikeln auf unserer L-IZ.de ist leider nicht mehr für alle Leser frei verfügbar. Trotz der hohen Relevanz vieler Artikel, Interviews und Betrachtungen in unserem „Leserclub“ (also durch eine Paywall geschützt) können wir diese leider nicht allen online zugänglich machen. Doch eben das ist unser Ziel.

Trotz aller Bemühungen seit nun 15 Jahren und seit 2015 verstärkt haben sich im Rahmen der „Freikäufer“-Kampagne der L-IZ.de nicht genügend Abonnenten gefunden, welche lokalen/regionalen Journalismus und somit auch diese aufwendig vor Ort und meist bei Privatpersonen, Angehörigen, Vereinen, Behörden und in Rechtstexten sowie Statistiken recherchierten Geschichten finanziell unterstützen und ein Freikäufer-Abonnement abschließen (zur Abonnentenseite).

Wir bitten demnach darum, uns weiterhin bei der Aufrechterhaltung und den Ausbau unserer Arbeit zu unterstützen.

Vielen Dank dafür und in der Hoffnung, dass unser Modell, bei Erreichen von 1.500 Abonnenten oder Abonnentenvereinigungen (ein Zugang/Login ist von mehreren Menschen nutzbar) zu 99 Euro jährlich (8,25 Euro im Monat) allen Lesern frei verfügbare Texte zu präsentieren, aufgehen wird. Von diesem Ziel trennen uns aktuell 350 Abonnenten.

Alle Artikel & Erklärungen zur Aktion Freikäufer“

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

René Loch über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar