Manchmal braucht es erst einen Preis, um beratungsresistenten Politikern klar zu machen, dass sie gerade das Beste zerstören, was die Landschaft zu bieten hat. Einen solchen Preis bekommt jetzt das Institut für Theaterwissenschaften der Universität Leipzig: den Preis des Präsidenten innerhalb der Preisvergabe "Der Faust" des Deutschen Bühnenvereins 2014.
“Der Faust” ist der renommierteste und einzige nationale Theaterpreis in Deutschland. Seit 2006 wird er jährlich in diversen Kategorien vergeben und würdigt herausragende Leistungen von Theaterschaffenden.
In diesem Jahr erhält das Institut für Theaterwissenschaft den Preis des Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins, Prof. Dr. Klaus Zehelein. Damit wird zum ersten Mal in der Geschichte des Deutschen Theaterpreises einer wissenschaftlichen Einrichtung diese Ehrung zuteil. Zur Begründung der Verleihung wird in der Pressemitteilung des Deutschen Bühnenvereins die “nationale wie internationale Strahlkraft und Vernetzung” des Instituts hervorgehoben. Durch seine weltweiten Kontakte und Kooperationen, durch die der aktuelle Forschungsstand maßgeblich mitgeprägt werde, sei das Institut ein unverzichtbarer wissenschaftlicher und soziokultureller Bestandteil nicht nur der Theaterstadt Leipzig, sondern auch weit über deren Grenzen hinaus.Als höchst erfolgreiche Forschungseinrichtung trage das Leipziger Institut für Theaterwissenschaft entscheidend zur Untersuchung und Veränderung kultureller Diskurse und Praktiken bei.
Das Institut für Theaterwissenschaft ist durch die radikale Spar- und Streichpolitik des Freistaates Sachsen und des Rektorats der Universität Leipzig in seiner Existenz gefährdet und steht bereits auf der Roten Liste der bedrohten Kultureinrichtungen des Deutschen Kulturrats.
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Mit der Verleihung des Deutschen Theaterpreises soll daher, nach den Worten des Präsidenten des Bühnenvereins, “ein Signal auch gegen die drohende Schließung dieses Instituts – als einziges seiner Art in den neuen Ländern – gesetzt werden.”
“Das ist eine großartige Nachricht, die erneut und nachhaltig unterstreicht, wie sehr die Leistungen der Kolleginnen und Kollegen in Forschung und Lehre allerorten geschätzt werden. Dass dieser Preis, der eigentlich Theaterschaffenden vorbehalten ist, dieses Jahr auch einem theaterwissenschaftlichen Institut zugesprochen wird, zeugt von der Bedeutung unserer Forschung für die Theaterarbeit und würdigt die Verbindung von Theorie und Praxis, an der uns besonders liegt, durch prominente Vertreter dieser Praxis selbst. Wir können nur hoffen, dass dieses unübersehbare Zeichen auch bei denen ankommt, die für die fatalen Kürzungen verantwortlich sind”, heißt es dazu von Seiten des Geschäftsführenden Direktors des Instituts, Prof. Dr. Günther Heeg.
Die Preisverleihung findet am 8. November 2014 in der Hamburgischen Staatsoper statt.
Zum Preis: www.buehnenverein.de/de/netzwerke-und-projekte/der-faust/der-faust-2014.html
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