Am kommenden Freitag möchte die Legida-Bewegung zum dritten Mal in Leipzig demonstrieren. Die Organisatoren meldeten nach Angaben der Stadtverwaltung sieben Versammlungen an. Legida möchte sich ab 19 Uhr auf dem Markt versammeln. Von dort möchte das in Teilen stark neurechte Bündnis phasenweise auf dem Innenstadtring demonstrieren. Zudem sind neun Gegenkundgebungen geplant.
Im Gespräch ist folgende Route für Legida: Petersstraße – Schillerstraße ‒ Martin‒Luther-Ring ‒ Dittrichring ‒ Thomaskirchhof und zurück zum Markt. Um Gegenproteste zu behindern, hat Legida sechs weitere Kundgebungen und Aufzüge im Innenstadtbereich angemeldet. Auf diese Weise möchten die Organisatoren um Jörg Hoyer und Silvio Rösler ihren Anhängern einen möglichst störungsfreien Zugang zu der Legida-Demo ermöglichen.
Eine rechtsorientierte Demo am 30. Januar gilt vielen Leipzigern als besondere Provokation. Denn das Datum ist der Jahrestag von Hitlers Machterlangung 1933. “Bis gestern wussten wir aus dem Orgateam nicht einmal etwas von diesem, für euch so wichtigen historischen Ereignis”, schreiben die Legida-Veranstalter in holpriger Grammatik in Richtung ihrer politischen Gegner. Ein unglaubwürdiges Statement. Immerhin bewirbt Hoyer sich im Internet selbst als Experte für die deutsche Geschichte seit 1914 und handelt mit entsprechenden Devotionalien.
Die Wahl der Route verargumentieren die Organisatoren gegenüber den eigenen Anhängern mit der Nähe zum Rathaus, das für die Rechten in seiner Funktion als Dienstsitz von OBM Burkhard Jung (SPD) eine gewichtige Symbolfunktion zu haben scheint. Hoyer und Co. wähnen sich nach den nicht immer leichten Verhandlungen über die Durchführungen der vergangenen Demonstrationen mit der Stadtverwaltung im Zwist. Gleichzeitig soll es den Eindruck stärken, man sei im Kampf „unten“ gegen „oben“, was für einige Anhänger sogar zutreffen mag.
Welches Szenario sich am Freitag in der Innenstadt abspielen wird, ist noch ungewiss. Das Ordnungsamt möchte in den nächsten beiden Tagen über mögliche Auflagen entscheiden. Die Polizei bereitet einen Großeinsatz vor. Die Gewaltexzesse von Neonazis und Hooligans, die sich letzten Mittwoch gegen Journalisten und Gegendemonstranten richteten, sollen sich keinesfalls wiederholen.
Die Legida-Gegner mobilisieren mittlerweile ebenfalls für kommenden Freitag. Eine angemeldete Gegendemo wurde kurzerhand umdisponiert, beginnt nun am 30. Januar um 15.30 Uhr am Bayerischen Platz.
Es gibt 3 Kommentare
Bei diesen Trauerspielen muss doch wenigsten etwas Humor sein, sonst wird es langsam unerträglich, besonders in Leipzig.
Versammlungsanmeldungen sind in Deutschland zum Glück keine Staatsgeheimnisse. Und warum einen “Kundschafter” bemühen, wenn die Stadt die gewünschten Informationen mittels Pressemitteilungen nach außen kommuniziert?
Siehe:
http://www.leipzig.de/presse/medieninformation/?tx_ewerkpressrelease_pressrelease%5BpressRelease%5D=6365&tx_ewerkpressrelease_pressrelease%5Baction%5D=show&tx_ewerkpressrelease_pressrelease%5Bcontroller%5D=PressRelease&cHash=e64be9d66a3b0952743b760100e97472
http://www.leipzig.de/presse/medieninformation/?tx_ewerkpressrelease_pressrelease%5BpressRelease%5D=6371&tx_ewerkpressrelease_pressrelease%5Baction%5D=show&tx_ewerkpressrelease_pressrelease%5Bcontroller%5D=PressRelease&cHash=bb6bfbf1b17741d1f9c99cbb1d6b5956
Hinzu kommen noch die Informationen, die die Veranstalter selber in die Welt setzen, um ihre Veranstaltungen zu bewerben.
Gegenwärtig kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass in unmittelbarer Nähe der Veranstaltungsbehörde (wahrscheinlich auch am Eingang des Zimmers) Kundschafter postiert sind, die umgehend jede “feindliche Bewegung” melden, um sofort wieder terminlich loszuschlagen. Es ergeben sich Fragen, die einer Beantwortung wert wären. Gehen diese Leute einer geregelten Arbeit nach, arbeiten diese in Schichten, erhalten diese den Mindestlohn für ihre sicher anstrengende Tätigkeit, wie ist deren Pausenversorgung geregelt, ist der Zugang zur Veranstaltungsbehörde noch gefahrlos möglich, werden Personen entgegen jeden datenschutzrechtlichen Regelungen von den Kundschaftern erfasst, sind die Kundschafter bewaffnet?
Oder handelt es sich um eine grandiose Vorbereitung für den Rosenmontag? Ich gehe davon aus, dass das so ist. Also, Leipzig Helau!! Rakete eins! Rakete zwei! Rakete drei! Hoch lebe der Karneval! Ich mag übrigens sehr die Kölner Musik. So von de Höhner, Jupp Schmitz, De Räuber, Paveier, Willi Millowitsch, Karl Berbuer, Hoot un Höötche, Gerhard Jussenhoven, Kurt Lauterbach, Ludwig Sebus, Lotti Kregel, dem Eilemann Trio, Willi Schneider, Maria Luise Nikuta, Willi Ostermann, Zwei Botze, Lotti Kregel & Horst Mys, Trude Herr, die Kolibris, Pappnas, Brings, Colör, dem Colonia Duett (Hans Süper/ Hans Zimmermann, Blom & Blömche und natürlich den Bläck Fööss sowie Günter Eilemann.
Last uns nun gemeinsam das schöne Lied von Willy Millowitsch “Das beste für die Nierchen sind die Bierchen” anstimmen. Seht ihr, es geht doch! Musik verbindet. Wo ein Wille ist, ist auch ein weg. Weil es so schön war, ein Zugabe. Auch von unseren Willy. Auf geht es. “Wir sind alle kleine Sünderlein…”
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