Mittlerweile hat sich die Verleihung des Spielegrafikpreises "Graf Ludo" etabliert. Dieses Jahr profitieren sogar Tiere von der Preisverleihung, da Grafiker Dennis Lohausen das Preisgeld einem Gnadenhof spendet, auf dem Tiere aus Massentierhaltung einen artgerechten Lebensabend verbringen sollen. Graham Howell war nicht anwesend um die Auszeichnung für die beste Kinderspielgrafik entgegen zu nehmen.
Dennis Lohausen erzählte am Präsentationsstand von seiner Arbeitsweise: “Ich fange oft mit handgezeichneten Motiven an und scanne diese ein, um am Rechner zu kolorieren. Teilweise überzeichne ich die Ausdrucke nochmals um sie dann final einzuscannen.” Aus freier Hand gelinge ihm eine angenehmere Linienführung. Die ist laut Jury-Begründung auch bei “Glück Auf” sehr klar (siehe unten).
Mit dabei waren wie in den Vorjahren etliche Sportler, von denen mit Tom Liebscher und Tobias Wendl gleich zwei erzählten, dass ihr Lieblingsspiel “Looping Louie” sei. Dass sich das Spiel in gemütlicher Abendrunde auch in eine feucht-fröhliche Angelegenheit verwandeln lässt, ist dabei sicher nur Zufall. Moderatorin Freddy Holzapfel leitete charmant zum nächsten Thema über, statt nachzubohren, aus dem Publikum gab es einige Lacher.
Zum Testen der Spiele kamen die Sportler in diesem Jahr kaum. Zu viel Gedränge hinderte vor allem die frisch operierte Christina Schwanitz im Rollstuhl daran, an die Spieltische heranzukommen. Nach mehreren Jahren des Verschiebens war ein Eingriff an der Kniescheibe nun unumgänglich. Der Zeitpunkt sollte somit auch noch passen, um bei den Olympischen Spielen wieder ein Wort mitreden zu können.
Doch einen optischen Eindruck vom Spiel “Glück Auf!” verschaffte nicht nur sie sich. Jeder Spieler muss verschiedene Aufträge mit Hilfe seines Bergwerkes erfüllen und die geförderte Kohle für Siegpunkte ausliefern. Dabei zeigen sich detailreich gezeichnete Förderkörbe und Loren in den Schächten, die in Form von Anlegekarten die Mine erweitern. Als Transportmittel stehen in der Spielwelt Pferdefuhrwerke, die Eisenbahn oder die ersten LWK bereit. Den Stil des beginnenden 20 ten Jahrhunderts trifft Dennis Lohausen gut, erzählt so über die Grafik eine Geschichte von harter Knochenarbeit zum Spiel, ohne damit die Laune zu verderben.
Thematisch ganz anders kommt “Gruselrunde zur Geisterstunde daher: “Howells Stil ist aktuell. So sehen kindgerechte Figuren heute aus, die Hexe, der Blutsauger und all die anderen sind prägnant, überzeugend gruselig, ohne Kindern echte Schauer über den Rücken laufen zu lassen”, fand die Jury. Der Waliser Graham Howell verdiente sich somit den Preis bei den Kinderspielen.
Die Seite zur Verleihung des Preises:
www.graf-ludo.de
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