Der fhl Verlag und die Buchhandlung Hugendubel loben dieses Jahr zum ersten Mal einen Krimipreis aus. Dafür haben die beiden Unternehmen einen Schirmherr gesucht und sind direkt auf Leipzigs Wirtschaftsbürgermeister Uwe Albrecht zugegangen. Der hat dieses Amt gerne übernommen, auch wenn er selber keine Krimis liest.

Zwar ist die Literatur ein Teil der Kultur, weshalb auch Kulturbürgermeister Michael Faber als Schirmherr in Frage gekommen wäre. “Aber wir sind als Verlag ein Wirtschaftsunternehmen. Und die Buchstadt Leipzig muss auch mehr von der Wirtschaft her gesehen werden. Die Wirtschaft finanziert die Kultur, deshalb haben wir Herrn Albrecht als Schirmherr ausgewählt”, erklärt fhl Verlag-Geschäftsführer Andreas Mannchen.

Leipzigs Wirtschaftsbürgermeister kommt in seiner Freizeit kaum zum Lesen. Und wenn dann sind es eher Geschichtsbücher als Krimis. “Die erlebe ich selber jeden Tag im Rathaus”, witzelt Albrecht im Interview mit der L-IZ.de. Näher geht er leider nicht darauf ein. “Mit oder ohne Krimipreis, ich schaue jeden Tag in die Zeitung und informiere mich, was passiert ist. Und ob lobend oder tadelnd über das Wirtschaftsdezernat geschrieben wurde.” Das wahre Leben ist eben manchmal Krimi genug.
Die Autoren müssen in ihren Manuskripten einen Bezug zu Leipzig herstellen. Eine solide Basis für einen spannenden Krimi könnten beispielsweie Themen wie der KWL-Skandal oder die zerstückelte Leiche in der Elster bieten. Das findet auch Krimipreis-Schirmherr Uwe Albrecht, aber “der Name Leipzig sollte nicht auftauchen. Das wäre keine gute Werbung für den Standort Leipzig”, scherzt Albrecht. So kann wohl nur ein Wirtschaftsbürgermeister diese Sache betrachten.

Wieviele Manuskripte bis jetzt beim fhl Verlag eingegangen sind und welche Themen behandelt werden, wollte Andreas Mannchen logischerweise nicht verraten. Noch bis Ende Juli können erfahrene und auch Hobbyautoren ihre Krimis einschicken. Am 16. November wird dann der 1. Leipziger Krimipreis verliehen.

www.leipziger-krimipreis.de

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