Die Stiftung "Lebendige Stadt" hatte in einem Wettbewerb Städte, Institutionen und Vereine im deutschsprachigen Raum und in Osteuropa aufgefordert, Projekte unter dem Thema "Lebendige Erinnerungskultur" einzureichen. Gefragt waren Projekte, die durch Erinnerung Identität stiften und der Stadtentwicklung Impulse geben. Kriterien waren Bürgerengagement sowie innovative und generationsübergreifende Vermittlungsformen, die das kulturelle und geschichtliche Erbe in die Gegenwart möglichst vieler Menschen bringen.

Als Sieger aus 437 Bewerbungen wurde gestern Abend in Essen der Antrag des Notenspur-Fördervereins gekürt. Die Stadt Leipzig darf dadurch den Titel “Lebendigste Erinnerungsstadt” tragen. Die Auszeichnung wurde gemeinsam entgegengenommen von Kulturbürgermeister Michael Faber und Notenspur-Initiator Werner Schneider.

Eine lebendige Erinnerungskultur zu schaffen, ist ein zentrales Anliegen der Leipziger Notenspur. Weil das Projekt als Initiative aus der Bürgerschaft entstanden ist, konnten sich viele Menschen – meist ehrenamtlich – mit ihren Ideen einbringen, so dass die Notenspur vielfältige Facetten gewonnen hat, die Anknüpfungs- und Identifikationsmöglichkeiten für Menschen unterschiedlicher Interessen bieten.

Die Entwicklung ist immer noch nicht abgeschlossen – ein Zeichen dafür, dass das Projekt lebt. Die Notenspur ist als Musikprojekt gestartet und hat sich inzwischen zum Stadtprojekt entwickelt mit den Themen Kultur, Stadtentwicklung, Bildung, Tourismus, interkultureller Austausch, Vernetzung von Grünbereichen, sanfte Mobilität, jüdische Geschichte u.a. – stets in der Verbindung mit Musik.

Mitten in der Planung befindet sich z. B. die musikthematische Radroute Leipziger Notenrad, die 2016 eröffnet werden soll und die den spartenübergreifenden Charakter des Notenspur-Projektes durch seine Verknüpfung von Musik, Stadtgrün und sanfter Mobilität erlebbar macht.

Inzwischen ist die Notenspur ein gemeinsames Werk von vielen ehrenamtlich Engagierten, gemeinnützigen Vereinen, Kulturinstitutionen, der Leipziger Tourismus und Marketing GmbH, der lokalen Wirtschaft, der Stadt Leipzig und dem Freistaat Sachsen.

Gelobt wurde bei der Auszeichnung der breite Projektansatz, durch den neue Zugänge zur Musik geschaffen werden. Auch das Bürgerengagement, das weiterhin ein wichtiger Pfeiler der Projektentwicklung ist, sowie die Anstrengungen der Initiative zur kulturellen und sozialen Bildung wurden hervorgehoben.

Der Preis ist dotiert mit 15.000 Euro. Dieses Geld will der Notenspur-Förderverein verwenden u.a. für das Familienprojekt Kleine Leipziger Notenspur, für Schulprojekte zur jüdischen Musikkultur, für die Organisation eine Notenspur-Nacht der Hausmusik im kommenden Jahr und für eine Notenspur-Ausstellung, mit der das Leipziger Vorzeigeprojekt zum Stadtjubiläum 2015 im Sächsischen Landtag präsentiert wird.

www.notenspur-leipzig.de

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