Eine Tasse zum Kosten - wahlweise mild als "Bliemchengaffee" oder stark als "Gampfgaffee", ein Häppchen Eierschecke. Lukullisch ging's zu am Freitagnachmittag in der Tourist Info in der Katharinenstraße. Der LTM hatte eingeladen. Drei junge Damen waren aber die Stars der Begegnung mit der Presse: Susanne, Doreen und Lene.

Letztere nun gerade 120 Jährchen alt und immerjung. Sie hatte ihr Kochbuch mitgebracht, las aber nicht draus vor, sondern rezitierte freimund “Dr Morgengaffee”, eins der vielen, vielen Gedichte Lene Voigts über das Getränk, ohne dass weder ein knackiger Vers zu machen ist noch ein ordentlicher Kampf. Seit sechs Jahren ist Susanne Schottke als Gästeführerin der Leipzig Erleben GmbH im Kostüm der Lene Voigt unterwegs, nimmt Aus- und Einheimische mit zum Lene-Stadtrundgang, erfreut das Publikum auf Festen und Feiern. Lenes Liebe zum Kaffee gehört dazu.

Und passt auch an diesem diesigen Freitag. Denn Kaffee hält in grellem Tschitscheringrün Einzug in die Tourist Info. Es ist das Grün aus der Sachsen-Fahne, kombiniert mit dem zugehörigen Weiß und einem Fitzelchen Braun in diversen Nuancen. Man könnte es auf gewisse Zeitgenossen münzen, die man einfach nicht los wird. Muss man aber nicht. Es ist ein Gestaltungselement.
Denn nun gibt es in der Tourist Info – und vorerst nur dort – “Bliemchengaffee”, “Gampfgaffee”, “Sächsische Eierschecke”, alles Dinge, die man eigentlich sowieso in einem sächsischen Souvenirshop vermutet. Und ausgedacht hat sich das eine Hamburgerin – Susanne Schulz heißt sie und vor vier Jahren verschlug es sie mit ihrem “Gudsdn” nach Leipzig. Was ja schief gehen kann. Es soll ja Leute geben, die mögen die sächsische Art nicht. Aber Susanne Schulz fühlte sich in Leipzig sofort pudelwohl, schätzt an der Stadt, das es hier alles gibt, was es in anderen großen Städten auch gibt – aber hübsch konzentriert halt. So wird’s beschaulicher und gemütlicher. Da trinkt man dann halt viel Kaffee und trifft sich mit Freundinnen.

Und vor einem Jahr ungefähr traf sie sich mit Doreen Beuthler im Café Luise und die beiden sponnen ein wenig. Am Ende war’s ein gemeinsamer Faden und die Idee zu den sächsischen Souvenirs war fast rund. Geboren war sie schon vorher – aus einem Manko heraus. Denn irgendwie hatte Susanne Schulz, wenn sie Gäste, die sie in Leipzig besuchten, verabschiedete, das Gefühl, dass neben Leipziger Lerchen und Allasch im Koffer immer noch was fehlte. Aber was nur?
Denn nun gibt es in der Tourist Info – und vorerst nur dort – “Bliemchengaffee”, “Gampfgaffee”, “Sächsische Eierschecke”, alles Dinge, die man eigentlich sowieso in einem sächsischen Souvenirshop vermutet. Und ausgedacht hat sich das eine Hamburgerin – Susanne Schulz heißt sie und vor vier Jahren verschlug es sie mit ihrem “Gudsdn” nach Leipzig. Was ja schief gehen kann. Es soll ja Leute geben, die mögen die sächsische Art nicht. Aber Susanne Schulz fühlte sich in Leipzig sofort pudelwohl, schätzt an der Stadt, das es hier alles gibt, was es in anderen großen Städten auch gibt – aber hübsch konzentriert halt. So wird’s beschaulicher und gemütlicher. Da trinkt man dann halt viel Kaffee und trifft sich mit Freundinnen.

Und vor einem Jahr ungefähr traf sie sich mit Doreen Beuthler im Café Luise und die beiden sponnen ein wenig. Am Ende war’s ein gemeinsamer Faden und die Idee zu den sächsischen Souvenirs war fast rund. Geboren war sie schon vorher – aus einem Manko heraus. Denn irgendwie hatte Susanne Schulz, wenn sie Gäste, die sie in Leipzig besuchten, verabschiedete, das Gefühl, dass neben Leipziger Lerchen und Allasch im Koffer immer noch was fehlte. Aber was nur?

Klar: Das, was auch im Souvenirshop fehlte. Man musste nur noch rauskriegen, wie’s aussah. Das war Doreen Beuthners Aufgabe. Und sie hat es auf durchaus prägnante Weise gelöst. Derweil tourte Susann Schulz durch die Region. Denn sie wollte zwar typische Souvenirs – aber sie wollte sie nicht “Made in China”, wie das sonst so üblich ist. So kam sie auch nach Wüstenbrand bei Chemnitz. Da kommen die beiden Kaffeemischungen her, die jetzt als “Bliemchengaffee” und “Gampfgaffee” zu haben sind. “Da kann man einfach keinen Industriekaffee nehmen”, sagt Schulz, die zum Vertrieb ihrer Produkte eine Neugründung wagte. Konsumkantine heißt ihre Gründung. Die Produktreihe: die KaffeeSachsen.
Auch die Eierschecke, die man dazu in der Tüte kaufen kann, kommt aus Sachsen, auch wenn’s heute Sachsen-Anhalt heißt: die Backmischung wird von Kathi in Halle produziert. Reicht natürlich nicht, stellten die beiden Damen fest, die an der Serie bastelten. Da fehlt noch was. Die Tasse natürlich. Oder der Becher. Er steht im Glasregal und erinnert irgendwie …

Klar: Er erinnert an die Coffee-to-go-Pappbecher, mit denen die Bäckergilde den Passanten den Türkentrank mit auf den Weg gibt. Eine Unart eigentlich. Auch eine umweltunfreundliche. Und so hat Doreen Beuthner einen tschitscheringrünen Becher entworfen, der so aussieht, als ob, aber nicht ist. Er ist aus feinem Porzellan, ist also abwasch- und wiederverwendbar. Eine haltbaren Silikondeckel gibt’s dazu. Da kann man den Trank auch warm halten, wenn man ihn am Computer schlürft. Und um die Lauf-mit-Mode zu konterkarieren, steht in schöner Feinschrift drauf “Gaffee zum Loofn”, “Geene Blärre” oder “Ä Schälchn Heeßn”.

Aber wenn man damit nun den Familientisch decken will, was dann? Junge Frauen stellen sich ja solche Fragen. Das sollte schon aussehen. Also gibt’s für Baba, Mama und den Zwunsch auch noch Schneidbrettchen mit so forschen Muntermachern wie “Nicht gläggorn!”, “Ohne Gaffee geen Gampf” oder “Heeme isses am Scheensdn”. Und weil die Blagen noch nicht lesen können, dass sie nicht kleckern sollen, gibt’s auch Lätzchen. Demnächst. Wahlweise zum Beispiel mit der Kennzeichnung “Gleener Zwunsch” und “Gleenes Bliemchn”.

Auch T-Shirts, Servietten, Notizbücher und Windlichter soll’s mal geben in Tschitscheringrün. Möglichst alles irgendwo in der Gegend produziert. Nachhaltigkeit, so Schulz, ist obere Prämisse. Und wer das ganze Sortiment nicht fortbekommt, weil er nur zwei Hände hat: Es gibt jetzt auch schon Einkaufsbeutel – grüne Leinenbeutel, bedruckt in Plagwitz. “Schnäbbschnjäschor” steht zum Beispiel drauf.

Wer also ein Mitbringsel braucht, hat jetzt auch ein durchaus witziges Angebot, braucht nicht mehr auf die übliche Mokkatasse mit Altem Rathaus oder Völkerschlachtdenkmal zurückzugreifen.

Demnächst soll’s das alles auch in eigenen Internet-Laden geben, der ist noch in Arbeit.

www.diekaffeesachsen.de

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