Am 12. und 13. April findet in der media city in Leipzig die erste Konferenz für mehr Frauen in Medien und Politik statt: fem.mit. 45 Sprecher/-innen beschäftigen sich in 15 Workshops mit der nun schon seit Jahren oft gehörten Aufforderung: „Frauen brauchen Mut und Vorbilder!“ Und Fragen wie: „Was müsste passieren, damit mehr Frauen in die Politik gehen?“

„Frauen brauchen Mut und Vorbilder“, so lassen sich auch die Antworten von zahlreichen Bundespolitikerinnen im Magazin „Funkturm“ Nr. 1/2018 zusammenfassen. Für Medienberufe dürfte das ebenso gelten.

„Nur nett sein reicht eben nicht“, stimmt die Website auf dieses einmal andere Treffen zu Medien und Politik ein. „Die große Resonanz auf die ‚Funkturm‘-Ausgabe mit dem Thema ‚Frauen in Medien und Politik‘ hat uns bestärkt weiterzumachen: Deshalb laden wir am 12. und 13. April 2019 zu einer Konferenz ein – mit Vorträgen, Workshops und Netzwerkmöglichkeiten, die Mut machen und sensibilisieren.“

„Frauen zu fördern, bedeutet nicht, Männern etwas wegzunehmen. Alle Welt redet von Frauen in Führungspositionen. Aber warum sind auch heute immer noch die meisten Chefs Männer? Liegt das an den Frauen, an den Umständen, ist es Zufall oder System – darüber müssen wir reden“, sagt Romina Stawowy, Initiatorin der Konferenz und Chefin der Kommunikationsagentur STAWOWY aus Dresden, die auch das Medienmagazin „Flurfunk“ betreibt.

Und es sieht ganz so aus, als wolle man die Konferenz dauerhaft etablieren, denn die Veranstaltung im April bekam schon einmal ein Jahresthema 2019: „Stereotype – Denken in Schubladen.“

Der Raum hinter dem Thema: „Frauen sind emotional, sensibel und nicht belastbar. So lauten gängige Vorurteile. Aber woher kommen diese Klischees eigentlich? Und wieso verbauen wir uns alle damit viele gute Chancen? Fakt ist: Auch Frauen denken häufig in Klischees. Da nehmen sich die Geschlechter nichts.“

Gemeinsam will man das im April hinterfragen, überprüfen und diskutieren. Und herausbekommen, „was wir alle tun können!“

Unter den Gästen findet man Politikerinnen, Schauspielerinnen, Medienmacherinnen wie Maria Furtwängler, Petra Köpping und Karola Wille. Dazu Wissenschaftlerinnen, Unternehmerinnen, aber auch den einen oder anderen Mann. Aber vielleicht zu wenige. Denn wenn man das Ding mit den Schubladen weiterdenkt, merkt man, dass es nach wie vor um Machtfragen geht und männlich geprägte Strukturen und Hierarchien. Die auch die mediale Berichterstattung dominieren. Wofür selbst die eingeladenen Journalistinnen stehen, denn sie sind in eher bunten Nischenprodukten der großen Medien unterwegs – bei bento oder „Neon“ oder dem Familienmagazin „Nido“.

Da kräuseln sich einem schon die Nackenhaare: Familie ist auch medial Frauensache. Logisch, dass es auch politisch ein Nischenthema ist.

Aber mal schauen: Vielleicht schleifen das die Teilnehmer/-innen von fem.mit noch zurecht.

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