"Es wird immer รผber den Islam geredet. Jetzt kรถnnen wir einfach mal sagen: Was denken eigentlich Muslime?" Seit dem Wintersemester 2013/14 gibt es an der Universitรคt Leipzig die Muslimische Hochschulgemeinde. Sie ist das Netzwerk muslimischer Studenten, vertritt deren Interessen und bringt ihre Perspektiven in den gesellschaftlichen und interreligiรถsen Dialog ein. Sie ist eine Arbeitsgruppe des Student_innenRates der Uni.
Mit der Muslimischen Hochschulgemeinde wurde in Leipzig eine Lรผcke geschlossen. Es gibt schon lange muslimische Studenten an der Uni. Sie kommen aus vielen Kulturen und allen Erdteilen. Manche sind auch in Leipzig geboren und hier aufgewachsen. Man findet sie in allen Fachbereichen. Doch es gab kein Netzwerk, um gemeinsame Anliegen voranzubringen. Seit dem Wintersemester 2013/14 ist das anders. Die kleine Gruppe engagierter Studenten will nicht nur die Stimme der Muslime an der Uni hรถrbarer machen und รผber islamische Themen sprechen, sie will auch den Kontakt und Dialog der Religionen fรถrdern. Dazu sind sie nunmehr auch im Kontakt mit der Evangelischen und Katholischen Studentengemeinde.
Das Sommersemester wurde mit einem Vortrag zur humanitรคren Hilfe im islamischen Verstรคndnis erรถffnet. Der nรคchste Vortrag ist am 9. Mai: โDie am meisten verfolgte Minderheit der Welt?โ Die Rohingya in Burma. Im Beschreibungstext heiรt es dazu: โDie muslimische Bevรถlkerungsgruppe der Rohingya in Burma (Myanmar) leidet seit Jahrzehnten unter der religiรถsen Verfolgung durch die Militรคrdiktatur. In den letzten Jahren erlebte das Land eine demokratische รffnung, doch die Situation der Rohingya verschlechterte sich weiter. Was sind die Grรผnde dafรผr? Wie kรถnnen wir helfen?โ
Am 5.6. wird sich ein Vortrag mit den muslimisch-jรผdischen Beziehungen befassen. Dabei wird die lange Epoche friedlichen Zusammenlebens von Juden und Muslimen im Nahen Osten in den Blick genommen: In diesem Vortrag gilt es einige Aspekte dieser Gemeinsamkeiten hervorzuheben und zu zeigen, wie Juden und Muslime vor allem in Andalusien, in รgypten und besonders im Osmanischen Reich friedlich zusammengelebt haben.โ
Am 25.6. dann wird nach dem Beitrag muslimischer Studenten zur Gesellschaft gefragt: โMuslimische Studierende sind Kern und Potenzial der muslimischen Gemeinschaft in Deutschland.โ
Ein wichtiges Anliegen der Studierenden ist ein eigener Gebetsraum. Gegenwรคrtig verrichten sie die vorgeschriebenen Gebete, wo gerade Platz ist. Hรคufig finden sich Muslime im Treppenhaus der Campusbibliothek zusammen. Das ist natรผrlich nur eine Notlรถsung. Der Raum muss nicht besonders ausgeschmรผckt sein, er soll nur gewรคhrleisten, dass fรผr wenige Minuten ein ungestรถrtes Gebet mรถglich ist. Genรผgend Studenten, die Bedarf an einem solchen Raum hรคtten gibt es an der Uni in jedem Fall.
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