Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig will sich im Januar 2019 mit dem Verbot von linksunten.indymedia befassen. Unbekannte beschรคdigten nun das Gebรคude der Landesdirektion, um damit nach eigenen Angaben ihre Solidaritรคt mit der linksradikalen Plattform auszudrรผcken. In einem Bekennerschreiben kรผndigten sie weitere Angriffe auf staatliche Institutionen an.

Unbekannte haben am Montag, den 10. September, ein Bekennerschreiben zum Angriff auf die Landesdirektion verรถffentlicht. Der kurze Text erschien am frรผhen Nachmittag auf der Medienplattform Indymedia.

โ€žIn Solidaritรคt mit linksunten.indymedia.org haben wir in der vergangenen Nacht zum 10. September die sรคchsische Landesdirektion in der BraustraรŸe in Leipzig mit Hรคmmern und Farbe angegriffenโ€œ, heiรŸt es in dem Schreiben. โ€žWir sind alle linksunten und werden uns weiterhin militant gegen den polizeistaatlichen Akt der Abschaltung emanzipatorischer Medienplattformen wehren. Als Teil des Staatsapparates erachten wir die Landesdirektion als Ziel, weitere werden folgen โ€ฆโ€œ

Laut Polizei zerstรถrten die unbekannten Tรคter โ€žinsgesamt zwรถlf Fensterscheiben sowie die Eingangstรผr und eine Seitentรผr des Gebรคudesโ€œ. Auf die Eingangstรผr sei zudem das Indymedia-Logo gesprรผht worden. Der Staatsschutz ermittelt.

Seit einem Jahr verboten

Im August 2017 hatte das Bundesinnenministerium linksunten.indymedia.org nach dem Vereinsrecht verbieten lassen. Zur Begrรผndung hieรŸ es, dass die Plattform โ€žinsbesondere von gewaltorientierten Linksextremisten genutztโ€œ werde, โ€žum dort fortlaufend รถffentlich zur Begehung von Straftaten aufzufordern, zu ihnen anzuleiten oder die Begehung von Straftaten zu billigenโ€œ.

Kritik an dem Verbot gab es unter anderem wegen der Einordnung als Verein und dem zumindest in Teilen presseรคhnlichen Charakter der Plattform. Auf linksunten.indymedia.org wurden zahlreiche Rechercheartikel zu Neonazis und rechtsradikalen Strukturen verรถffentlicht.

In Leipzig hatte es bereits kurz nach dem Verbot einige Solidaritรคtsbekundungen gegeben, unter anderem in Form einer Spontandemonstration. Bei der Demonstration gegen die Innenministerkonfernez in Leipzig im Dezember 2017 war das Verbot ebenfalls Thema. Im Januar 2019 will sich das Bundesverwaltungsgericht mit der RechtmรครŸigkeit des Verbots befassen.

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Es gibt 2 Kommentare

Die Seite hieรŸ zwar โ€œlinksuntenโ€ aber es konnte absolut jeder dort seinen Senf hinterlassen. Und so fand sich dort auch manches wahrlich nicht linke darunter.

Gewalt ist keine Lรถsung. Linke Gewalt ist nicht besser als rechte Gewalt. Von daher war die Aktion entweder ein fulminantes Eigentor oder halt entsprechend platziert um vielleicht nochmal Nachdruck zu verleihen fรผr die Urteilsfindung

Mit Gewalt gegen das Verbot einer Internetseite protestieren, die wegen Aufrufen zu Gewalt geschlossen werden soll โ€“ Respekt. Auf so ne blรถde Idee muss man erst mal kommen. Kann denen mal einer ein Handbuch fรผr kreativen Protest zukommen lassen?

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