Mit Commendatore Joachim Burmeister hat der Klinger Forum e. V. jetzt einen bekennenden Klinger-Bewunderer und ausgewiesenen Kunstexperten mit einer Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Am vergangenen Freitag überreichten Bodo Pientka und Jörg Zochert, 1. und 2. Vereinsvorsitzender, dem 73-Jährigen im Rahmen einer Ausstellungseröffnung in der Galerie Mang in Lindau am Bodensee die Ehrenurkunde.
Trotz zahlreicher Auszeichnungen, unter anderem drei Verdienstkreuzen und dem italienischen Titel Commendatore, ist die Ehrenmitgliedschaft für Joachim Burmeister etwas Besonderes: “Diese Urkunde berührt mich gleich dreifach. Erstens verbindet sie mich mit einem großen Künstler, der mein Leben bestimmt hat; zweitens mit meinem langjährigen Freund Bodo Pientka und drittens mit Sachsen und Leipzig im Speziellen – einer Region, die ich seit Langem bewundere.”
“Joachim Burmeister hat das Renommee von Max Klinger so stark voran gebracht wie kaum ein anderer in den vergangenen Jahrzehnten. Ihm ist es zu verdanken, dass Max Klinger – spätestens nach der beeindruckenden Ausstellung in Ferrara – auch in Italien seinen gebührenden Platz unter den modernen Künstlern erhalten hat. Grund genug, die Arbeit Commendatore Burmeisters mit der Ehrenmitgliedschaft des Klinger Forums zu honorieren”, erklärt Bodo Pientka.
Joachim Burmeister war 35 Jahre Direktor der Villa Romana in Florenz. Das Künstlerhaus wurde Anfang des 20. Jahrhunderts dank des starken Engagements von Max Klinger gegründet und dient seitdem der Förderung künstlerischer Talente. Aufbauend auf eine Weimarer Initiative gründete Max Klinger 1906 in Leipzig dafür den Villa-Romana-Verein.
Die Liste der später erfolgreichen Maler und Bildhauer, die in der Villa Romana arbeiten durften, ist lang: Max Beckmann, Käthe Kollwitz, Ernst Barlach, Max Pechstein oder Georg Kolbe. “Max Klinger hatte einen nachhaltigen Einfluss auf mein Leben – ohne ihn hätte es die Villa Romana schließlich nicht gegeben. Er ist deswegen einer meiner ?Hauptheiligen'”, schwärmt Joachim Burmeister.Die Expertise von Joachim Burmeister ist als Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, als Accademico d’Onore dell’Accademia di Belle Arti di Firenze und als Adviser Council of Studio Art Centers International gefragt. Sein eigenes künstlerisches Schaffen hatte der Maler und Schüler von Heinz Trökes an der Stuttgarter Kunstakademie lange Zeit zugunsten der Förderung der Bildenden Künste zurückgestellt.
Inzwischen hat sich der heute in Bregenz lebende “Weltheimatmaler” wieder selbst dem Kunstschaffen zugewandt und präsentiert zurzeit in der Ausstellung “Sentimentale Werke auf Wellpappe 2010 bis 2011” 166 neue Bilder in der Galerie Mang in Lindau.
Der Klinger Forum e.V. engagiert sich für den Ruhm Max Klingers in seiner eigenen Heimatstadt Leipzig.
Im September 2011 feierte die Klinger-Villa, Elternhaus und Wirkungsstätte des weltbekannten Malers, Grafikers und Bildhauers Max Klinger (1857-1920), ihre Wiedergeburt. Die nach historischem Vorbild sanierte Villa in der Karl-Heine-Straße 2 ist der Sitz des neu gegründeten Klinger Forums e. V. “Wir möchten die Klinger-Villa wieder zu dem machen, was sie einmal war: einem Ort für Begegnung, Austausch und Inspiration, einem neuen Anziehungspunkt für die breite Öffentlichkeit und die Kunstszene, einem Kulturdenkmal mit überregionaler Bedeutung”, sagt Jörg Zochert vom Klinger Forum e.V.
Künftig öffnet das Gründerzeitschmuckstück seine historischen Pforten für Ausstellungen und Kulturveranstaltungen aller Art. Ermöglicht hat die Instandsetzung das Leipziger Immobilienunternehmen KSW GmbH, das das Objekt mit Park kurz vor dem völligen Verfall kaufte und nach historischem Vorbild denkmalgerecht sanierte. “Als Leipziger Unternehmen sind wir sehr stolz, dass die bedeutsame Klinger-Villa nun wieder in neuem Glanz erstrahlt”, sagt Holger Krimmling, Prokurist der KSW GmbH.
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