In Deutschland ergreifen öffentliche Einrichtungen und private Institutionen immer schärfere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Vor allem sportliche Großveranstaltungen sind zunehmend von erheblichen Einschränkungen betroffen. Dass RB Leipzig so wie heute Abend weiterhin vor Publikum spielen darf, erscheint zunehmend unwahrscheinlich. Die L-IZ fasst zusammen, was am Dienstag, den 10. März 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

RB Leipzig hat am Dienstagabend das Viertelfinale der Champions League erreicht. Das ist außergewöhnlich, weil dies zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte gelungen ist – und das zudem souverän gegen den Zweiten der vergangenen Saison. Dieser Erfolg war aber nicht die größte Besonderheit am heutigen Abend. Außergewöhnlich war vor allem, dass zehntausende Zuschauer/-innen das Spiel im Stadion verfolgten.

Was in Deutschland eigentlich ganz normal ist, könnte ab morgen auf unbestimmte Zeit verschwinden. Bereits jetzt steht fest, dass wegen des Coronavirus‘ unter anderem die Bundesligapartien zwischen Gladbach und Köln am Mittwochabend und zwischen Dortmund und Schalke am Samstagnachmittag ohne Publikum stattfinden werden. Auch das für den 31. März geplante Länderspiel zwischen Deutschland und Italien soll als „Geisterspiel“ über die Bühne gehen.

Dass künftig einige Spiele mit und andere Spiele ohne Publikum stattfinden werden, ist unwahrscheinlich – schließlich wäre das in Anbetracht fehlender Einnahmen durch Ticketverkäufe eine klare Wettbewerbsverzerrung. Offen ist deshalb eigentlich nur die Frage: Finden die finalen Wochen in Bundesliga und Europapokal sowie die im Sommer folgende Europameisterschaft ohne Zuschauer/-innen statt – oder gar nicht?

Lieber auf Großveranstaltungen verzichten

Die Deutsche Eishockey-Liga DEL hat sich heute bereits zu einer drastischen Maßnahme entschieden und die eigentlich auf die Hauptrunde folgenden Playoffs abgesagt. Die Saison ist damit ohne Meister beendet.

Hintergrund all dieser Maßnahmen sind Empfehlungen beziehungsweise Anordnungen, Veranstaltungen mit großer Teilnehmerzahl nicht durchzuführen. Die LVZ berichtet unter Berufung auf einen Sprecher der Stadt, dass diese rechtliche Bedenken habe, entsprechende Verbote anzuordnen. Ob am Samstag das Bundesligaspiel zwischen RBL und Freiburg wie geplant stattfinden wird, sei daher unklar.

Das sächsische Sozialministerium hat auf seiner Homepage eine Infoseite zum Coronavirus erstellt. Dort erfährt man unter anderem die aktuelle Zahl der bestätigten Fälle in Sachsen. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch waren es 24.

Lkws wollen auch sonntags fahren

Unterdessen fordern Händler/-innen in Sachsen, das Sonntagsfahrverbot für Lkws zu lockern, um Lebensmittel und Hygieneartikel zu transportieren (via RND). In den vergangenen Tagen gab es immer wieder Berichte über „Hamsterkäufe“ und Diebstähle. Der Bund hatte die Länder zuvor darum gebeten, das Verbot zu lockern.

Was heute außerdem wichtig war: Sachsen wird im kommenden Jahr zwischen Mai und November eine „Volkszählung“ durchführen. Dabei sollen 600.000 Einwohner/-innen zu Wohnsitz, Bildung und Arbeit befragt werden. Zudem steht nun fest, dass Sachsen zwischen 15 und 20 jugendliche Geflüchtete aus Griechenland aufnehmen wird. Sowohl für die oppositionelle Linkspartei als auch die mitregierenden Grünen ist das zu wenig.

Der Tag: Coronavirus, Massenevents und Hamsterkäufe

Der Tag: Coronavirus, Massenevents und Hamsterkäufe

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