Mit dem "Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege" wurden in diesem Jahr vier Denkmaleigentümer und 25 Handwerker aus Sachsen geehrt. Nach Leipzig gingen zwei Bundespreise. Die Stiftung Chorherren zu St. Thomae erhielt für die Restaurierung der Villa Thomana den mit 3.000 Euro dotierten 2. Preis im Wettbewerb.
“Die behutsame Umnutzung der trotz der äußeren Schäden im Inneren erstaunlich gut bis in die Details erhaltenen Villa ging einher mit der qualitätvollen und gründlichen Ertüchtigung der Grundstrukturen und der aufwendigen Restaurierung der Raumfassungen”, bewertet die Jury. Geehrt mit einem nicht dotierten Bundespreis wurden die ausführenden Handwerksunternehmen: DPS Denkmalpflege Putz & Stuck GmbH, Elektro GmbH Mutzschen, SPOMA Parkett und Ausbau GmbH sowie die Oswald Pfister GmbH.
Die Stiftung Chorherren zu Thomae freut sich natürlich über die hochrangige Auszeichnung. Es ist die zweite, die die villa thomana erhält. Für die denkmalgerechte Wiederherstellung der villa thomana zeichnete die Kulturstiftung Leipzig die Stiftung Chorherren zu St. Thomae 2008 mit dem zweiten Preis im Rahmen des Hieronymus-Lotter-Wettbewerbs für Denkmalpflege aus.
Die villa thomana befindet sich seit 2005 im Besitz der Stiftung Chorherren zu St. Thomae und ist an die Stadt Leipzig zur Nutzung durch den Thomanerchor vermietet. Dort befindet sich auch das Büro des Thomaskantors. Der Erwerb der villa thomana war Initialzündung für den Campus forum thomanum. Denn auf dem Grundstück der villa thomana befindet sich seit 2008 auch die bbw-Kita forum thomanum. Die Preisverleihung unterstreicht, dass der Bildungscampus forum thomanum nicht nur eine großartige Bildungsinitiative ist, sondern auch zur städtebaulichen Aufwertung des Bachstraßenviertels beigetragen hat und weiter beiträgt. Im Frühjahr 2014 beginnt auf dem Campus der Neubau der Grundschule forum thomanum, die der Nachwuchsarbeit für den Thomanerchor dient.
Mit dem erstmals verliehenen Handwerkerpreis wurde Andreas Althammer, Inhaber der Kunstschmiede Althammer in Baalsdorf, für seine beispielhaften Leistungen bei der Rettung und Restaurierung des “Adlertores Kees’scher Park”, Kees’scher Platz 4 in Markkleeberg, geehrt. “Das Tor hat den Metallbaumeister seit der Gründung seiner Firma 1977 immer wieder beschäftigt und er darf zu Recht stolz sein auf die gelungene Restaurierung und teilweise Rekonstruktion des Tores”, heißt es in der Begründung.
In diesem Jahr vergab die Jury zwei mit jeweils 5000 Euro dotierte erste Preise. Für die Restaurierung des ” Zinzendorf-Schlosses” in Herrnhut Ortsteil Berthelsdorf wurde der Freundeskreis Zinzendorf-Schloss Berthelsdorf e.V. geehrt. Tom Pauls erhielt für die vorbildliche Vorgehensweise bei der Umnutzung und Restaurierung des “Peter-Ulrich-Hauses” in Pirna den ersten Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege. Der dritte Preis ging an Ronny R. Kircheis für die teilweise Wiederherstellung und Restaurierung der “Neukirchner Villa”, Robert-Koch-Straße 5 in Thalheim.
Überreicht wurden die Bundespreise in dieser Woche durch den Sächsischen Staatsminister des Inneren Markus Ulbig, Dr. Rosemarie Wilcken, Vorstandsvorsitzende Deutsche Stiftung Denkmalschutz und Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks.
Der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz am 11. Dezember gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks gestiftete Preis wird jährlich in zwei Bundesländern an private Eigentümer verliehen, die bei der Bewahrung ihres Denkmals in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Handwerk Herausragendes geleistet haben. Die an den Restaurierungsmaßnahmen beteiligten Handwerksbetriebe werden mit Ehrenurkunden ausgezeichnet, für die privaten Denkmaleigentümer ist der Bundespreis pro Bundesland mit jeweils 15.000 Euro dotiert.
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