Seit 2005 kämpft der Luther-Melanchthon-Denkmal e.V. darum, das 1943 zu Kriegszwecken eingeschmolzene Luther-Melanchthon-Denkmal auf dem Johannisplatz wieder herzustellen. Die Finanzierung will der Verein aus eigener Kraft stemmen. Aber Erfolgsaussichten hat das Projekt nur, wenn die Stadt selbst das Ganze unterstützt und nicht mauert. Ein idealer Termin zur Wiedereinweihung wäre natürlich das Jahr 2017, das 500jährige Jubiläum von Luthers Thesenanschlag.
Entsprechend hat die CDU-Fraktion am 11. April einen Beschlussantrag formuliert, der am 17. April in der Ratsversammlung Thema werden soll. Darin heißt es: “Die Stadt Leipzig begrüßt die Initiative des Vereins Luther-Melanchthon-Denkmal e.V., das 1943 vom NS-Regime zerstörte Luther-Melanchthon-Denkmal wiederzuerrichten, als Zeichen bürgerschaftlichen Engagements und als Chance, die Geschichte der Reformation in Leipzig sichtbarer zu machen.
In diesem Sinne ermöglicht die Stadt die Errichtung des Denkmals in geeigneter Form (Wiederaufbau oder Neuinterpretation) an einem geeigneten innerstädtischen Standort (historischer Standort Johannisplatz oder Alternativstandort). Die Stadtverwaltung legt bis 30.09.2013 einen Umsetzungsvorschlag vor und leitet danach in Zusammenarbeit mit dem Verein Luther-Melanchthon-Denkmal e.V. die erforderlichen städtebaulichen Planungen und Verfahren ein. Im Falle der Realisierung auf dem Johannisplatz ist auch der Verein Johanniskirchturm e.V. einzubeziehen. Die Realisierung erfolgt bis zum Lutherjahr 2017.”Das Luther-Melanchthon-Denkmal an der damaligen Johanniskirche wurde vom bedeutenden sächsischen Bildhauer Johannes Schilling gestaltet, durch Spenden aus der Leipziger Bürgerschaft finanziert und 1883 als Reformationsdenkmal eingeweiht. Das Denkmal erinnerte eindringlich daran, wie sich die Reformation in der Stadt Leipzig durchsetzte, und prägte bis zum 2. Weltkrieg zusammen mit der Johanniskirche nachhaltig das Stadtbild östlich der Innenstadt, betont die CDU-Fraktion. Als künstlerische Besonderheit sei hervorzuheben: Es war eines der ersten deutschen Doppeldenkmale, das zwei miteinander agierende Persönlichkeiten darstellt.
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“Das Denkmal wurde 1943 von den Nazis zerstört und zu Rüstungszwecken eingeschmolzen”, betont der Antrag. “Seit vielen Jahren bemüht sich der Verein Luther-Melanchthon-Denkmal e.V. um die Wiedererrichtung dieses bedeutenden Denkmals. Klares Ziel des Vereins ist die vollständige Finanzierung aus Spenden und anderen Drittmitteln, ohne Zuschuss der Stadt Leipzig. Genauso, wie es auch bei der Ersterrichtung des Denkmals gelungen ist. Die Rolle der Stadt Leipzig wäre lediglich, das Anliegen zu ermöglichen und stadtplanerisch zu begleiten. Erfahrungsgemäß sind die Erfolgsaussichten christlich motivierter Spendenbereitschaft sehr hoch.”
Und es wäre jener Beitrag der Stadt Leipzig zum Reformationsjubiläum, der auch im öffentlichen Raum die enge Beziehung der Stadt zur Reformation sichtbar macht. Das nächste alternative Datum wäre dann das Jahr 2019, an dem sich die Leipziger Disputation zum 500. Mal jährt.
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