Die Europäische Union präsentiert sich gerne als Vorreiter für Humanismus und Menschenrechte, aber auch für Klima- und Tierschutz. Zumindest in Spanien hinkt die EU einem dieser Ansprüche weit hinterher. Dort ist die Jagd mit Hunden noch erlaubt. Und schlimmer: Wenn die sogenannten Galgos nicht mehr „gebraucht“ werden, landen sie auf der Straße – oder kommen auf quälende Weise ums Leben. In Leipzig protestierten mehrere hundert Menschen und Hunde gegen diese Praxis.

Mehrere hundert Menschen und zahlreiche Hunde haben sich am Samstag, den 15. September, am sogenannten Galgomarsch in Leipzig beteiligt. Sie protestierten damit gegen Tierquälerei, vor allem in Spanien.

Dort werden tausende Galgos zur Jagd auf Hasen oder in Wettbewerben verwendet. Nach der Jagdsaison trennen sich die Besitzer häufig von ihren Hunden, da diese zu alt geworden sind. Sie setzen die Tiere aus oder töten sie, obwohl sie meistens gesund sind und noch viele Jahre leben könnten. Tierschützer gehen davon aus, dass jährlich mehrere zehntausend Galgos betroffen sind.

Galgomarsch in Leipzig. Foto: René Loch
Galgomarsch in Leipzig. Foto: René Loch

In einem Flyer, der auf der Demonstration verteilt wurde, heißt es unter anderem: „Eine besonders beliebte Methode, überflüssige Galgos hinzurichten, wird ‚Klavierspielen‘ genannt. Dabei wird dem Hund ein Strick um den Hals geknüpft, dessen anderes Ende derart an einen Baum gebunden wird, dass das gefolterte Tier gerade so mit seinen Hinterpfoten den Boden erreicht. Um nicht stranguliert zu werden, balanciert und ‚tanzt‘ der Hund auf den Hinterbeinen hin und her. Der Todeskampf dauert lange, während der Hund Angst, Panik, Hoffnungslosigkeit und unbeschreibliche Schmerzen erleiden muss.“

Galgomarsch in Leipzig. Foto: René Loch
Galgomarsch in Leipzig. Foto: René Loch

Die Teilnehmenden forderten, bestehende Tierschutzgesetze auch auf Jagdhunde anzuwenden und die „Hetzjagd mit Galgos“ zu verbieten. Spanien ist das einzige Land in der Europäischen Union, in dem dies noch erlaubt ist.

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