Noch hat es der "Graf Ludo"-Preis für Spielegrafiken nicht in die vorderste Kategorie innerhalb der Spielebranche geschafft. Das "Spiel des Jahres" lässt sich einfach besser vermarkten und auch der Deutsche Spielepreis dürfte mehr Aufmerksamkeit bringen. Es ist aber der einzige Preis, der sich den Illustratoren der Spiele verschrieben hat. Zudem ist er erst drei Jahre alt und hat durchaus Potenzial.

In diesem Jahr dürfen sich in der Kategorie Kinderspielgrafik Alexander Jung (“Voll in Fahrt”)und als Grafiker für ein Familienspiel Michael Menzel (“Eselsbrücke) freuen. Die Jury befand sie unter allen Nominierten für würdig den mit 1.000 Euro dotierten Preis zu gewinnen. Den Preis an Alexander Jung überreichten zwei Sportler, die wissen, was es bedeutet “Voll in Fahrt” zu sein: Die Olympiasieger im Bobfahren André Lange und Kevin Kuske. Alexander Jung sagte gegenüber L-IZ.de: “Ich freue mich persönlich riesig über den Preis, das ist eine tolle Anerkennung meiner Arbeit.”

Ziel des Spiels ist es, möglichst viele seiner Lokomotiven in die Lokschuppen zu fahren, dieses Vorhaben wird aber von den Mitspielern durchkreuzt, wenn diese Weichen umstellen oder Loks vom Spielplan schieben. Die Jury begründete ihre Wahl mit den Worten: “Schon das Cover ist eindeutig. Hier geht die Schienenpost ab. Man sieht sofort um was es geht, ein Wettrennen von Lokomotiven. Klar strukturiert hat der Spielegrafiker den Spielplan gestaltet und der Zielgruppe von sechs Jahren an angepasst.”
Aus der Hand von Dreisprung-Rekordlerin Katja Demut nahm Alexander Jung seine Auszeichnung für “Eselsbrücke” entgegen. Nach einem kurzen Test schilderte die Sportlerin ihren Eindruck: “Spiele bei denen man sich etwas merken muss, brauchen erst mal Übung. Aber es macht viel Spaß und ist bestimmt auch für jede Altersgruppe geeignet.” Somit hätte also die Jury für ein Familienspiel alles richtig gemacht. Grafiker Michael Menzel ist auch kein Unbekannter, entwarf auch schon die Grafiken für “Thurn und Taxis” und “Die Säulen der Erde”. “Endlich gewinne ich auch mal den “Graf Ludo”, das war mir schon ein Ziel. Wichtig war mir bei “Eselsbrücke”, dass ich mit meinen Zeichnungen dazu anregen kann, dass Spieler sich schöne Geschichten ausdenken”, sagte der Geehrte. Denn genau darum geht es, zu mehreren zufällig gezogenen Gegenständen eine Geschichte zu überlegen und sich die der Mitspieler zu merken.

Vielleicht wird ja sogar der Preis in den nächsten Jahren noch ein wenig bekannter bei Grafikern und Verlagen, so dass es zu noch mehr Einreichungen kommt. Mit Sicherheit hätten damit weder die Leipziger Messe noch die Karl-Kübel-Stiftung als Verleiher ein Problem.

Die weiteren Nominierten in der Kategorie Kinderspielgrafik waren “Der verflixte Zaubertrank” mit den Grafiken von Vorjahrespreisträger Rolf Vogt und “Monsterfalle” gestaltet ebenfalls von Michael Menzel. In der Kategorie Familienspielgrafik waren Menzels dritte Chance auf den Preis”Safranito” und “Mount Drago” illustriert von Kerem Beyit und Anne Pätzke die Mitbewerber.

Zur Seite des Grafikpreises:
www.graf-ludo.de

Noch bis zum 3. Oktober geöffnet:
www.modell-hobby-spiel.de

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar