Die Junge Union (JU) und der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) stellen sich hinter die Forderung der drei musikalischen Größen Biller, Blomstedt und Güttler, den Einbau der so genannten Glaswand in der neuen Universitätskirche zu verhindern. Zuvor hatte auch die Stiftung Universitätskirche gegen die überflüssige Raumabschottung protestiert.

Die Baufertigstellung der Paulinerkirche ist mittlerweile fast drei Jahre überfällig. Entsprechend sind auch die Kosten explodiert. Noch 2008 ging man von 190 Millionen Euro für den gesamten Uni-Campus-Neubau aus, ein Jahr später waren es schon 210 Millionen. Der Streit um die Glaswand in der Paulinerkirche schwelt seit über vier Jahren. Und immer mehr Akteure finden es mittlerweile verwunderlich, dass an der trennenden Glaswand festgehalten wird, obwohl sie für die Doppelnutzung des Raumes überflüssig ist und eine ganz normale Absprache zwischen den künftigen Nutzern auch möglich ist.

Die beiden politischen Jugendverbände greifen nun ihre bereits im Rahmen der Planungen geäußerte Kritik an der Innengestaltung der neuen Paulinerkirche wieder auf und regen ein Umdenken an. Der RCDS-Gruppenvorsitzende Benjamin Frank Hilbert sagte dazu: “Die Bauverzögerungen sind zwar mehr als ärgerlich, immerhin sollte der Neubau ursprünglich 2009 fertiggestellt werden, aber sie gewähren auch Zeit zum Nachdenken. Universität und Freistaat sollten diese Zeit für die gründliche Abwägung nutzen, ob sie nur aus Prinzip und angesichts der Nachteile wirklich auf die höchst umstrittene Trennwand beharren wollen.”

Dies gelte umso mehr, als die Glaswand mehr als nur einem raumklimatischen oder energetischen Zweck dienen könnte. “Offenkundig wird mit der räumlichen Trennung auch versucht, die eigentliche Geschichte des Ortes als Universitätskirche St. Pauli in den Hintergrund zu drängen. Was mit der Benennung als ‘Paulinum’ begonnen wurde, würde die vitrinenartige Abschottung des geistlichen Teils von der Uni-Aula nun vollenden. Das wäre ein nachträglicher Triumph für den ehemaligen Rektor Häuser und seine unsäglichen kulturkämpferischen Thesen”, ergänzt der JU-Kreisvorsitzende Felix Döhler.

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