Schon seit mehr als 20 Jahren finden in Leipzig die von „Prinzen“-Sänger Sebastian Krumbiegel initiierten „Courage“-Konzerte statt – auch in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). Zu den Künstlern zählt diesmal unter anderem „Danger Dan“ von der „Antilopen Gang“. Erstmals unterstützt der Freistaat Sachsen das Konzert finanziell. Krumbiegel lobte in diesem Zusammenhang Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU).
Unter dem bekannten Motto „Leipzig zeigt Courage“ soll am 30. April erneut ein antirassistisches Konzert mit mehreren Bands stattfinden. Ort der Veranstaltung ist zum zweiten Mal das Dach der Moritzbastei. Sozialbürgermeister Thomas Fabian (SPD) hatte aus diesem Anlass am Dienstag, den 16. April, zu einer Pressekonferenz ins Neue Rathaus geladen.
Anwesend waren zudem „Prinzen“-Sänger Sebastian Krumbiegel, der das Konzert vor 22 Jahren initiiert hatte, Karikaturist „Schwarwel“, der die Flyer für die Veranstaltung gestaltet hat, und Heike Engel, die Geschäftsführerin des „Anker“, der das Festival veranstaltet.
Ab 16 Uhr sollen „Dota & Band“, „Danger Dan“ von der „Antilopen Gang“, die Leipziger Band „Das Paradies“ und „Gato Preto“ auftreten. Zudem darf der Sieger eines Nachwuchsbandwettbewerbes auf die Bühne. Der Vorentscheid findet am 26. April statt. Nach dem Konzert am 30. April ist ab 22 Uhr eine Aftershowparty in der Moritzbastei geplant. Die komplette Veranstaltung ist für Besucher kostenlos.
„Toleranz muss dauerhaft eingeübt werden“, betonte Sozialbürgermeister Fabian auf der Pressekonferenz. Dazu sollen das Festival und andere über das gesamte Jahr verteilte Aktivitäten ihren Beitrag leisten. Er erwähnte auch wieder zunehmende Berichte über rassistische Vorfälle in Leipzig und erinnerte an Zeiten, in denen die Probleme offenbar kleiner waren und die Existenzberechtigung des Festivals infrage gestellt worden sei.
„Wir wollen nicht moralisieren oder erziehen, sondern sensibilisieren“, betonte Sänger Krumbiegel, der sich auch abseits von „Leipzig zeigt Courage“ vielfältig sozial engagiert. Leipzig sei eine Stadt, „die sich darum kümmert, dass hier kein Scheiß passiert“.
Mit dem Konzert möchte man laut Krumbiegel vor allem für Weltoffenheit und Multikulti eintreten. Gleichzeitig gebe es jedoch auch „rote Linien“ und „Feindbilder“, die man klar benennen müsse, zum Beispiel Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und Homophobie. Krumbiegel zeigte sich erfreut darüber, dass seit dem vergangenen Jahr zunehmend Künstler/-innen mit eindeutiger politischer Haltung auftreten.
Tim Thoelke und Julius Fischer werden die Veranstaltung moderieren. Zu den Unterstützern zählt neben der Stadt Leipzig, der Werbeagentur „Gangart“ und der Leipzigstiftung unter anderem der Freistaat Sachsen mit seiner Kampagne „So geht sächsisch“.
Krumbiegel zufolge war Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) persönlich in der Moritzbastei. Zudem habe es zwischen beiden mehrere Gespräche gegeben, unter anderem beim Protest gegen ein Neonazikonzert in Ostritz. Krumbiegel betonte, dass Kretschmer bei aller Kritik an der Politik der Landesregierung der erste Ministerpräsident sei, der Rechtsradikalismus in Sachsen klar als Problem benannt habe.
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