Was kann ein Parteiverband machen, wenn der Vorsitzende selbst aktiver Musiker ist? - Er kann natürlich auch für die Musiker in der Stadt Leipzig kämpfen. Die seit ein paar Jahren ein echtes Problem haben: Ihnen gehen die Probenräume verloren. Jetzt fordert der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen die Stadt auf, den Verkauf der städtischen Liegenschaft in der Saarländer Straße 7 (ehemalige Förderschule), umgehend zu stoppen und dieses Gebäude - zusammen mit dem Bandcommunity Leipzig e.V. und dem Kulturamt - als zweites Bandprobenhaus Leipzigs zu entwickeln.

Dazu hat die Bandcommunity eine Petition gestartet. “Wir, der Bandcommunity Leipzig e.V., betreiben seit 2010 erfolgreich das Bandhaus Leipzig und bieten ca. 50 Bands eine musikalische Heimat. In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Leipzig arbeiten wir zudem seit Ende 2012 an einer Möglichkeit, noch mehr Proberäume anzubieten. Mit dem ehemaligen Schulgebäude in der Saarländer Str. 7 haben wir in kurzer Zeit ein geeignetes Objekt gefunden.”

Das Gebäude in der Saarländer Straße wird seit 2012 nicht mehr genutzt, weil es den Anforderungen an die Brandschutzbestimmungen nicht genügt. Doch die Stadt tut sich schwer, das Gebäude den Bands zum Üben zu überlassen.

“Seit mehr als einem Jahr verhandelt die Bandcommunity Leipzig e.V. mit der Stadt über die Schaffung eines weiteren Bandhauses. Dabei gab es bereits erste Zusagen, dass dieses zweite Haus im September bezogen werden kann. Dass jetzt das Gebäude offenbar an Kulturamt und Bandcommunity vorbei verkauft werden soll, ist ein Schlag ins Gesicht der Engagierten und hat mit Leipzigs selbstgewählten Anspruch als Musikstadt nichts zu tun”, schimpft Jürgen Kasek, Vorstandssprecher von Bündnis 90/Die Grünen Leipzig, der selber Bassist in einer Rockband ist.

“Voraussetzung für künstlerisches Schaffen insbesondere in den Bereichen Musik und bildende Kunst ist das Vorhandensein entsprechender Arbeitsräume”, stellt auch Kornelius Unckell, Mitglied im Vorstand und Leiter des Arbeitskreises Kultur fest. “Dabei besteht das Problem darin, dass es gerade in Leipzig sehr schwer ist, angemessene Bandproberäume zu finden. Daher gibt es seit langem innerhalb des Stadtrates auch die Forderung die Schaffung weiterer Proberaummöglichkeiten zu schaffen.”

Leipzig ist eine pulsierende Stadt mit einer vielfältigen Musikszene. Schätzungsweise mehr als 300 Bands und Musiker gebe es in der Messestadt. Das Problem dabei ist: Nur etwa die Hälfte der Bands kann regelmäßig proben, da sie einen Raum zum Üben haben. In den letzten Jahren sind vermehrt Proberaumkomplexe und -standorte aus verschiedenen Gründen geschlossen und die Musiker auf die Straße gesetzt worden.

Nachdem bereits 2010 ein erstes Bandprobehaus durch die Bandcommunity entwickelt werden konnte, wurden seit 2012 Gespräche mit der Stadt über ein weiteres Haus geführt. Für das Gebäude in der Saarländer Straße 7, das eine städtische Liegenschaft ist, gab es bereits ein komplett durchgerechnetes Konzept und Planungen sowie erste Zusagen. “Dass nunmehr offenbar in einem intransparenten Prozess vollendete Tatsachen geschaffen werden sollen, ist für die Beteiligten besonders bitter”, kommentiert das Kornelius Unckell.

Der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen ruft deshalb dazu auf, die Petition der Bandcommunitiy zu unterstützen. Zu finden ist diese hier:
www.openpetition.de/petition/online/gegen-den-verkauf-des-potentiellen-bandhaus-2-0-in-der-saarlaender-str-7

www.bandcommunity-leipzig.org

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