Nashorndame Nandi (geb. am 7. Mai 1999 in Leipzig) brachte am Samstagnachmittag, 14. September, ein gesundes weibliches Kalb zur Welt, meldet der Zoo Leipzig. Um 15.07 Uhr hatte die erstgebärende Nashornkuh die Geburt überstanden, die insgesamt etwa eine halbe Stunde dauerte und komplikationslos verlief.
Nandi kümmerte sich umgehend und aufmerksam um ihr Jungtier, das bereits nach zwei Stunden erstmals auf eigenen Beinen stand. Die ersten Trinkversuche des fidel wirkenden Mininashorns konnten die Tierpfleger, die die ganze Zeit vor Ort waren, gegen 18:30 Uhr beobachten. “Wir freuen uns und sind alle erleichtert darüber, dass beide Tiere wohlauf sind, und dass die Geburt so optimal verlaufen ist. Eine Spitzmaulnashorngeburt ist für einen Zoo nichts Alltägliches, sondern etwas ganz Besonderes”, so Senior-Kurator Gerd Nötzold. Vater des Neuankömmlings ist der Nashornbulle Ndugu (geb. 18. 2.1996 in Berlin).
Für den Zoo Leipzig ist die Nashorngeburt ein herausragendes Ereignis: Nachdem bereits Sarafine 2011 mit Naima für Nachwuchs gesorgt hat, bedeutet der neuerliche Nachkomme einen weiteren Erfolg. Spitzmaulnashörner (Diceros bicornis michaeli) sind laut IUCN vom Aussterben bedroht. In den letzten 12 Monaten wurden weltweit nach Auskunft des Zooinformationssystems ZIMS in Zoos gerade einmal sechs Tiere geboren. Durch Jagd und Wilderei reduzierten sich in der Vergangenheit die Bestände in freier Wildbahn stark. Aktuelle Schätzungen gehen von etwa nur noch 3.700 Spitzmaulnashörnern in Afrika aus.
“Gerade deshalb ist es wichtig, dass Zoos Voraussetzungen schaffen, um die Zucht bedrohter Arten zu fördern. Wir sind sehr froh, dass uns dieser Zuchterfolg geglückt ist. Nun bleibt abzuwarten, wie sich Nandis Schützling in den nächsten Tagen entwickelt. Wir werden alles daran setzen, dass sich die Mutter-Kind-Beziehung stabilisiert und das Jungtier in Ruhe die nächsten Tage verleben kann”, fasst Zoodirektor Prof. Dr. Jörg Junhold das Geburtsgeschehen zusammen.
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