Im vergangenen Jahr setzten sich die rund 2.000 Teilnehmer der Global Space Odyssey in Leipzig für offene Grenzen, Geflohene und Integration ein. Doch so richtig läuft es noch nicht damit, das Jahr dazwischen war eher vom Wort „Abschiebung“, gefolgt von „Gefährder“ und den ersten Anschlägen auch in Deutschland geprägt. Dass diese zumeist nicht von 2015 und 2016 nach Deutschland gekommenen Menschen verübt wurden, ging im medialen Trubel fast unter. In Leipzig selbst hatten einige Clubs eher mit der Realität des interkulturellen Aufeinandertreffens in der Freizeit zu tun. Was der positiven Stimmung keinen Abbruch tun soll: heute wird der Party-Weg der Integration fortgesetzt.

20:30 Uhr: Unterdessen … und Abschied

Ein aufstrebender Leipziger Politiker hat heute die Chance der GSO genutzt, um seine Botschaft ans Party-Volk zu richten. Tom Rodig von der Partei Die PARTEI kündigte auf dem Augustusplatz seinen Einzug für den 24. September 2017 in den neuen Bundestag an. Tatsächlich kandidiert er, doch angesichts der Ziele seiner Bewegung ist dies eher eine Nebensächlichkeit.

Damit verabschieden auch wir uns heute aus der Berichterstattung und wünschen allen noch einen freudigen Abend. In den Clubs zu den Aftershowpartys der GSO oder zu Hause – egal, jedenfalls ohne Sperrstunde.

 

18:45 Uhr: Bilder, Bilder, Bilder – die GSO rollt über Leipzigs Straßen

18:15 Uhr: Das (vollständige) Statement von Jürgen Kasek (B90/Die Grünen) zur Sperrstunde (Petition unten)

 

18 Uhr: Das Statement von Steffen Kache (Chef der Distillery) zum Thema Sperrstunde in Leipzig

 

17:00 Uhr: Erste Statements auf dem Augustusplatz (Langversion folgt gleich)

Jürgen Kasek (B90/Die Grünen, Rechtsanwalt): “Wir lassen uns die Sperrstunde in Leipzig nicht gefallen.” Videos: alle L-IZ.de

Die “neue” Sperrstunde in Leipzig

Der Druck auf die städtischen Abgeordneten steigt. Mit Steffen Kache und Jürgen Kasek umreißen auf der diesjährigen GSO gleich zwei bekannte Leipziger das Problem mit der Sperrstunde aus ihrer Sicht. Eine erste Stadträtin reagiert heute praktisch sofort.

Auf Twitter teilt Juliane Nagel (Die Linke) mit, dass es zur Aufhebung der gerade durch das Ordnungsamt Leipzigs wieder Stück um Stück umgesetzten, bestehenden Sperrstunde in Leipzig einen gemeinsamen Antrag gleich mehrerer Fraktionen im Stadtrat geben wird. Es kann also sein, dass das Thema ebenso schnell wieder vom Tisch ist, wie es erstmals im Club „Institut für Zukunft“ auftauchte.

16:30 Uhr: Sch … doch auf den Livebericht (am Schreibtisch)

Das geht nun seit Jahren so. Die anderen feiern und wir berichten 😉 Heißt ja auch, irgendwer hockt immer am Rechner und tippt und baut Bilder ein und Videos. Vor Ort ist es lustiger. Der hat jetzt aber keine Lust mehr darauf und geht (wie auch schon in all den Jahren zuvor) selbst zur GSO. Treffpunkt Augustusplatz. Von dort „senden“ wir dann weiter – so 15 bis 20 Minuten dürfte hier also mal Ruhe sein.

Dann geht’s weiter, mal ein paar Interviews machen, die Ansprachen filmen und Stimmungen einfangen. Natürlich dann auch wieder hier … Aber “alle vor Ort” ist lustiger. Bis gleich. Micha.

16:05 Uhr: Ein paar Impressionen von der Strecke

15:50 Uhr: Dance, Dance, Dance auf der KarLi

Ja, nicht besonders gehaltvoll, ABER: Es geht auf der langen Strecke auch ums Tanzen. Sonst wär die GSO ja auch ein Wandertag, angesichts der Streckenlänge. Am Südplatz angekommen, gesellen sich weitere Mittänzer hinzu.

 

15:40 zeigt her Eure Schilder & Fahnen

Erste Eindrücke von den diesjährigen Themen geben die kleinen Fähnchen in Regenbogenfarben. Aber auch das Schild einer jungen Frau, die ein Thema anspricht, welches im vergangenen Jahr vor allem im Umfeld des Conne Island laut wurde. In einer wochenlangen Auseinandersetzung war es rings um den linken Club am Leipziger Südzipfel um die Frage des Umgangs von Migranten mit Frauen und umgekehrt gegangen. In dieser Reihenfolge natürlich, denn nach Vorfällen, bei denen sich junge Männer nicht zu benehmen wussten, gabs ein Statement des Clubs, in welchem er sich gegen Sexismus und dieses Verhalten aussprach.

Kann man wohl so stehenlassen, ohne noch weitere Worte zu verlieren – das Thema war breit auf der L-IZ.de (siehe Links am Ende): Nein heißt eben einfach Nein. Ganz gleich wo auch immer auf der Erde.

15:30 Uhr: Die GSO beginnt. Erste Impressionen als Wackelbilder aus dem Süden von Leipzig

 

15:10 Uhr: Bisschen Stress am Anfang

Mancher könnte sagen, ja der Kuno mal wieder. Die Polizei sagt “Westen aus”. Die Connewitzer Pöbelwehr – eine Art Security der Partei Die PARTEI ist angetreten und will auf die GSO aufpassen. Wie schon im vergangenen Jahr ist das jedoch problematisch. Das “Uniformierte” mögen die Uniformierten neben den normalen Ordnern der Demonstration nicht so – wegen der Zuordnung und so. Dabei könnte man durchaus argumentieren, dass Kuno Kumbernuss und seine Kollegen doch ganz schick daherkommen.

Hilft alles nichts, es bleibte eine Demo und die Westen müssen ausgezogen werden. Sagt der Polizist und der hat ja bekanntlich immer Recht.

Unterdessen ist die GSO am Connewitzer Kreuz gestartet. Von hier aus gehts nun durch auf folgender Route mit Zwischenkundgebung auf dem Augustusplatz durch Leipzig: Kochstraße → Karl-Liebknecht-Straße → Peterssteinweg → Wilhelm-Leuschner-Platz → Roßplatz → Augustusplatz → Georgiring → Willy-Brandt-Platz → Tröndlinring → Ranstädter Steinweg → Jahnallee → Bowmanstraße → Zschochersche Straße → Karl-Heine-Straße → Engertstraße → Naumburger Straße → Röckener Straße.

Auf entsprechende Verkehrsbehinderungen wurde am 26. Juni hingewiesen.

"Securitychef" der "Connewitzer Pöbelwehr" Kuno - die Westen müssen ausgezogen werden. Foto: L-IZ.de
“Securitychef” der “Connewitzer Pöbelwehr” Kuno – die Westen müssen ausgezogen werden. Foto: L-IZ.de

15:00 Uhr: Doch die Debatte läuft, auch im Vorfeld der heutigen Demo

Auf ihrer Webseite gibt es erst einmal ein klares Statement der Veranstalter, welches vor allem den Wert der Begegnungen in der Freizeit ins Zentrum der Überlegungen stellt. Nicht grundlos, getragen wird auch die diesjährige GSO von Leipziger Clubs und Partycrews, die diese Praxis das ganze Jahr über zu leben versuchen. Schwung für die heutige Tanzdemo vom Connewitzer Kreuz über den Augustusplatz bis zum S-Bahnhof Plagwitz und die anschließende Partynacht dürfte auch das gestrige Votum im Bundestag zur „Ehe für Alle“ geben.

Und so heißt es: „Der Clubraum in all seinen Facetten ist ein Raum zum Entfalten und um sich in eine alternative Umgebung zu begeben. Er ist auch ein Raum, in dem Utopien für eine Nacht wahr werden können, in dem sich alle akzeptieren und respektieren, egal welcher Herkunft, welcher geschlechtlichen Identität, welcher sexuellen Orientierung, egal mit welchem Selbstverständnis sie ihren Lebensentwurf realisieren oder sie sich ihren Alltag gestalten. Möglich ist das nur, wenn alle nicht nur ihre individuelle Freiheit ausleben sondern Toleranz, Respekt und Rücksicht auf die Freiheit aller anderen ein festes Prinzip sind.“

Im Zentrum steht dennoch er Satz, welcher kurz darauf folgt: „Die GSO ist eine Demo für Toleranz und zwischenmenschlichen Frieden, für ein barrierefreies Miteinander und eine aufgeschlossene Willkommenskultur.“ Eine Vision, ein Wunsch, der das Ideal des menschlichen Miteinanders zusammenfasst. Nebenthema in diesem Jahr auch eine Petition gegen das langsame (Wieder)Einführen einer Sperrstunde in Leipzig. Dieses Problem sieht vor allem Jürgen Kasek (B90/Die Grünen), welcher eine Petition dazu gestartet hat.

Im Laufe der kommenden Stunden werden wir die Demonstration also mit Videos, Fotostrecken und – so sich die Gelegenheiten ergeben – auch mit ein paar Interviews begleiten.

Die Petition zur Abschaffung der Sperrstunde

Die Demoroute am heutigen Tag

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Keine Kommentare bisher

Ich mochte eure Ticker ja immer schon, aber wenn dann auch noch über was positives getickert wird, isses noch schöner.

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