In der Aula des Paulinums der Universität Leipzig steht seit kurzem ein Modell der historischen Kanzel, die aus der Universitätskirche St. Pauli vor der Sprengung gerettet werden konnte. Der Styropor-Nachbau des Originals war in den vergangenen Wochen auf Wunsch der Kanzel-Expertenkommission von einem Formgestalter aus Halle angefertigt worden.
Bei ihrer vierten Sitzung am Donnerstag machten sich die Mitglieder des Gremiums nun ein Bild von der räumlichen Wirkung, die das historisch wertvolle Stück nach seiner möglichen Aufstellung in der Aula des Paulinums hätte.
Die Kanzel-Kommission konstituierte sich im November 2013 unter der Leitung des Sächsischen Finanzministeriums. Im Ergebnis der zweiten Sitzung am 25. März dieses Jahres hatte sie dann empfohlen, dass mit der restauratorischen Reinigung der Kanzel begonnen werden soll. Dies wurde zwischenzeitlich von der Universität veranlasst. Bei seiner letzten Sitzung im Mai dieses Jahres einigten sich die Experten dann darauf, nach der Eröffnung des Paulinums ein Monitoring zu veranlassen, das die raumklimatischen Bedingungen und ihre Auswirkungen auf die Kanzel untersucht.
Zudem hatte die Kanzel-Kommission für die Anfertigung des nun aufgestellten Modells im Maßstab 1:1 gestimmt. Es soll dazu dienen, die Wirkung der Kanzel im Paulinum zu testen. Das neutral eingefärbte Modell ist etwa sechs Meter hoch, an Stahlschienen befestigt und nicht begehbar. Bei der Fertigung hat sich der Formgestalter an den Maßen der Originalteile der Kanzel orientiert. Wie lange es in der Aula stehen wird, ist derzeit noch unklar. Finanziert wurde das Modell vom Sächsischen Finanzministerium.
Die Kanzelkommission soll eine Empfehlung erarbeiten, wie mit der Kanzel weiter verfahren werden könnte und somit der Universität eine Entscheidungshilfe bieten, denn die Entscheidung liegt bei ihr. Sie hat bereits ein Nutzungskonzept für Aula/Universitätskirche St. Pauli im Senat verabschiedet, und sie wird zum Schluss einen Gremienbeschluss treffen, an dem alle Statusgruppen der Universität beteiligt sein werden.
Quelle: Universität Leipzig
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