Am Freitag, 25. April, ist Internationaler Tag des Baumes. Egal ob Straßen- und Alleebäume, Wälder in Ausflugs-, Erholungsgebieten oder Parkanlagen: Baumschnitt und Baumfällungen bewegen regelmäßig die Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Erst recht, seit die Sache durch das sächsische "Baum-ab-Gesetz" mehr als unüberschaubar geworden ist. Und Städte wie Leipzig schaffen nicht einmal, ihre eigenen Baumpflanzprogramme umzusetzen.
Da fällt es natürlich besonders auf, wenn Bäume immer öfter präventiv gefällt werden müssen, weil Geld zur Pflege fehlt.
“Stadtbäume sind wegen ihrer vielfältigen ökologischen und klimatischen Funktionen unverzichtbar. Viele Bürgerinnen und Bürger fragen sich, ob die Baumfällungen, die sie jeden Tag beobachten, tatsächlich notwendig und angemessen sind. Rücksichtslose Holzeinschläge mit schwerster Technik im Sachsenforst verstärken das berechtigte Unbehagen”, erklärt dazu Volkmar Zschocke, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in Sachsen. “Informationen müssen frühzeitig an Bürger herausgegeben werden, und nicht erst, wenn die Kettensägen schon rattern, sonst verstärkt sich der Eindruck von Geheimniskrämerei und grundlosem Abholzen.”
Anwohner und Umweltverbände in die Planung und Genehmigung stärker einzubeziehen, wäre der richtige Weg, so Zschocke: “So wird öffentlich kontrollierbar, ob die angegebenen Gründe Fällungen tatsächlich rechtfertigen. Öffentliche Einrichtungen in Sachsen sind ein schlechtes Vorbild für private Grundstücksbesitzer, wenn sie Bäume präventiv fällen, nur weil sie keine Mittel für Baumschutz und Pflege bereitstellen wollen. Verantwortungslos ist auch das häufig praktizierte Abholzen von Jungbäumen, nur damit sie gar nicht erst einen Stammumfang erreichen, der eine Fällgenehmigung erforderlich macht.”
Was wäre Vorbild? – Bäume pflanzen, finden die Grünen.
Zum Tag des Baumes am heutigen 25. April wollen die Grünen in Leipzig 100 Eichen und 20 Wildobstbäume verteilen, verschenken und gemeinsam mit soziokulturellen Zentren pflanzen.
“Bäume und Grünanlagen sind natürliche Luftfilter und tragen zur Attraktivität des Wohnumfeldes bei. Grünflächen binden Treibhausgase und wirken sich positiv auf die CO2-Bilanz Leipzigs aus. Außerdem bilden sie den Lebensraum für Wildtiere im Stadtgebiet. Wir möchten mit dieser Aktion auch für eine baumstarke Stadt Leipzig werben”, erläutert Jürgen Kasek, Vorstandssprecher des Kreisverbandes, den Hintergrund der Aktion.
Der Tag des Baumes geht auf Aktivitäten des amerikanischen Journalisten J. S. Morton zurück (1872). Er wurde am 27. November 1951 von den Vereinten Nationen beschlossen. Der deutsche Tag des Baumes wurde erstmals am 25. April 1952 begangen. An diesem Tag finden seitdem jedes Jahr öffentliche Baumpflanzaktionen statt, um die Bedeutung der Bäume für den Menschen, den Umweltschutz und die Wirtschaft im Bewusstsein zu halten.
Bäume zu pflanzen ist der Inbegriff nachhaltigen Denkens, denn im Schatten des Baumes, der heute gepflanzt wird, werden unsere Kinder und Enkel sitzen. Das Baumpflanzen ist deshalb ein Symbol der Zukunft und zeugt von verantwortungsbewusstem nachhaltigem Handeln.
Unter anderem werden im Geyserhaus Wildkirschen an Jugendgruppen aus Bulgarien und der Ukraine verschenkt.
“Sie erhalten je einen Wildkirschsteckling, um sie zu Hause als besonderes Andenken an Leipzig an exponierter Stelle einzupflanzen. Und das Geyserhaus wird auf seinem Gelände ebenfalls einen kleinen Baum pflanzen. Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Café Blickwechsel werden wir in dem zur Diakonie gehörenden Schrebergarten in ‘Brandt’s Aue’ in Gohlis ebenfalls zwei Wildkirschen pflanzen und verbinden so die dortige therapeutisch-gemeinsame Gartenarbeit mit dem Tag des Baumes”, so Alrun Tauché, grüne Spitzenkandidatin zur Kommunalwahl im Wahlkreis 9 / Nordost.
Weiterhin sollen symbolisch am Plagwitzer Bürgerbahnhof 5 Eichen übergeben werden, die ebenfalls zur Begrünung des Geländes beitragen sollen. Im Wahlkreis Mitte werden ab 15 Uhr vom Waldplatz aus 25 Eichen 10 Wildobstsetzlinge verschenkt, und 12 Uhr an der Friedenskirche werden ebenfalls 20 Eichen an Einwohner verschenkt, wie auch 16 Uhr in Grünau am Allee Center.
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Eine Pflanzaktion kann man am Geyser-Haus, Parkbühne Bretschneider-Park (Kleiststraße 52) erleben am heutigen 25. April um 16 Uhr.
Auch die Stadt Leipzig unterlässt das Bäumepflanzen nicht ganz, auch wenn oft das Geld dazu nicht langt, die Vorgaben zu erreichen.
Aufgrund der milden Witterung konnte in diesem Jahr bereits zeitig mit der Frühjahrsbaumpflanzung begonnen werden. Im Auftrag des Amtes für Stadtgrün und Gewässer werden seit März 344 Straßenbäume und 52 Parkbäume gepflanzt.
So kamen zum Beispiel in folgenden Straßen neue Bäume in die Erde: Asternweg, Huttenstraße, Breisgaustrauße, Gärtnerstraße, Eythraer Weg, Heimteichstraße, Erich-Zeigner-Allee, Rembrandtstraße, Probstheidaer Straße, Permoserstraße, Plautstraße, Alte Seehausener Straße, Holzhäuser Straße, Stralsunder Straße, Elisabethstraße, Jahnallee, Lagerhofstraße sowie an weiteren Einzelstandorten im gesamten Stadtgebiet.
“Das Spektrum der zu pflanzenden Baumarten reicht von den bekannten Platanen und Linden bis zur Ungarischen Eiche und der Italienischen Erle”, sagt dazu Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. “Die Bäume sind bereits zur Pflanzung vier Meter groß und wurden etwa zehn Jahre in den Baumschulen vorkultiviert.” Um den Jungbäumen gute Wachstumsbedingungen zu bieten, werden etwa sechs Kubikmeter große Baumgruben ausgebaut und mit einem speziellen Substrat verfüllt.
Eine Übersicht des gesamten Frühjahrspflanzprogrammes der Stadt findet man unter:
www.leipzig.de/stadtbaum
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