LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 74, seit 20. Dezember im HandelAlle wollen die Welt besser machen, ja verändern, sie zu einem besseren Ort machen. Jedoch scheinen sich die Geister an deren Umsetzung zu scheiden. Manche scheinen sich die Sparkassen-Werbung „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“ auf ihre Fahnen geschrieben zu haben. Hat dieses Konsumdenken etwa die Humanität gefördert? Auf keinen Fall! Im Gegenteil: Um zu diesen Konsumgütern zu gelangen, bedarf es zwar fleißiger und harter Arbeit, aber auch Ellenbogenmentalitäten. Diese Erfahrungen habe ich besonders in den letzten drei Jahrzehnten sammeln müssen.
Leider wird noch zu viel geschwiegen, wenn rassistische oder andere menschenverachtende Beleidigungen fallen. An vielen Stellen der Erde hungern die Menschen oder führen Krieg gegen die gleiche Rasse: den Menschen. Der Klimawandel schreitet voran, ganz nebenbei zerstören wir auch noch unseren Lebensraum, die Erde. Dies ist nicht meine Welt, von der ich träume. Ich träume von einer besseren Welt, einer Welt, in der kein Krieg herrscht und in der alle Menschen friedlich miteinander leben, einer Welt ohne Fremdenhass und Vorurteile. Egoismus ist das Opium für das friedliche Miteinander.
Stell dir mal vor, dass alle Menschen, ob in Leipzig, in Deutschland oder auf der ganzen Welt, freundlich und liebevoll miteinander umgehen und sich akzeptieren würden. Egal, wie sie sind: ob dünn oder dick, klein oder groß; egal, welche Hautfarbe sie haben. Wir vergessen oft etwas sehr Wichtiges, eine große Gemeinsamkeit, die uns alle verbindet: Wir alle leben zusammen auf diesem Planeten und deswegen sollte jeder den anderen respektieren. Momentan sieht es für mich nicht so aus, dass diese Welt für meine Kinder und zukünftige Enkelkinder möglich ist. Und dieser Gedanke ist niederschmetternd.
Meine Träume von einer Welt, wie sie sein könnte, möchte ich nicht aufgeben. Ich will als Pädagoge nicht, dass die Anzahl der Kinder steigt, die in Angst, schlechten Verhältnissen und ohne Bildung aufwachsen müssen, ob in Leipzig oder woanders. Deshalb möchte ich kleine Bausteine für eine bessere Welt zusammenstellen. Was kann ich tun? Als Lehrer möchte ich weiterhin meinen Schülern nicht nur wissenschaftliche Bildung, sondern auch soziale, menschliche Werte vermitteln. Ich möchte nicht, dass der Wert eines Kindes nach Markenklamotten bestimmt wird.
Als Mensch möchte ich das Elend nicht nur in Leipzig, sondern u. a. auf dem Westbalkan lindern. Dort ist Armut und Elend viel näher als man denkt. Durch meine Unterstützung für die verarmten Kinder in dieser Region konnte ich mithilfe meines gemeinnützigen Vereins doch einigen Kindern eine Lebensperspektive vermitteln, z. B. den Mädchen Medi in Albanien oder Medina im Kosovo.
Wenn ich solche strahlenden Kinder erlebe, deren Eltern kein Haus, kein Auto, kein Boot besitzen, macht mich die Welt wieder optimistischer. Die beste Investition in die Zukunft ist die Investition in die Kinder und Jugend, ob in Leipzig, in Deutschland oder auf der ganzen Welt. Deshalb will ich weiterhin derartige Projekte mit meinen wunderbaren Mitmenschen auf dem Westbalkan umsetzen, um das Leben dort etwas erträglicher zu machen, auch wenn es nur kleine Bausteine sind.
Für das Jahr 2020 habe ich folgendes Kochrezept nach Katharina Elisabeth Goethe (Mutter von Johann Wolfgang von Goethe) gefunden: Man nehme 12 Monate, putze sie sauber von Neid, Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und zerlege sie in 30 oder 31 Teile, sodass der Vorrat für ein Jahr reicht. Jeder Tag wird einzeln angerichtet aus 1 Teil Arbeit und 2 Teilen Frohsinn und Humor. Man füge 3 gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, 1 Teelöffel Toleranz, 1 Körnchen Ironie und 1 Prise Takt. Dann wird die Masse mit sehr viel Liebe übergossen. Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit.
Wenn alle Menschen dieses Rezept anwenden würden, dann ist mir um die Zukunft des Planeten Erde nicht bange und mein Traum wird doch wahr.
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