Die Digitalisierung und das Angebot von Diensten im Internet macht auch vor der Polizei nicht halt. Seit 2009 bietet die Sächsische Polizei die Möglichkeit, Strafanzeigen über das Internet zu stellen. Für den Sprecher der Leipziger Polizeidirektion, Andreas Loepki, ein Dienst, der nicht nur seinen Kollegen hilft.
Vieles geht heute schneller direkt aus den heimischen vier Wänden dank eines Internetanschlusses. Man kann sich Essen, Kleidung, etc. bestellen ohne überhaupt vor die Tür gehen zu müssen.
Auch die Sächsische Polizei ist im digitalen Zeitalter längst angelangt und das Akzeptieren auch immer mehr Sachsen. Seit 2009 ist es möglich, Strafanzeigen im Internet zu erstatten. Monatlich sind es zurzeit um die 600 Anzeigen, so der Pressesprecher der Polizeidirektion Leipzig, Andreas Loepki, und die Tendenz ist steigend.
Jedoch sollte man nicht auf eine schnelle Bearbeitung setzen. Auf der Website wird man als Anzeigeerstatter eindringlichst gewarnt: „Für dringende Fälle nutzen Sie bitte immer die Notrufnummer 110“ oder „Die Onlinewache ist nicht für die Meldung von Notfällen vorgesehen“ ist zu lesen.
Die Bearbeitungszeit hat ihren Grund. „Die Anzeigen gehen zunächst gebündelt im LKA ein, wo eine Sichtung zum Wohnort des Anzeigenden erfolgt“, erklärt Loepki die Abarbeitung, „hiernach richtet sich die weitere Verteilung an die Polizeidirektionen.“
In Leipzig gehen die Anzeigen an das Führungs- und Lagezentrum, wo die Sachverhalte geprüft werden und entschieden wird, ob eventuelle Sofortmaßnahmen eingeleitet werden müssen. Danach werden sie in das sächsische Polizeiinformationssystem, der Integrierten Vorgangsbearbeitung (IVO), überführt. Die zuständigen Abteilungen erhalten anschließend den Fall. Zeitgleich bekommt der Anzeigeerstatter eine Vorgangsnummer, die beispielsweise für Versicherungsfälle gebraucht wird.
„Die Onlinewache ist aus unserer Sicht ein guter Ansatz, um die Aufnahme einer Anzeige im gegenseitigen Interesse einfach zu gestalten“, schätzt der Polizeisprecher den Dienst ein und verweist auf die Vorteile. „Aus Polizeisicht erleichtert das Portal insbesondere die Polizeireviere um ein nicht unerhebliches Maß bei der Arbeitsbelastung im Rahmen der Anzeigenaufnahme.“ Dem Bürger werden zudem der Weg zur Dienststelle und die Wartezeit erspart.
Perfekt ist das System allerdings noch lange nicht. „Gleichwohl ist die heutige Form sicherlich nicht das Ende der Fahnenstange und bietet Luft nach oben“, gibt Loepki zu. Er würde sich mehr Automatismus in der Bearbeitung wünschen.
Der Prozess der Datenübernahme in IVO könnte von alleine geschehen, führt Loepki an und wünscht sich für den Anzeigeerstatter Hinweise bei unvollständigen, unlogischen oder polizeilich irrelevanten Angaben, „um den Grad der notwendigen Nacharbeitung zu minimieren.“
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