Beginnen möchte ich mit dem Gedicht "Der Panther" von Rainer Maria Rilke, weil es so viel Wahrheit in sich birgt. Mein Feuer brennt für jene Menschen, die sich von den alltäglichen Zwängen losreißen und mutig genug sind, zu träumen. Meine Passion ist es, diesen Menschen zu begegnen und sie dabei zu unterstützen, ihre Träume zu leben. Unser Leben ist die Geschichte unserer Begegnungen.

Der Panther

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe

so müd geworden, dass er nichts mehr hält.

Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe

und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,

der sich im allerkleinsten Kreise dreht,

ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,

in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf –

Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille –

und hört im Herzen auf zu sein.

(Rainer Maria Rilke, 6.11.1902, Paris)Ich möchte Begegnungen mit Menschen schaffen, die ins Herz gehen. Mir geht es dabei vor allem um Emotionen und Gefühle der Menschen, die sie zu denen gemacht haben, die sie sind. Die verschiedenen Facetten der Menschen dieser Welt faszinieren und inspirieren mich. Ihre Geschichten, die sie erzählen, regen mich zum Nachdenken an. So tief meine Gedanken gehen, so tief stehe ich auch im Leben. Denn ich lebe ganz bewusst meinen Traum. Und ich unterstütze Menschen dabei, sich ebenfalls zu finden und zu verwirklichen. Als Koordinatorin im Eduventis- Bildung erleben e.V. kann ich genau das tun: Menschen bestärken, ihre Leidenschaft auszukosten und diese mit anderen Menschen zu teilen.

Ich plane kulturorientierte Projekte an Schulen und Einrichtungen für Kinder und Jugendliche. Hier werden Menschen zu Vorbildern mit Leidenschaft und diese zünden die Flamme der Begeisterung im Herzen der jungen Menschen, damit sie zu starken Persönlichkeiten heranwachsen. Außerdem bin ich Streetworkerin bei “suedpol”, Jugendhaus Leipzig e.V. und in Connewitz und Lößnig aktiv. Hier begegne ich jungen Menschen in verschiedensten Lebenslagen. Ich höre ihnen zu, engagiere mich für sie, berate und unterstütze sie dabei, sich so zu entwickeln, dass sie sich wohlfühlen.
Außerdem liegt es mir am Herzen, jungen Sprühern und Streetartkünstlern aus Leipzig, Raum für Kreativität und legale Möglichkeiten zur freien Entfaltung ihrer Kunst zu schaffen. Mit dem Projekt “Streetartgallery” begegnen sich jährlich etwa 40 begeisterte junge Künstler aus Leipzig, um gemeinsam kreativ zu werden. In meiner Arbeit, aber auch privat, steht die zwischenmenschliche Beziehung immer im Fokus. Aus ihr schöpfen wir die Kraft, die wir brauchen, um gestärkt das eigene Leben frei zu gestalten. Dabei denke ich an die Jungen und die Alten, an die Lieben und an die Zornigen. Mir ist es wichtig, dass wir wieder bewusster miteinander und mit unserer Umwelt umgehen und die Freude am Teilen wiederfinden.

Der Stillstand ist nicht gerade mein engster Freund. Ich möchte etwas verändern. Kreative Blaupausen finden so Platz in einer Welt, der es an bunter Tapete manchmal fehlt. Bei all den Menschen, die mich bewegen, den verrückten Situationen, die ich erlebe, den Problemen, die es zu lösen gilt und meinen tiefen Gedanken, die ich habe, gibt es einen Ruhepol in meinem Leben, mein Rückzugsort. Ein Ort der Zufriedenheit und inneren Ruhe. Diese Momente erlebe ich in der Natur, aber auch hinter meiner Kamera oder vor meiner Staffelei. Hier bin ich bereit, den alltäglichen Zwängen zu entfliehen und in die bunte Welt meiner Phantasie zu blicken.

In erster Linie ist sie oder sollte sie die erste echte und elementare Begründung darstellen, mich meiner Leidenschaft zu widmen. Ich bin ein offener, neugieriger und detailverliebter Mensch. Ich möchte viel wissen, viel entdecken und nicht stehen bleiben, um Banalitäten aufzuwerten. Und so heften diese Werte auch an meinen Bildern. Und auch im kreativen Prozess möchte ich erfinderisch sein.

Ich mische Farbe, nehme den Pinsel zur Hand und male mit Vorliebe Portraits. Sie zeigen Menschen in einem emotionalen Moment. Ich kombiniere Techniken, und vereine verschiedene Stilrichtungen zu einem großen Ganzen. Die Portraits spiegeln Gefühle und Emotionen wider, die wir selbst in uns tragen. Sie zeigen wahre Momente, denen wir viel öfter ins Gesicht schauen sollten.

Jede Begegnung, die unsere Seele berührt,

hinterlässt eine Spur, die nie ganz verweht.

(Lore-Lillian Boden)Sie haben Wünsche, Ideen oder Vorhaben für 2014, die Sie gern ausführlicher beschreiben möchten? Oder vielleicht gar eine kreative Vision, was sich in Leipzig ändern könnte, wenn es denn nur gewollt wäre? Schreiben Sie uns Ihre Träume zum Jahreswechsel an redaktion@l-iz.de.

Die schönsten “Leipziger Träumereien” werden in den kommenden Tagen hier auf L-IZ.de von heute bis Januar zum Jahresstart 2014 veröffentlicht. Wir freuen uns auf alle Wünsche, Träume und Ideen – in der Länge der Beiträge gibt es kein Limit. Senden Sie gern auch Fotos, Impressionen oder andere Bildeindrücke mit. Ein Foto von einem selbst ist ausdrücklich nicht zwingend nötig.

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