"Der Nachbarschaftsgarten im Hochbeet", so oder so ähnlich könnte der Titel des Gesprächs am Freitag, 7. September, lauten, zu dem die Vereinigte Leipziger Wohnungsgenossenschaft eG (VLW) und der Verein "Stadtpflanzer" eingeladen haben. Mit den Bewohnern der Häuser Theresienstraße 39 und 41 in Leipzig-Eutritzsch startet ein Pilotprojekt, bei dem zwei Hochbeete im Hof aufgestellt und gemeinsam mit den Bewohnern Modelle der künftigen Bewirtschaftung entwickelt werden.
“Nicht jeder hat einen Garten oder Balkon, um Obst und Gemüse selber anzubauen. Das Projekt ist eine ideale Möglichkeit, mit wenig Aufwand etwas für seine gesunde Ernährung zu tun. Gleichzeitig entspannt das Gärtnern und bietet in einer medialen Welt im wahrsten Sinne etwas Bodenständiges”, sagt Michaela Kostov, Vorstand der VLW, den Ansatz des Projekts.
Die Stadtpflanzer erläutern den Genossenschaftsmitgliedern das Thema “Urban Gardening”, zeigen Möglichkeiten des Anbaus und stellen die selbst entworfenen Pflanzmodule vor. Die so genannten “Urban Gardening-Module” werden aus recycelten Materialien, wie zum Beispiel Euro-Paletten, gefertigt. Mit Erde gefüllt ergibt sich ? je nach Modul ? eine bis zu 1,20 Meter mal 1,20 Meter große Anbaufläche. Das mag sich, so geben die Stadtpflanzer zu, nach nicht viel anhören, ist aber bei der richtigen Anbauweise ideal. Beim Anbau des Gemüses haben die Mitglieder freie Wahl.
Unter dem Motto “Frisch auf den Tisch” gibt es am Ende des Abends ein Grillfest, zu dem vor allem von den Beeten geerntetes Gemüse gereicht wird.Stefan Kurzawski von den Stadtpflanzern: “Nachhaltige Ernährung ist für Mensch und Umwelt gesund. Wer bewusst konsumiert, belastet das Klima deutlich weniger. Die eigene Ökobilanz wird verbessert, indem man weniger Fleisch sowie regionale und saisonale Lebensmitteln verzehrt.”
Außerdem sehen beide Partner das Beet im Hof als einen Ort der Begegnung: “Beim gemeinsamen Pflegen und Ernten kommen Nachbarn, die sich sonst nur im Treppenhaus grüßen, ins Gespräch. Man plaudert und lernt sich auf Augenhöhe besser kennen”, so Kurzawski. Die Leute wollen auch in der Stadt biologisch wirtschaften. Das greifen wir auf und verbinden es damit, über nachhaltige Anbaumethoden zu informieren und diese zu fördern”, resümiert der Gartenexperte.
Dem Pilotprojekt sollen weitere Ideen folgen.
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Michaela Kostov: “Mit jedem Beet wird wieder ein Stück Natur in die Stadt geholt. Vorstellbar ist die Entwicklung einer ?Nachbarschaftsgärten-Bewegung? auch in anderen Wohnanlagen. Jetzt schauen wir aber erst einmal, wie es den ?Stadtpflanzern? gelingt, unsere Mitglieder zu begeistern.”
Vorgestellt wird das Projekt am Freitag, 7. September, ab 17 Uhr in der Hofanlage Theresienstraße 39/41.
Der Verein “Stadtpflanzer” wurde im Sommer 2012 aus einer Initiative heraus gegründet und engagiert sich für Gartenprojekte in der Stadt. Dabei unterstützt er interessierte Bürger, eigene Projekte. Egal ob Mietergarten oder urbaner Bauernhof, öffentlicher Gemeinschaftsgarten oder bepflanzbare Baumscheibe ? Gärtnern ist auf jeder Fläche möglich.
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