Der Kommunale Präventionsrat Leipzig möchte 6.000 Bürger der Stadt über ihre Einschätzungen zu den Themen Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit befragen. Die bislang letzte Umfrage fand vor fünf Jahren statt. Insgesamt handelt es sich bereits um die fünfte Befragung dieser Art.
Etwa 6.000 Leipziger Bürger zwischen 18 und 85 Jahren werden in der kommenden Woche Post vom Kommunalen Präventionsrat der Stadt erhalten. Dieser möchte eine Umfrage zum Thema „Sicherheit in Leipzig 2016“ durchführen. Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning (SPD) rechnet mit einer Rücklaufquote von etwa 50 Prozent.
Der Umfragebogen enthält 54 Fragen. Erstellt wurde er vom Institut für Soziologie der Universität Leipzig. Polizei und Leipziger Verkehrsbetriebe waren beratend tätig. Die ausgewählten Leipziger sollen unter anderem Angaben zum Ordnungs- und Sicherheitsempfinden sowie zu eigenen Präventionsmaßnahmen machen. Auch grundsätzliche Fragen finden sich in dem Bogen, etwa: „Wie sicher fühlen Sie sich in der Gegend, in der Sie wohnen?“ Es ist bereits die fünfte Umfrage dieser Art; die bislang letzte fand vor fünf Jahren statt.
Auf einer am Mittwoch veranstalteten Pressekonferenz ging Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke) darauf ein: „Aus der Umfrage von 2011 ergeben sich drei wesentliche Impulse: Wohnungseinbruchdiebstahl, Fahrraddiebstahl und Seniorensicherheit.“ Senioren seien eigentlich unterdurchschnittlich stark betroffen. „Doch sie nehmen Kriminalität stärker wahr“, so Rosenthal.
Verwaltungsdezernent Hörning erklärte auf der PK, wieso auch Mitgliedschaften in Vereinen und Kontakte zu Nachbarn erfragt werden: „Fragen des Sicherheitsgefühls drücken sich sehr stark in der Einbettung in soziale Strukturen aus. Sind wir nur vereinzelt unterwegs oder gibt es zu Mitbewohnern Formen der sozialen Beziehung, die über Anonymität hinausgehen?“ Passend dazu machte Hörning darauf aufmerksam, dass Teilnehmer der Umfrage Führungen in Museen, Tickets für Messeveranstaltungen oder eine Besteigung des Rathausturms gewinnen können. Dazu müsse man die Fragen jedoch online beantworten.
Thema während der Pressekonferenz waren auch die jüngsten Ereignisse in der Eisenbahnstraße. Am vergangenen Samstag war infolge einer Schießerei unter Rockern ein Mensch ums Leben gekommen. Ordnungsdezernent Rosenthal schloss sich Forderungen und Vorschlägen an, die Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) in einem Interview mit dem MDR geäußert hatte, etwa nach mehr Videoüberwachung und stärkerer Kontrolle von Spielhallen und Gaststätten mit Glücksspielautomaten.
Die Ergebnisse der Umfragen von 2011 und 2007 finden sich auf der Homepage der Stadt.
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