Der Internationale Mendelssohn-Preis geht in diesem Jahr an Richard von Weizsäcker. Das gab Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung gestern bekannt. Jung sitzt auch der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung vor, welche den Preis seit 2007 auslobt. Mit Weizsäcker werde einer seiner Wunschkandidaten ausgezeichnet, so Jung. "Sein Einsatz für den europäischen Frieden ist von großer Bedeutung."
Jung erinnerte an Weizsäckers Rede zum 8. April 1985. “Er war der erste, der diesen Tag nicht eine Kapitulation genannt hat, sondern eine Befreiung. Ein großer Schritt”, sagt der Oberbürgermeister.
Weizsäcker hat sein Kommen zur Preisverleihung am 28. September im Gewandhaus zugesichert. So Gott wolle und er lebe, werde er anreisen, habe der Altbundespräsident gesagt. Jung hat mit ihm telefoniert. Der 93-Jährige sei geistig topfit. Er wird in der Kategorie gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet.
Zwei weitere Preise verleiht die Stiftung in diesem Jahr: In der Kategorie Musik geht einer an den Sänger Thomas Hampson. Der Amerikaner hat sich intensiv mit den Kunstliedern Mendelssohns beschäftigt. Der dritte Preis, in der Kategorie Bildende Kunst, geht an Markus Lüpertz. Der Professor an der staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf gehört zu den bekannten zeitgenössischen Künstlern und fühlt sich der Musik stark verbunden. “Viele seiner Werke werden durch die Musik inspiriert”, so Jung über Lüpertz. Der Maler lebe jenes universale Künstlertum, welches Mendelssohn zu seinen Lebzeiten verkörperte.
Zur Preisverleihung wird es sowohl ein Festkonzert als auch ein anschließendes Dinner geben, für das Sterne-Koch Tim Raue verantwortlich zeichnet. Die Erlöse beider Veranstaltungen kommen dem Ausbau des Mendelssohn-Museums in der Goldschmidtstraße zugute. Im Erdgeschoss werden derzeit zusätzliche Museumsräume ausgebaut. Eröffnung ist am 3. Februar 2014.
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