Angesichts der jüngsten, niederschmetternden Ereignisse in Sachsen fragen wir uns immer ratloser, wohin das alles noch führen soll: Wie in einer rhetorischen Endlos-Schleifen-Schockstarre reagieren die Politiker, faseln ihr übliches Zeug, was von „zu verurteilen“ und von „Verbrechern“. Geschenkt. Andere lesen aus Protest keine Zeitung mehr, wieder andere gehen stoisch weiter zu Gegendemos als Anti-Pegidisten.
So weit alles gut, so weit alles schön – und vor allem offensichtlich komplett nutzlos. Es tut mir leid, dass ich dies hier gerade sage, weil ich vielen vermutlich Unrecht damit tue, aber ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, das wirklich zu glauben.
Was mir einzig und allein in den Sinn kommt, wäre die Möglichkeit, die Menschen (ja, auch die Abtrünnigen) auf eine andere Weise ins Gespräch zu bringen miteinander, als es bisher bei den Diskussionen der Politischen Bildung, der Talkshows, der Volkshochschulen, der Podiumsgespräche der Fall gewesen ist.
Das ist alles besser als nichts, ich weiß.
Aber wir müssen darüber hinausgehen: Wir sollten andere Anlässe schaffen, Menschen zusammenzubringen, um Ideen wachsen zu lassen. Dazu aber müssen wir die Menschen auch wieder auf anderen Ebenen miteinander agieren lassen. Und das sehr, sehr gemischt. Der Unternehmer muss mit dem Hartzer was erleben, der Student mit dem Hauptschüler. Der Sachbearbeiter mit dem Flüchtling. Ernte-Einsätze, Waldläufe, Arbeiten fürs Gemeinwohl. Was GEMEINSAM schaffen.
Und erst dann setzt man sich zusammen und redet. Was man sich so vorstellt vom gemeinsamen Leben in einer Gesellschaft. Und trinkt danach meinetwegen einen. Und am nächsten Tag geht’s weiter.
Und merkt vielleicht, wie viel gemeinsame Vielfache der menschliche Kern so besitzt. Es tut mir leid, Leute, ich verzweifle ja auch manchmal ganz gerne für einen Moment, aber im Grunde sehe ich immer nur nach vorn. Und sage lieber: WIR nicht gegen, sondern MIT dem Rest der Welt.
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